Im Rahmen meiner Arbeit als Wahlkreisbüroleiterin für die damalige Landtagsfraktionsvorsitzende Kreszentia Flauger und in vielen Jahren ehrenamtlicher Parteiarbeit hatte ich das große Vergnügen, mit Hans-Henning Adler - von 2010 bis 2013 Fraktionsvorsitzender im Niedersächsischen Landtag und bei DIE LINKE.Oldenburg und in der Kommunalpolitik immer noch aktiv - ausgiebig zusammenarbeiten zu dürfen. (Überhaupt war das eine wundervolle Zeit, liebe ehemalige MitstreiterInnen! Eine Umarmung an euch alle, wohin es euch auch verschlagen hat!)
Ich lernte Hans-Henning als einen besonnenen und klugen Menschen kennen, der genau überlegt, bevor er spricht und der mit sehr viel Mitgefühl und Warmherzigkeit versucht, die Welt ein kleines bisschen zu einem besseren Ort zu machen. Hans-Henning ist auch als Rechtsanwalt tätig und stellt der Welt damit auf eine zusätzliche Weise sein Wissen und Können zur Verfügung.
Nun hat dieser tolle Politiker und Mensch ein Buch zu einem Thema vorgelegt, das (nicht nur während Corona, aber auch!) eine große Rolle in unser aller Leben spielt, obwohl uns das im Alltag gar nicht immer bewusst ist. Dem theoretischen Unterbau linker Strukturen und Systeme dürfte damit ein weiterer Baustein hinzugefügt worden sein, um die Materie leichter verständlich zu machen. Für alle politisch Interessierten eine bereichernde Lektüre, für politisch Tätige ein Muss!
Heute möchte ich dieses Buch hier vorstellen.
Viele Freude und interessante Erkenntnisse beim Lesen!
Handlung:
Machtfragen stellen sich notwendigerweise, wenn politische Veränderungen
durchgesetzt werden sollen und insbesondere dann, wenn Benachteiligte
bessergestellt und Privilegierten etwas genommen werden soll. Letztere
werden in der Regel ihre Positionen nicht freiwillig räumen.
Überzeugungsarbeit ist wichtig, reicht aber häufig nicht, wenn
persönliche Interessen dem entgegenstehen. Da Machtgebrauch nach
langjährigen geschichtlichen Erfahrungen, vor allem mit dem »realen
Sozialismus«, aber auch Machtmissbrauch bedeuten kann, lohnt es sich,
die damit zusammenhängenden Fragen näher zu untersuchen. Der Autor setzt
sich mit den Auffassungen vom »demokratischen Sozialismus«
auseinander, die in der Programmatik der Partei DIE LINKE bzw. ihrer
Vorgängerpartei PDS, aber z.B. auch im Godesberger Programm der SPD zu
finden sind. Seine These lautet: Für eine marxistische Herangehensweise
an die Frage, wie die Emanzipation von Unterdrückung und Ausbeutung
gelingt, ist im Gegensatz zu moralischen Postulaten entscheidend, welche
gesellschaftlichen Verhältnisse herzustellen sind, um ein
verträglicheres Zusammenleben der Menschheit zu ermöglichen. Adlers
Anliegen ist es deshalb nicht, einen Katalog von positiven Werten einer
humanen Lebensweise aufzustellen oder zu erweitern. Vielmehr behandelt
er systematisch die in der Linken lange verpönten Machtfragen, das Thema
der Macht-Teilung und die damit zusammenhängende Bündnispolitik.
Quelle: Cover und Handlung / Bestellmöglichkeit