Freitag, 20. März 2020

Bist du glücklich? Wie du das herausfindest.

Heute ist nicht nur Frühlingsanfang, sondern auch der Tag des Glücks. Da ich nicht nur Lehrerin für das Unterrichtsfach "Glück" bin, sondern mich auch als "Glücksbotschafterin" für alle Menschen verstehe und dies in meinen Coachings auch immer zu vermitteln versuche, war klar, dass es hierzu an diesem Tag einen Blogbeitrag geben muss.

Sollte man in Corona-Zeiten über Glück philosophieren?


Ich habe überlegt, ob es in diesen schwierigen und unsicheren Zeiten angebracht ist, über Glück, Optimismus und Lebensfreude zu schreiben, weil viele Menschen derzeit um ihre Gesundheit oder die ihrer Liebsten, ihre Arbeitsplätze oder die Zukunft fürchten. Ängste haben Hochkonjunktur und das ist auch nur allzu menschlich. Wie könnte man da das Glück unbeschwert und fröhlich in den Himmel loben?

Aber wisst ihr was? Das ist genau das Richtige! 

Wir brauchen Fröhlichkeit, Zuversicht und Kraft, um diese Zeit zu überstehen, als Individuen und als Gesellschaft! Ich möchte fast behaupten, derzeit ist nichts wichtiger, als sich mit Fragen rund um Erfüllung und ein zufriedenes Leben zu beschäftigen, damit wir seelisch gesund bleiben. Glück ist unsere Superwaffe, die wir selbst steuern. Gemeinsam mit Besonnenheit und Vernunft und mit der Unterstützung all der Menschen, die in Gesundheitssystem, Pflege und dem Handel für uns ihr Bestes geben, kann es uns gelingen, nicht nur gesund zu bleiben (oder wieder zu werden), sondern auch hoffnungsvoll und psychisch stabil. Nicht zuletzt stärkt die Konzentration auf Glück auch das Immunsystem!

Glück: Ein Definitionsversuch


Natürlich stellt sich zuerst die Frage aller Fragen: Was ist Glück überhaupt? Im Sinne meiner Arbeit versteht sich darunter nicht das Zufallsglück, das uns etwa trifft, wenn wir eine große Summe im Lotto gewinnen oder im Park beim Gassigehen dem Traumpartner begegnen. Glück meint, sich heiter, erfüllt und fröhlich zu fühlen. Das Gefühl, an dem Platz in der Welt, wo man sich gerade befindet, genau richtig zu sein. Wichtig zu sein für andere Menschen, Verbindung, Gemeinsamkeit und Nähe. Die Sicherheit, auftretende Probleme lösen zu können. An Herausforderungen nicht zu verzweifeln, sondern daran zu wachsen. Sinn und Erfüllung in dem zu finden, was man jeden Tag tut. Genießen, runterschalten, mit allen Sinnen wahrnehmen. Sich mit der Natur, der Schöpfung und den Menschen verbunden zu fühlen. All das ist Glück. Es gibt ein kurzes, großes Glück, das ekstatisch und laut daherkommt. Es raubt dir die Sinne und den Atem. Aber viel bedeutender ist das unscheinbare kleine Glück, das du in unzähligen Versionen im Alltag finden kannst. Du brauchst nur ein Gespür dafür, damit es dir auch auffällt!

Leider leben viele Menschen heute in einer so stressigen und oberflächlichen Welt, dass sie wie auf Autopilot durch ihre Tage hetzen und weder sich selbst spüren, noch eine Verbindung zu irgendwas oder irgendwem. Manchmal erliegen sie einem Scheinglück, etwa dem durch Erfolg, Geld, Macht oder Konsum und bleiben dann enttäuscht zurück. Dieses "Glück" ist von kurzer Halbwertszeit und hinterlässt ein hohles Gefühl, weil es einer Illusion nachjagt. Im Moment hält unser Land den Atem an. Wir sollten die Gelegenheit nutzen, um die falschen Glücksbringer einmal getrost links liegen zu lassen und uns einmal wieder auf das wirklich Wahre, Gute und Schöne zu besinnen!

