Dienstag, 14. Januar 2020

Coaching für Kids: Ziele richtig setzen

Es gibt jede Menge Modelle und Möglichkeiten für Menschen, sich erreichbare Ziele zu setzen und jede Menge Methoden, um sie auch umzusetzen. Da die meisten der für Erwachsene gedachten Modelle für die Kleinen jedoch zu schwierig sind, möchte ich ein kleines Konzept vorstellen, das auch Kinder und Jugendliche gut verstehen und sich gut merken können.

Ich habe als Grundlage das bekannte und beliebte SMART-Modell genommen und es für kindliche Bedürfnisse etwas angepasst.

1. Schritt: Ziele richtig definieren


Zunächst ist in der Gruppe einmal zu besprechen, was Ziele überhaupt sind, wie sie sich von Wünschen unterscheiden und wozu sie gut sind. Mit diesem Input kann ein Tafelbild entworfen werden, das aus vielleicht unrealistischen, unklaren oder von außen eingegebenen Ziele welche machen kann, die wirklich dem eigenen Willen entspringen und auch umsetzbar sind.
Gute und "ungeeignete" Ziele können gegenüber gestellt und die Merkmale erklärt werden.

Gute Ziele sind:

  • Genau: Sie müssen also konkret umschrieben und eingegrenzt werden.
  • Realistisch: Sie müssen mit den gegebenen Mitteln unter gegebenen Voraussetzungen erreichbar sein.
  • Angenehm: Sie müssen ihren Ursprung im Kind haben, nicht in den Eltern, Lehrern oder anderen Bezugspersonen, die gern einmal, sogar in bester Absicht, Ziele vorgeben, die sie für richtig und angemessen halten. Außerdem sollen sie positiv formuliert werden, sodass der Gedanke an das Ziel sich gut anfühlt und Motivation zum Handeln bietet.
  • Fest: Sie brauchen einen fixierten Endpunkt, an dem überprüft werden kann, ob und wie das Ziel erreicht wurde.
Sodann ergibt sich aus den Anfangsbuchstaben der wichtigen Merkwörter auch schon der berühmte "GRAF Ziel", der mit seiner magischen Kraft dabei behilflich sein wird, richtig gute Ziele zu schaffen.

Natürlich dürfen Beispiele nicht fehlen:

Ungeeignetes Ziel wäre: "Ich will in der Schule besser werden."

Ein gutes, von Graf Ziel getragenes Ziel wäre: "Ich werde mich zunächst dem Fach Mathematik widmen, in dem ich von einer Fünf auf eine Vier kommen will. (Genau und realistisch) Ich möchte dies, weil ich auf ein gutes Abschlusszeugnis hinarbeite und mich für Berufe interessiere, in denen Mathematik wichtig ist. (angenehm). Ich werde meine Note bis zum Ende des Halbjahres verbessern. (fest)

Weitere ungeeignete Ziele:
  • Ich will mehr Ordnung halten in meinem Zimmer.
  • Ich will mehr im Haushalt helfen.
  • Ich will keine Fünfen mehr schreiben.
  • Ich will meine Kontakte nicht so vernachlässigen, weil ich so viel vor dem PC sitze.
Beispiele, auch eigene der Kinder, können gemeinsam exemplarisch von ungeeigneten zu guten Zielen umgewandelt werden, sodass die Kinder das Prinzip verstehen und sich die Merkmale guter Ziele anhand von GRAF Ziel einprägen können.

Sodann darf jedes Kind drei eigene - schulische oder persönliche - Ziele auf diese Weise bearbeiten.

2. Vom Ziel zur Umsetzung


Nun sollen Wege präsentiert werden, wie es möglich ist, das Ziel zu erreichen. Dafür dürfen die Kinder sammeln, gern auch in der Gruppe, brainstormen, kreativ werden. Am Ende wählen sie drei konkrete Schritte, die geeignet sind, um ihrem Ziel näherzukommen.

