Dienstag, 31. August 2021

Lavendel - der Tausendsassa unter den Aromaölen

Manche Menschen sind kein Freund von Lavendel, manchmal wird ihm sogar ein muffiges, altjüngferliches Odeur nachgesagt. Riecht nach oller Omma, igitt, heißt es zuweilen. Nach dem Spitzentaschentuch, mit dem akribisch die eisverschmierten Mundwinkel mit ein bisschen beherzt aufgetragener Spucke saubergetupft wurden. Oder nach der kratzigen wollenen Stola, die am Ende keiner erben wollte! 

Nicht ganz zu Unrecht, denn schon seit etlichen Generationen nutzt vor allem die weibliche Spezies das vielfältige Vermögen jenes Krauts in Sachen Heilung, Beruhigung und Gesundwerdung. Die "Kräuterhexen" aller Zeiten wissen schon sehr lange um die magische Wirkung des provenzalischen Kräutleins, das viel Gutes für uns im Gepäck hat.

Denn jene, die seinen spritzigen Geruch mögen und nutzen, profitieren in vielerlei Hinsicht davon! Inzwischen sind diese vielfältigen Wirkungen auch in wissenschaftlichen Studien häufig bestätigt worden und sie verhelfen Omas alter Stola und dem Spitzentaschentuch (ohne Spucke) zu neuem Glanz.

In meinem Fall ist das auch der Fall! Das Lieblingsparfüm meiner Oma enthielt eindeutig Lavendel und so kann ich mir, wenn mir danach ist, einen Hauch meiner vor Jahren verstorbenen Großmutter zurückzaubern, natürlich verbunden mit ihrer Herzenswärme, Klugheit und der Liebe, die sie mir unermüdlich zeigte.

Was kann Lavendel?

Der Echte Lavendel (und nur dieser!) wirkt beruhigend, ausgleichend, harmonisierend und angstlösend. Er kann uns vor einer Prüfung oder in einer anderen Situation, die uns nervös macht, nervlich runterfahren und sogar Schlafstörungen entgegenwirken. Innere Unruhe, Angespanntheit und Gereiztheit verringern sich und sogar depressive Verstimmungen können eine Linderung erfahren.

(Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mir hilft allein das Bewusstsein, dass ich in seelischen und pschischen "Notfallmomenten" eine Möglichkeit habe, um meinen Gefühlen entgegenzuwirken, um schwierige Situationen besser in den Griff zu bekommen.)

Lavendel bringt außerdem eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung mit und stört Insekten und Motten. Er kann innerlich (Tabletten oder Kapseln, Tee) und äußerlich angewendet werden.

Für die positive Wirkung sind Ätherische Öle, Kumarine, Gerbstoffe, Flavonoide verantwortlich. Sie werden in einem aufwändigen Prozess aus den winzigen lila Blüten gewonnen, entfalten aber nur ihre volle Wirkung, wenn dies auf sanfte und natürliche Weise geschieht (weshalb von Ölen ohne Zertifikat oder mit künstlichen Zusätzen unbedingt Abstand genommen werden muss).

Wie kann er verwendet werden?

Heute zeige ich euch meine vielfältigen Nutzungsformen, mit denen ich mir das duftige Kraut zueigen mache. Es begleitet mich quasi durch den Tag und vor allem durch die Nacht.

Nach der Ernte aus Schwiegermutters Garten trockne ich den Lavendel in kleinen Sträußchen. Die getrockneten Blüten können dann in ein Taschentuch gewickelt oder in ein Baumwollsäckchen eingenäht werden. Das große Säckchen liegt auf meinem Nachttisch und schenkt mir erholsame nächtliche Stunden. Das kleine Säckchen wartet im Kleiderschrank auf Motten (nicht, dass ich je welche gehabt hätte!) und verbreitet dort seinen angenehmen Duft. (Oder man kann es mitnehmen, wenn man zwischendurch daran schnuppern möchte.)