Hier sind typische Anzeichen dafür, an denen du merkst, dass du gerade glücklich bist. In solchen Augenblicken bist du genau richtig, die Welt ist genau richtig und ein kleiner Stern geht am Himmel auf. Lass ihn nicht unbemerkt wieder untergehen, sondern nimm ihn bewusst wahr! Sei dankbar dafür und zeige deine Dankbarkeit! Es ist kein großes Geheimnis: Natürlich ist Glück eng mit Dankbarkeit verbunden, die beiden bedingen und pushen sich gegenseitig. Das gilt auch und gerade für das vermeintlich klitzekleine Glück, das wir oft zu selbstverständlich nehmen.

Wenn du glücklich bist:


  • Bist du stark, innerlich gefestigt und voller Energie. Nichts und niemand kann dich aufhalten. Ängste wirken beherrschbar. Zweifel haben keine Macht über dich. Was du anpackst, gelingt dir. Du weißt, wer du bist und was du kannst. Du könntest durchstarten wie ein Superheld.
  • Bist du unbeschwert, heiter, auf eine sinnliche und ruhige Weise fröhlich. Eine Melodie klingt durch dein Inneres hindurch und lässt dich die Welt bunt und herzlich erleben.
  • Bist du geduldig, offen und mitfühlend. Du hörst deinem Gegenüber zu und bist in der Lage, wechselnde Perspektiven einzunehmen. Verzeihen wird möglich, Konflikte klären sich.
  • Bist du konzentriert, fokussiert und kreativ. Ideen tauchen auf, du kommst in den FLOW-Zustand, genau zwischen Unter- und Überforderung und machst aus dem, was du gegenwärtig  tust, ein kleines Wunder. Du schaffst Neues und bringst Hoffnung und Frieden in die Welt. Denn zum Glück ist Glück hochgradig ansteckend!
  • Bist du neugierig, wissbegierig und lernbereit. Du fürchtest dich nicht mehr vor Fehlern und Erfahrungen. Du brennst darauf, voller Lust unbekanntes Terrain zu erobern.
  • Bist du entspannt und gelassen. Nichts bringt dich aus der Ruhe oder in Hektik. Du folgst deinem eigenen Tempo und empfindest dies als genau passend. 
  • Bist du körperlich gesund und im Gleichgewicht. Symptome von Krankheiten verschwinden oder gehen auf ein erträgliches Maß zurück. Dein Körper fühlt sich vertraut und wie ein Verbündeter an. Du nimmst deine Bedürfnisse wahr und erfüllst sie, ohne an der Notwendigkeit, gut für dich sorgen zu wollen, zu zweifeln. 
  • Bist du in ganz natürlicher Symbiose mit dem Ort verschmolzen, an dem du dich gerade befindest. Ob das der Wald, dein Arbeitsplatz, dein Schreibtisch oder das heimische Sofa ist: Du fühlst dich pudelwohl und möchtest nirgendwo anders sein! 
  • Bist du in einer Herzenswärme, die dich mit der Natur, deinen Herzensmenschen und manchmal sogar Fremden verbindet wie ein unsichtbares Band. Du spürst in beide Richtungen Liebe und Wertschätzung fließen.

Natürlich bedeutet Glück nicht, dass du herumläufst wie ein grinsender Affe auf Koks, Probleme negierst, Sorgen wegzauberst oder alles bekommst, was du willst. Es bedeutet vielmehr, dass du mit dir selbst, dem Zustand und der gegenwärtigen Situation und deinem Dasein im Ganzen im Reinen bist, ganz gleich, wie sich dieses Dasein gerade gestalten mag. Du bist dir selbst treu! Du formst dein Leben nach deinen Vorstellungen, locker und unverkrampft! Du bist authentisch und echt! Du handelst nach deinen Werten und dein Tun schenkt dir Erfüllung. Das ist Glück!