Für unser Beispiel "Mindestens eine Vier in Mathematik" könnte das sein:
  •  Ich übe regelmäßig jeden Tag eine halbe Stunde und vor Klassenarbeiten zwei Tage lang eine Stunde.
  • Ich bitte Mitschüler, Lehrer oder Eltern um Hilfe, wenn ich etwas nicht verstanden habe.
  • Ich besuche den Nachhilfekurs XY bei XY. 

Die drei Schritte können grafisch wie in einer Landkarte vom Ist zum Soll dargestellt werden. Im laufenden Prozess kann immer wieder geprüft werden, ob die Schritte immernoch passend sind und ausreichen. Und nun darf natürlich mit GRAF Ziel im Schlepptau der kleine Umbau des eigenen Lebens mutig begonnen werden!

3. Überprüfung: Habe ich mein Ziel erreicht?


GRAF Ziel steht kurz vor Ablauf auf der Matte, um zu schauen, ob das Ziel erreicht wurde! Bin ich da, wo ich hinwollte? Wenn ja, wie habe ich es geschafft? Wenn nein, was sind die Gründe dafür und was könnte ich anders machen? Dann dürfen die Schritte 1 und 2 korrigierend wiederholt werden. Oder sie werden ergänzt, zum Beispiel, indem die geschaffte Vier in Mathe nun zu einer Drei werden darf.
Der ganze Prozess soll spielerisch bleiben und keinen Druck erzeugen. Die Selbstwirksamkeit und das Selbstvertrauen können dadurch verbessert werden und die Kinder erobern sich schrittweise die Fähigkeit, selbst gesetzte Ziele (nie mehr als drei auf einmal!) zu erreichen.

Viel Spaß dabei!

Quelle Foto

 

Montag, 30. Dezember 2019

Gute Vorsätze? Bloß nicht! (Und eine bessere Alternative für dich)

"Ich brauche keine guten Vorsätze in diesem Jahr. Ich hab noch welche aus dem letzten Jahr übrig."

So oder so ähnlich lautet ein Witz, der uns mit einem Augenzwinkern eine pikante Wahrheit vor Augen führt: Alle Jahre wieder überlegen wir uns kurz vor, an oder nach Silvester Dinge, die wir in unserem Leben ändern wollen. Der Eine will vielleicht drei, vier Kilo abnehmen, der Nächste mehr Sport machen, der Dritte weniger arbeiten. Meistens sind unsere Ziele im Hinblick auf Gesundheit und Wohlbefinden lobenswert. Oft sind sie aber unerreichbar, denn - und das ist die pikante Wahrheit - die meisten von uns setzen sie nicht um oder wenigstens nicht sehr lang!

Egal, wie sorgfältig und achtsam wir unsere so genannten guten Vorsätze ausarbeiten, notieren und praktisch planen: Es dauert nicht lang und wir stecken wieder in unseren alten Gewohnheiten fest. Der innere Schweinehund wird zweimal besiegt, indem man sich den Joggingschuh anzieht und losläuft, doch beim dritten oder beim dreizehnten Mal ist das Wetter schlecht, die Beine sind müde, die Laune ist mies, die Schuhe sind kaputt. Wir finden tausend Ausreden. Und irgendwann ist der ehrbare Vorsatz vergessen und alles, was übrigbleibt, ist die leise Mahnung eines schlechten Gewissens.

Und im nächsten Jahr läuft es, kaum überraschend, genauso.

Gute Vorsätze sind, obwohl sie in den besten Absichten gefasst werden, häufig zum Scheitern verurteilt. Manchmal passen sie einfach nicht in unseren Alltag, häufig entsprechen sie einem Bild von uns selbst, wie wir gern wären, aber nicht sind. Sie erzeugen Druck und Schuldgefühle, solange wir ihnen nicht gerecht werden. Aus einem Gedanken, der eigentlich das Wohlbefinden in den Vordergrund stellen sollte, wird ein lästige Pflicht. Und nicht zuletzt entsprechen sie oft sogar den Erwartungen unserer Mitmenschen und wir merken das viel zu spät oder gar nicht.
 