Das Schlafspray ist aus zwanzig Tropfen Lavendelöl, Wasser und einem halben Schnapsglas Wodka fabriziert. Es kann einfach aufs Kissen oder in den Raum gesprüht werden. Die Pumpflaschen bekommt man in der Drogerie oder im Internet für kleines Geld.

Ich nutze meine Aromaöle (nicht im Bild) auch im Wohnzimmer und im Atelier ganz klassisch in der Duftlampe. Manchmal, vor allem nach harten Tagen oder heftigen Erlebnissen, ist Lavendel der passende Seelenstreichler.

Eine neutrale Hautcreme (nicht im Bild) oder ein duftfreies Körperöl kann mit ein paar Tropfen Lavendelessenz versehen und bei Bedarf auf Stirn, Schläfen und Handgelenke aufgetragen werden.

Abends eine Tasse Tee mit einer Mischung, die Lavendel enthält, ist auch stets eine gute Idee. Der Handel hält eine vielfältige Auswahl bereit: Einfach mal die Inhaltsstoffe durchlesen und nach Lust und Laune auswählen. 

Und schließlich ist Lavendel auch immer wieder eine wichtige Komponente für meine selbst hergestellten Seifen, die freilich auch täglich genutzt werden.

Wie funktioniert es?

Lavendel beeinflusst die Nervenrezeptoren im Körper und sorgt dafür, dass weniger Stresshormone ausgeschüttet werden.Stattdessen kommt mehr Serotonin - das Glückshormon - zum Zug. Die Stimmung hellt sich auf, das Nervensystem beruhigt sich, der ganze Organismus findet die Möglichkeit einer Auszeit und Erholung.

Achtung: Schwangere und Stillende sollten sich bei der Nutzung mit ihrem Arzt abstimmen. Für kleine Kinder und Säuglinge ist Lavendelöl nicht geeignet.

Tausendsassa

Ihr seht, Lavendel ist in vielerlei Hinsicht super nützlich und auf verschiedene Arten nutzbar. Es lohnt sich, es mal auszuprobieren und im besten Fall für den Notfall vielleicht sogar ein kleines Säckchen oder die Creme immer dabei zu haben! 

Ich staune immer wieder über die Hilfe, die die Schöpfung uns mit ihren Kreationen zuteil werden lässt und sage an dieser Stelle einmal innigst: Danke, Mutter Erde, für den hübschen, fröhlich blühenden, wohlduftenden Lavendel, der auch noch in meiner Herzensfarbe leuchtet und so viel für mich tut!

 



Mittwoch, 25. August 2021

Bastelidee: Herstellung eines Notizbuches aus einem Pappumschlag

Notizhefte basteln ist nicht nur einfach und ziemlich nützlich (weil ein tolles Endergebnis entsteht), sondern auch eine Tätigkeit, die aufgrund ihrer klaren Abfolge von leichten Schritten und den "sanften" Entstehungsprozess beruhigt und schnell in den Flow bringt.

Heute zeige ich dir, wie das geht.

Gewiss fallen dir ganz viele Ideen ein, wofür die ein solches Notizbuch nutzen kannst! Sie eignen sich auch prima als Geschenk.

Ich bin folgendermaßen vorgegangen:

1. Der Umschlag (schmal, ohne Rücken) wird auf die passende Größe, in meinem Fall A5, zugeschnitten und alle Aufkleber werden entfernt. Nimm einen schmalen Umschlag. Darin wird nicht so viel Platz für Papier sein wie in einem Umschlag mit Rücken, aber dafür ist es einfacher herzustellen. 

2. Der Umschlag wird von beiden Seiten mit in Fetzen gerissenem Papier beklebt. Ich habe die Farben genommen, mit denen ich das Buch nachher auch verziert habe, es gehen aber alle Farben, auch Reste. Ruhig querfeldein durcheinanderkleben und an den Rändern überlappen lassen, dann sieht man nachher die Wellpappe an den Kanten nicht.