Glücklich werden


Und wie "kriegt" man es nun, das Glück? Das ist gar nicht so schwer, wie du vielleicht glaubst! Das Glück kommt von selbst, wenn du dich dafür öffnest. Es existieren viele verschiedene Wege und sie sind sehr individuell, weshalb du in dich gehen und herausfinden solltest, welche Dinge DIR zu Glück verhelfen. Darüber hinaus gibt es viele Menschen, die Wege zum Glück sammeln und Schritte weitergeben, die sich bei anderen Leuten bereits bewährt haben. In Kürze stelle ich dir eine kleine Liste diesbezüglich zusammen. Ich hoffe, bis dahin weißt und spürst du genau, wie sich Glück für dich anfühlt. Sammle deine ganz persönlichen Glücksignale, damit du es bewusst wahrnehmen und genießen kannst!

Auch und gerade in Corona-Zeiten ist Glück die höchste Erfüllung, nach der du streben kannst! Glück ist ein immerwährender Prozess, kein Endergebnis. Glücklich sein zu wollen und aktiv dafür etwas zu machen, tut dir selbst gut, aber auch deiner Familie, deinem Umfeld und sogar der Gesellschaft, die sich dann vielleicht auch wieder in Gänze auf das Wesentliche besinnt. Ich wünsche dir alles Glück der Welt!

(Bildquelle)


Donnerstag, 19. März 2020

Mein Interview im Autorenhilfeforum

Ich bin die Nummer 16 des Events Twenty-Twenty auf der wunderbaren Seite Autorenhilfeforum und der entsprechenden Gruppe auf Facebook und durfte dort ein Interview geben. Es waren sehr interessante und gute Fragen, deren Beantwortung mir viel Spaß gemacht hat. Ihr erfahrt dort mehr über meine Persönlichkeit und meine Arbeit als Autorin.

 

Vielen lieben Dank für diese Möglichkeit der Vorstellung! 


Die Gruppe bei Facebook liefert übrigens für Autoren und alle, die sich für Themen rund um das Schreiben interessieren, regelmäßig wertvollen Content. Vorbeischauen lohnt sich!

Folge gern dem Link, wenn du das Interview lesen möchest: 

>>> www.autorenhilfeforum.com

Dienstag, 17. März 2020

Gesellschaftlicher Stillstand dank Corona - Wie du die Auszeit nutzen kannst

Es sind seltsame und unsichere Zeiten über uns hereingebrochen. Menschen haben Angst und wissen nicht, was auf sie zukommen wird. Bei manchen steigert sich diese Angst bis hin zur Panik und sorgt für blinden Aktionismus: Da werden Läden leergekauft oder es wird gegen behördliche Empfehlungen verstoßen - Hauptsache, man muss selbst nicht das Gefühl haben, auf etwas verzichten oder ein Opfer bringen zu müssen. Verzweifelt wird versucht, am gewohnten Alltag festzuhalten, um nur ja nicht eingestehen zu müssen, dass sich vieles von grundauf bereits geändert hat und sich in Zukunft womöglich noch mehr ändern wird. Der Egoismus mancher Menschen entlarvt sich in einer Krise leider besonders hemmungslos. Dabei sind die meisten nicht wirklich bösartig, sondern so getrieben von ihren Befürchtungen, dass ihnen der Zugang zu ihrem Verstand fehlt. Sie sind nicht mehr dazu in der Lage, besonnen und vernünftig zu handeln, oder sie wollen es nicht, weil ihr eigenes Wohl das einzige ist, was sie interessiert. Ängste umtreiben auch all jene, die tatsächliche Einbußen hinnehmen müssen, sei es nun persönlicher oder wirtschaftlicher Art. Für niemanden ist diese Zeit einfach.

Auf der anderen Seite ist eine unglaubliche Welle von Rücksichtnahme, Mitgefühl und Solidarität spürbar: Menschen bieten nachbarschaftliche oder gesamtgesellschaftliche Hilfe an. Im Internet finden Konzerte, virtuelle Museumsbesuche oder Gruppentreffen zu verschiedensten Themen statt. Viele Menschen halten sich an die Maßgabe des sozialen Rückzugs, um die Kranken, Alten und Schwachen zu schützen und nehmen die dadurch verursachten Nachteile ohne zu murren in Kauf. Informationen werden geteilt, Menschen gehen für völlig Fremde einkaufen oder mit dem Hund raus, die unermüdlich arbeitenden Kräfte im Gesundheits- und Pflegewesen werden völlig zu Recht als neue Helden gefeiert.