Wohl dem, dessen gute Vorsätze mit Leichtigkeit umgesetzt werden! Alle anderen könnten sich von guten Vorsätzen verabschieden und sich stattdessen vornehmen, bei allem was sie im nächsten Jahr tun (oder lassen), die folgenden Fragen stellen:


1. Was könnte ich jetzt in diesem Moment tun, um mich besser zu fühlen? Was brauche ich gerade? Fehlt mir etwas? Ist mir etwas zu viel? Wie kann ich mein Bedürfnis zeitnah erfüllen?

2. Was hilft mir jetzt dabei, mein Leben heute genau so zu führen, wie ich es mir vorstelle? Fülle ich meine Lebenszeit mit Dingen und Menschen, die mir guttun oder solchen, die mir schaden?

3. Was hilft mir jetzt dabei, heute der Mensch zu sein, der ich sein will? Bin ich authentisch? Entspreche ich mir und werde ich mir gerecht?

Diese Fragen haben ein paar Vorteile: Sie nehmen die aktuelle Situation in den Blick ohne Druck aufzubauen. Wir nehmen unsere Bedürfnisse und Befindlichkeiten ernst und suchen, wenn wir unzufrieden sind, nach simplen und leicht umsetzbaren Lösungen. Statt dir also vorzunehmen, künftig dreimal die Woche joggen zu gehen, kannst du dir die oben genannten Fragen stellen und bekommst dann vielleicht Lust, ein paar Runden zu laufen. Vielleicht ist dir aber auch mehr nach Entspannung und Ruhe? Je nachdem, was du in dem Moment gerade brauchst, werden dir Geist, Seele und Körper ein Signal ist. Das ist nicht immer das, was du in dem Moment vielleicht gerade willst, aber auch das wirst du deutlich erkennen, je weniger Druck im Spiel ist. Und dann kannst du dich frei entscheiden, ob du diesen Weg gehst oder eben auch nicht.

Ideal ist es, wenn du genau das tust, was in jenem Moment gerade genau zu dir passt und dir gut tut! Das kasteiende Sportprogramm wird dann vielleicht durch einen achtsamen Spaziergang ersetzt. Die Diät weicht zugunsten einer bewussten Ernährung, die nichts verbietet und doch Maß hält. Der Verzicht auf Überstunden geschieht dann nicht, weil du dich an deine Vorsätze hältst, sondern weil die Sehnsucht nach deiner Familie dich pünktlich nach Hause treibst, damit ihr gemeinsam essen könnt. Du entscheidest jeden Tag, jeden Moment, wie du dich fühlen und wer du sein möchtest! Auch ohne feste Punkte auf einer Liste zum Abhaken. Und du brauchst dich nicht in ein paar Wochen wie ein Versager fühlen, weil deine ganzen tollen Vorhaben sich selbst auf unerklärliche Weise im Keim erstickt haben.

Unberührt bleiben von der Idee, Vorsätze aufzugeben, alle Pläne, Ziele und Wünsche! Die sollst und darfst du natürlich trotzdem haben! Aber das ist eine andere Geschichte, von der ein anderes Mal erzählt wird.

Ich wünsche euch von ganzem Herzen einen guten Start in ein gesundes, erfülltes und glückliches Jahr 2020!

(Bildquelle)

Freitag, 27. Dezember 2019

Mit Freebie für dich: Rückblick auf dein Jahr 2019

Die Zeit zwischen Weihnachten und Silvester kann wunderbar dazu genutzt werden, um einmal auf das Jahr zurückzublicken. Was hast du erlebt, errreicht, mitgenommen? Was ist an guten Dingen passiert, die du in angenehmer Erinnerung behalten willst?