Keine Frage, eine Lage wie diese hat es noch nie gegeben und niemand kann uns eine Referenz für diese Situation zur Verfügung stellen. Wir lernen daraus, indem wir die Situation durchleben.

Um dir die Lage ein bisschen einfacher zu machen, folgen hier ein paar Ideen, wie du die gegenwärtige Situation nicht nur besser aushalten, sondern sie vielleicht sogar für dich nutzen kannst.

 

Nutze die Medien nur sorgfältig ausgewählt und sparsam dosiert.


Es schürt noch mehr Panik und Unsicherheit, wenn den ganzen Tag Fernseher oder Radio laufen oder sich die sozialen Netzwerke in jedem zweiten Beitrag über the big C auslassen. Wähle ein seriöses Medium, das du morgens und abends nutzt, um dich auf den neusten Informationsstand zu bringen. Dazwischen beschäftige dich mit anderen Themen. Die Welt wird auch weiterlaufen ohne dass du dich völlig verrückt machst, oder vielmehr: verrückt machen lässt.

Ziehe dich soweit es geht zu Hause zurück.


Die Vorgaben sind noch nicht verbindlich, möglicherweise kommt das noch. Aber auch wenn nicht, denk daran: Es geht darum, die Krankheitskurve nicht so explosionsartig steigen zu lassen, damit unser Gesundheitssystem handlungsfähig bleibt. Vielleicht wird ein Großteil von uns krank, aber dann lieber nacheinander - und nicht alle gleichzeitig! Auch für dich ist eine solche Entwicklung besser! Und für deine Eltern, Großeltern und alle Menschen, die du liebst. Deshalb nimm die Empfehlung ernst und verlasse dein Haus nur, wenn es unbedingt nötig ist. Konsum, Unterhaltung und Vergnügen sind verzichtbar und kommen dann wieder zum Zug, wenn die unmittelbare Gefahr vorüber ist. In meiner Familie gibt es viele Menschen, die zur Risikogruppe gehören. Ich würde und werde alles dafür tun, um sie zu schützen! Und wenn ich dafür auf den Cappucchino im Café, den Stadtbummel oder die Oper verzichten muss, dann mach ich das eben und es fällt mir auch kein bisschen schwer! Denkt bitte auch daran, dass auch Jugendliche und Kinder sich nicht treffen sollen. Je ernster wir diese Vorgaben umsetzen, umso eher besteht die Chance, dass der Spuk schnell vorbei ist.

Reflektiere und gehe in dich.


Das berufliche, soziale und gesellschaftliche Hamsterrad dreht sich gerade langsamer, zum Teil gar nicht mehr. Dies ist ein großes Geschenk und das wahre Gute in dieser schwierigen und schlimmen Situation! Vielleicht brauchtest du sowieso eine Auszeit, um dich mal auszuschlafen, um zu regenerieren, um aus dem Fenster zu sehen und die Vögel zu beobachten, um dir klar zu werden, wo in deinem Leben du gerade stehst und was du eigentlich wirklich willst. Schnapp dir ein Notizbuch und überlege dir: Was läuft noch nicht rund in deinem Leben, wie es sich bisher gestaltete? Was möchtest du ändern? Erarbeite konkrete, leicht umsetzbare und kleine Schritte. Hast du Ziele, Träume, Wünsche? Jetzt ist es an der Zeit, dich mit ihnen zu beschäftigen. Du siehst, wie fragil und unsicher das Leben tatsächlich sein kann. Lebe auf DEINE Art, wenn dein Leben am Ende einen Sinn gehabt haben soll! Was sind deine Talente und Fähigkeiten? Welche Tätigkeiten erfüllen und beglücken dich? In welchem Umfeld und mit welchen Menschen fühlst du dich wohl? Suche den Platz, der zu dir passt und begib dich Schritt für Schritt dorthin. Wenn du weißt, wo du wichtig und richtig bist, wird das sehr viel Klarheit und Energie in dir freisetzen, die du nutzen kannst, um an den für dich bestimmten Platz zu gelangen.

Ausmisten, sortieren, neu ordnen.


Dieser Punkt betrifft sowohl dein Umfeld als auch dein Leben: Gestalte daheim einen umfassenden Frühjahrsputz, bei dem du Altes, Kaputtes und Ungenutztes ebenso entsorgst wie hemmende Glaubenssätze, alte Ängste und unbrauchbare Gedanken. Mach deine Wohnung oder dein Haus hübsch, bring deinen Garten oder Balkon auf Vordermann, damit du im Frühling Freude an ihm hast. Schau deinen Besitz durch und entrümple gründlich. Putze und wische, wienere und ordne! Vergiss auch Papiere, Ablage und den Schreibtisch nicht. Wenn dein äußeres Umfeld wohlsortiert ist, geht es mit dir selbst weiter: Welche Aspekte, Menschen oder Situationen deines Lebens sind obsolet, belastend, ziellos oder sogar krankheitsfördernd? Kläre Konflikte, bezahle offene Rechungen - wörtlich und im übertragenen Sinn. Setze Prioritäten, suche Wege und Möglichkeiten, deinem wahren Ich und deinen echten Wünschen etwas näherzukommen. Setze diese Möglichkeiten um. Das Leben ist kurz! Dir bleibt nur diese eine Chance. Jetzt hast du die Gelegenheit, dir zu überlegen, wie du aus dieser einen Chance das für dich Beste herausholen kannst.

Jetzt ist Me-Time.


Nutze die Zeit, die nun plötzlich freigesetzt wird und gefüllt werden will, für dich selbst! Es gibt unzählige Dinge, die man auch allein daheim tun kann.
Hier ein paar Vorschläge:
  1. Ein gutes Buch lesen (Hast du nicht auch einen großen Stapel ungelesener Bücher? Die rufen schon nach dir! Mach es dir gemütlich und schalte einen Gang runter!)
  2. Filme und Serien gucken (Gern alte Klassiker, für die nie Zeit ist. Oder etwas Neues, was dich schon lange reizt?)
  3. Kochen oder backen (Probiere doch mal ein neues Rezept aus. Hochwertige Nahrung stärkt auch dein Immunsystem und jetzt kannst du tun, wofür im hektischen Alltag oft keine Gelegenheit bleibt.)
  4. Hobbys (Wann hast du das letzte Mal deine alte Gitarre rausgekramt? Das Strickzeug? Das Puzzle? Die Seifensiederei-Ausstattung? Die Modelleisenbahn? Immer ist alles andere wichtiger gewesen! Jetzt ist nicht mehr wirklich viel wichtig! Es herrscht ein Ausnahmezustand - warum nicht etwas tun, was dich glücklich macht?)
  5. Kontakte (Hol dir deine Lieben per Videotelefonie ins Haus! Vielleicht gibt es etwas zu klären oder zu besprechen? Oder ihr wollt euch einfach mal ausführlich austauschen? Dank der digitalen Vernetzung sind wir einander nah wie nie.)
  6. Weiterbildung (Nutze einen Online-Kurs zu einem Thema deiner Wahl. Nein, nicht, weil es deine Karriere vorantreibt. Sondern weil du so richtig, richtig Bock darauf hast!)
  7. Spiel mit deinen Kindern. (Kramt die Legobox raus oder Mensch-ärgere-dich-nicht. Verbringt die Zeit miteinander, die euch der eng getaktete Alltag oft nicht lässt.)
  8. Wellness (Geht immer wieder: Das Verwöhnprogramm im heimischen Badezimmer. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.) 
  9. Nichts. (Ja, genau. Sitz herum und lausche dem Ticktack der Uhr, die dich heute nicht mehr antreibt. Genieße die ersten Vorfrühlingssonnenstrahlen im Garten, auf dem Balkon oder am Fenster. Schließ die Augen. Träume und spinne, lass deine Gedanken wandern, fühle, wie frei und wahrhaftig du in Wirklichkeit sein kannst, wenn du es nur zulässt. Sei ganz da im Hier und Jetzt. Auch, wenn der Moment nicht perfekt ist, hat er doch immer etwas Schönes an sich.
  10. Gestalte Kunst! (Selbst in den dunkelsten Stunden bringen uns Pinsel, Buntstift oder jedes andere Medium ein bisschen Trost und Licht in die Welt. Zum Glück braucht es auch nur wenig, um deine Werke mit der Welt zu teilen! Das Internet macht es möglich! Ich finde, die Welt braucht die Kunst aller (!) gerade in Zeiten, wenn Galerien und Museen nicht mehr zugänglich sind. Lasst uns eine bunte Welt schaffen, in der Optimismus und Freude uns den Weg weisen! Mein jüngst entstandenes Bild soll dir eine Anregung sein.)