Natürlich kannst du deine Erlebnisse auch in einem Kalender, Tagebuch oder auf einer Nullachtfünfzehn-Liste notieren. Aber diese Vorlage braucht nicht lang, um ausgefüllt zu werden. Sie fasst das Wichtigste zusammen und enthält eine sinnvolle Struktur. Und sie ist mit Liebe und Herz gestaltet, weshalb dir das Eintragen doppelt Spaß machen wird!

Was gehört in die einzelnen Bereiche?



LEKTIONEN:

Was hast du im letzten Jahr gelernt? Welche Erkenntnisse hast du gewonnen? Was nimmst du aus deinen Erfahrungen mit? Was ist die Quintessenz der letzten 365 Tage?

HERZMENSCHEN:

Mit wem hast du deine Zeit verbracht und warum hat dir das gutgetan? Gab es Menschen, die neu in dein Leben getreten sind und es schöner gemacht haben? Gab es alte Mitstreiter, die sich einmal wieder bewährt haben? Wer aus deiner Familie oder welcher Freund hat dich getragen, gehalten und unterstützt?

GESCHAFFT:

Welche Ziele hast du erreicht? Welche Projekte hast du vorangetrieben oder zum Abschluss gebracht? Denke daran, dass es hier nicht vorrangig um Leistung und Prestige geht, sondern um die Erfolge, die dich nach DEINER Definition erfüllt und glücklich gemacht haben!

GENOSSEN:

Welche Bücher hast du gelesen? Welche Filme oder Serien gesehen? Welche Hobbys neu entdeckt oder wiedergefunden? Welche Tätigkeiten mit Hingabe ausgeführt? Welche Rezepte ausprobiert? Hier hat alles Platz, was dir Genuss und Freude verschafft hat.

ERLEBT:

Welche außergewöhnlichen Erlebnisse gab es im vergangenen Jahr? Warst du an besonderen Orten? Hast du einen schönen Urlaub verlebt? Ein spezielles Event besucht? Etwas (für dich) Herausragendes getan?

Hol dir die Vorlage mit einem Klick: Rückblick 2019 - Vorlage (Sketchnotes)

Viel Vergnügen beim Ausfüllen!

Sonntag, 1. Dezember 2019

Mit Freebie für dich: Geschenkeliste für deine Liebsten

Weihnachten ist ja nicht nur - im besten Fall - eine Zeit der Besinnlichkeit, der Familie und der Feierlichkeit, sondern auch eine wunderbare Gelegenheit, um Verwandte und Freunde mit Geschenken zu erfreuen. Manch einer von uns hat einige Menschen, die er mit einer Gabe überraschen möchte und so gilt es in der Vorweihnachtszeit einen kühlen Kopf zu bewahren: Ideen sind gefragt, Geschenke sind auszuwählen und zu bestellen oder im Laden zu kaufen, einzupacken und zu verzieren, gelegentlich zu verschicken, wenn der Beschenkte weiter weg wohnt.

Verlierst du auch den Überblick, wem du was zu Weihnachten schenken wirst, wenn du es dir nicht notierst? Welche der Besorgungen du schon erledigt und welche du noch vor dir hast?

Mit dieser Liste wird dir das nicht mehr passieren! Du hast die Möglichkeit, all deine Lieben und ihre Geschenkewünsche oder geplanten Geschenke einzutragen und kleine oder größere Listen zu erstellen. Für die ultimativen Geschenkesammlungen ist ebenso Platz wie für kleine Aufmerksamkeiten. Wenn du die Geschenke besorgt / verpackt / verschickt hast, dann kannst du das entsprechende Kästchen abhaken.

Natürlich geht das auch mit einer schnöden Kugelschreiberliste auf einem Notizzettel. Aber diese hübsche Liste macht viel mehr Freude!

Hol sie dir mit einem Klick: Geschenkeliste (Sketchnotes)

Es gibt keinerlei Verpflichtungen für dich im Gegenzug, auch nicht das Eintragen in einen Newsletter oder Ähnliches.

Viel Spaß und Erfolg mit der Liste!