Sei nett, hilfsbereit und solidarisch.


Du bist fair und unterstützend für alle tätig, wenn du einfach nur daheim bleibst und dich um dich selbst und / oder deine Familie kümmerst. Aber vielleicht möchtest du auch aktiv deinen Mitmenschen helfen? Du findest über die sozialen Netzwerke dazu allerlei Gelegenheit.

Gelassen und cool bleiben.


Du darfst dir Sorgen um dich und deine Lieben machen, das ist nur allzu menschlich. Lass aber nicht zu, dass deine Gedanken dich in den Wahnsinn treiben! Besonnenheit und Vernunft werden dir und uns allen am besten dabei helfen, diese Zeit zu überstehen und gestärkt aus ihr hervorzugehen.

 

Liebe Leserin, lieber Leser, ich wünsche dir von Herzen das Allerbeste! Bleib gesund und sonnig im Herzen!


 




Dienstag, 14. Januar 2020

Coaching für Kids: Ziele richtig setzen

Es gibt jede Menge Modelle und Möglichkeiten für Menschen, sich erreichbare Ziele zu setzen und jede Menge Methoden, um sie auch umzusetzen. Da die meisten der für Erwachsene gedachten Modelle für die Kleinen jedoch zu schwierig sind, möchte ich ein kleines Konzept vorstellen, das auch Kinder und Jugendliche gut verstehen und sich gut merken können.

Ich habe als Grundlage das bekannte und beliebte SMART-Modell genommen und es für kindliche Bedürfnisse etwas angepasst.

1. Schritt: Ziele richtig definieren


Zunächst ist in der Gruppe einmal zu besprechen, was Ziele überhaupt sind, wie sie sich von Wünschen unterscheiden und wozu sie gut sind. Mit diesem Input kann ein Tafelbild entworfen werden, das aus vielleicht unrealistischen, unklaren oder von außen eingegebenen Ziele welche machen kann, die wirklich dem eigenen Willen entspringen und auch umsetzbar sind.
Gute und "ungeeignete" Ziele können gegenüber gestellt und die Merkmale erklärt werden.

Gute Ziele sind:

  • Genau: Sie müssen also konkret umschrieben und eingegrenzt werden.
  • Realistisch: Sie müssen mit den gegebenen Mitteln unter gegebenen Voraussetzungen erreichbar sein.
  • Angenehm: Sie müssen ihren Ursprung im Kind haben, nicht in den Eltern, Lehrern oder anderen Bezugspersonen, die gern einmal, sogar in bester Absicht, Ziele vorgeben, die sie für richtig und angemessen halten. Außerdem sollen sie positiv formuliert werden, sodass der Gedanke an das Ziel sich gut anfühlt und Motivation zum Handeln bietet.
  • Fest: Sie brauchen einen fixierten Endpunkt, an dem überprüft werden kann, ob und wie das Ziel erreicht wurde.
Sodann ergibt sich aus den Anfangsbuchstaben der wichtigen Merkwörter auch schon der berühmte "GRAF Ziel", der mit seiner magischen Kraft dabei behilflich sein wird, richtig gute Ziele zu schaffen.

Natürlich dürfen Beispiele nicht fehlen:

Ungeeignetes Ziel wäre: "Ich will in der Schule besser werden."

Ein gutes, von Graf Ziel getragenes Ziel wäre: "Ich werde mich zunächst dem Fach Mathematik widmen, in dem ich von einer Fünf auf eine Vier kommen will. (Genau und realistisch) Ich möchte dies, weil ich auf ein gutes Abschlusszeugnis hinarbeite und mich für Berufe interessiere, in denen Mathematik wichtig ist. (angenehm). Ich werde meine Note bis zum Ende des Halbjahres verbessern. (fest)

Weitere ungeeignete Ziele:
  • Ich will mehr Ordnung halten in meinem Zimmer.
  • Ich will mehr im Haushalt helfen.
  • Ich will keine Fünfen mehr schreiben.
  • Ich will meine Kontakte nicht so vernachlässigen, weil ich so viel vor dem PC sitze.
Beispiele, auch eigene der Kinder, können gemeinsam exemplarisch von ungeeigneten zu guten Zielen umgewandelt werden, sodass die Kinder das Prinzip verstehen und sich die Merkmale guter Ziele anhand von GRAF Ziel einprägen können.

Sodann darf jedes Kind drei eigene - schulische oder persönliche - Ziele auf diese Weise bearbeiten.

2. Vom Ziel zur Umsetzung


Nun sollen Wege präsentiert werden, wie es möglich ist, das Ziel zu erreichen. Dafür dürfen die Kinder sammeln, gern auch in der Gruppe, brainstormen, kreativ werden. Am Ende wählen sie drei konkrete Schritte, die geeignet sind, um ihrem Ziel näherzukommen.

Für unser Beispiel "Mindestens eine Vier in Mathematik" könnte das sein:
  •  Ich übe regelmäßig jeden Tag eine halbe Stunde und vor Klassenarbeiten zwei Tage lang eine Stunde.
  • Ich bitte Mitschüler, Lehrer oder Eltern um Hilfe, wenn ich etwas nicht verstanden habe.
  • Ich besuche den Nachhilfekurs XY bei XY. 

Die drei Schritte können grafisch wie in einer Landkarte vom Ist zum Soll dargestellt werden. Im laufenden Prozess kann immer wieder geprüft werden, ob die Schritte immernoch passend sind und ausreichen. Und nun darf natürlich mit GRAF Ziel im Schlepptau der kleine Umbau des eigenen Lebens mutig begonnen werden!

3. Überprüfung: Habe ich mein Ziel erreicht?


GRAF Ziel steht kurz vor Ablauf auf der Matte, um zu schauen, ob das Ziel erreicht wurde! Bin ich da, wo ich hinwollte? Wenn ja, wie habe ich es geschafft? Wenn nein, was sind die Gründe dafür und was könnte ich anders machen? Dann dürfen die Schritte 1 und 2 korrigierend wiederholt werden. Oder sie werden ergänzt, zum Beispiel, indem die geschaffte Vier in Mathe nun zu einer Drei werden darf.
Der ganze Prozess soll spielerisch bleiben und keinen Druck erzeugen. Die Selbstwirksamkeit und das Selbstvertrauen können dadurch verbessert werden und die Kinder erobern sich schrittweise die Fähigkeit, selbst gesetzte Ziele (nie mehr als drei auf einmal!) zu erreichen.

Viel Spaß dabei!

Quelle Foto

 

Montag, 30. Dezember 2019

Gute Vorsätze? Bloß nicht! (Und eine bessere Alternative für dich)

"Ich brauche keine guten Vorsätze in diesem Jahr. Ich hab noch welche aus dem letzten Jahr übrig."

So oder so ähnlich lautet ein Witz, der uns mit einem Augenzwinkern eine pikante Wahrheit vor Augen führt: Alle Jahre wieder überlegen wir uns kurz vor, an oder nach Silvester Dinge, die wir in unserem Leben ändern wollen. Der Eine will vielleicht drei, vier Kilo abnehmen, der Nächste mehr Sport machen, der Dritte weniger arbeiten. Meistens sind unsere Ziele im Hinblick auf Gesundheit und Wohlbefinden lobenswert. Oft sind sie aber unerreichbar, denn - und das ist die pikante Wahrheit - die meisten von uns setzen sie nicht um oder wenigstens nicht sehr lang!

Egal, wie sorgfältig und achtsam wir unsere so genannten guten Vorsätze ausarbeiten, notieren und praktisch planen: Es dauert nicht lang und wir stecken wieder in unseren alten Gewohnheiten fest. Der innere Schweinehund wird zweimal besiegt, indem man sich den Joggingschuh anzieht und losläuft, doch beim dritten oder beim dreizehnten Mal ist das Wetter schlecht, die Beine sind müde, die Laune ist mies, die Schuhe sind kaputt. Wir finden tausend Ausreden. Und irgendwann ist der ehrbare Vorsatz vergessen und alles, was übrigbleibt, ist die leise Mahnung eines schlechten Gewissens.

Und im nächsten Jahr läuft es, kaum überraschend, genauso.

Gute Vorsätze sind, obwohl sie in den besten Absichten gefasst werden, häufig zum Scheitern verurteilt. Manchmal passen sie einfach nicht in unseren Alltag, häufig entsprechen sie einem Bild von uns selbst, wie wir gern wären, aber nicht sind. Sie erzeugen Druck und Schuldgefühle, solange wir ihnen nicht gerecht werden. Aus einem Gedanken, der eigentlich das Wohlbefinden in den Vordergrund stellen sollte, wird ein lästige Pflicht. Und nicht zuletzt entsprechen sie oft sogar den Erwartungen unserer Mitmenschen und wir merken das viel zu spät oder gar nicht.
 

Wohl dem, dessen gute Vorsätze mit Leichtigkeit umgesetzt werden! Alle anderen könnten sich von guten Vorsätzen verabschieden und sich stattdessen vornehmen, bei allem was sie im nächsten Jahr tun (oder lassen), die folgenden Fragen stellen:


1. Was könnte ich jetzt in diesem Moment tun, um mich besser zu fühlen? Was brauche ich gerade? Fehlt mir etwas? Ist mir etwas zu viel? Wie kann ich mein Bedürfnis zeitnah erfüllen?

2. Was hilft mir jetzt dabei, mein Leben heute genau so zu führen, wie ich es mir vorstelle? Fülle ich meine Lebenszeit mit Dingen und Menschen, die mir guttun oder solchen, die mir schaden?

3. Was hilft mir jetzt dabei, heute der Mensch zu sein, der ich sein will? Bin ich authentisch? Entspreche ich mir und werde ich mir gerecht?

Diese Fragen haben ein paar Vorteile: Sie nehmen die aktuelle Situation in den Blick ohne Druck aufzubauen. Wir nehmen unsere Bedürfnisse und Befindlichkeiten ernst und suchen, wenn wir unzufrieden sind, nach simplen und leicht umsetzbaren Lösungen. Statt dir also vorzunehmen, künftig dreimal die Woche joggen zu gehen, kannst du dir die oben genannten Fragen stellen und bekommst dann vielleicht Lust, ein paar Runden zu laufen. Vielleicht ist dir aber auch mehr nach Entspannung und Ruhe? Je nachdem, was du in dem Moment gerade brauchst, werden dir Geist, Seele und Körper ein Signal ist. Das ist nicht immer das, was du in dem Moment vielleicht gerade willst, aber auch das wirst du deutlich erkennen, je weniger Druck im Spiel ist. Und dann kannst du dich frei entscheiden, ob du diesen Weg gehst oder eben auch nicht.

Ideal ist es, wenn du genau das tust, was in jenem Moment gerade genau zu dir passt und dir gut tut! Das kasteiende Sportprogramm wird dann vielleicht durch einen achtsamen Spaziergang ersetzt. Die Diät weicht zugunsten einer bewussten Ernährung, die nichts verbietet und doch Maß hält. Der Verzicht auf Überstunden geschieht dann nicht, weil du dich an deine Vorsätze hältst, sondern weil die Sehnsucht nach deiner Familie dich pünktlich nach Hause treibst, damit ihr gemeinsam essen könnt. Du entscheidest jeden Tag, jeden Moment, wie du dich fühlen und wer du sein möchtest! Auch ohne feste Punkte auf einer Liste zum Abhaken. Und du brauchst dich nicht in ein paar Wochen wie ein Versager fühlen, weil deine ganzen tollen Vorhaben sich selbst auf unerklärliche Weise im Keim erstickt haben.

Unberührt bleiben von der Idee, Vorsätze aufzugeben, alle Pläne, Ziele und Wünsche! Die sollst und darfst du natürlich trotzdem haben! Aber das ist eine andere Geschichte, von der ein anderes Mal erzählt wird.

Ich wünsche euch von ganzem Herzen einen guten Start in ein gesundes, erfülltes und glückliches Jahr 2020!

(Bildquelle)