3. Mit einer Schicht Gesso grundieren.

4. Farbe auftragen. Ich habe Wasserfarben und Acrylfarben in Rosa-, Beige-, Pink- und Lilatönen verwendet. Das dürfen auch mehrere Schichten werden, aber warte immer, bis alles gut getrocknet ist. Die Papierfetzen dürfen durchblitzen, du musst nicht alles komplett deckend bemalen.

5. Nun darfst du stempeln, schablonieren, malen, skizzieren. Verziere dein Buch, wie es dir gefällt.


6. Alle meine selbstgemachten Notizbücher zeichnen sich durch ein Zitat aus, das mich berührt und Teil meines Alltags sein soll. Suche dir, wenn du magst, ein schönes Zitat aus, schreibe es auf farblich passenden Karton und klebe das Ganze auf dein Cover.

7. Stich mit einer Lochzange auf Deckel und Rücken zwei kleine Löcher ein, füge Eyelets hinzu (das muss aber nicht sein, wenn du keine hast) und ziehe Bänder hindurch, die du verknotest. Auf diese Weise lässt sich dein Buch auf hübsche Art schließen.

8. Stelle ein Inlet her, indem du weißes oder buntes Papier (A4) in der Mitte einmal faltest und die Seiten sauber einanderlegst. Ich habe 25 Seiten genommen, mit mehr Seiten wird es erfahrungsgemäß schwierig, die Löcher durchzustechen. Für die Löcher verwende eine Ahle oder einen spitzen Gegenstand. 

9. Lege das Inlet in dein Cover ein und vernähe es mit dem Buchrücken, indem du erst die Löcher vorstichst (vorher abmessen!) und dann den Faden durch die Löcher ziehst und straff verknotest. Eine simple Anleitung für die einfache Fadenbindung findest du zum Beispiel hier.

Wunderbar, dein Buch ist fertig! 

Ich hoffe, du hast viel Spaß mit deinem kleinen Werk!



Sonntag, 22. August 2021

Vorstellung des Kinderbuchs "Entführt von einer Nixe" von Daniela Mattes, mit Bastelteil von Katharina Lindner

Inhalt:

Sabine langweilt sich in den Pfingstferien, da sie ihre Eltern zu einer Unterwasserexkursion an den Teufelstisch im Bodensee begleiten muss. Der Ausflug entpuppt sich jedoch für das Mädchen als Abenteuer ihres Lebens. Denn sie trifft eine waschechte Nixe, von der sie auch noch durch ein Raum-Zeit-Portal in eine geheimnisvolle Unterwasserwelt entführt wird.

Zunächst ist Sabine fasziniert von den neuen Eindrücken, bis sie erfährt, dass sie ab jetzt für immer hier bleiben soll ... aber eine Flucht scheint unmöglich, da sie nicht weiß, wie man durch die Portale zurückreisen kann, durch die sie gekommen ist. Kann ihr der legendenhafte Doktor Snow dabei helfen? Doch dazu muss sie ihn erst einmal finden.

BONUS: Dazu gibt es im Anhang zauberhafte Basteltipps (mit Anleitung und Farbfotos) von Katharina Lindner. So können kleine Nixen sich Schmuck und andere Gegenstände im Meeresdesign leicht nachbasteln.

Meine Empfehlung:

Diese tolle Geschichte eines Mädchens, das von einer Nixe in die Wasserwelt entführt wird, kann ich euch und euren Kindern wärmstens ans Herz legen. Zum einen ist die Story - wie alle Bücher von Daniela Mattes - zauberhaft geschrieben. Zum anderen stammt der Bastelteil im Anhang von mir selbst. Ich zeige dort allerlei schöne Dinge, von Schmuck, über Spielsachen, bis hin zu Deko, die kleine oder große Seejungfrauen und Wassermänner nachbasteln können. Neben gut verständlichen Schritt-für-Schritt-Anleitungen erleichtern Bilder im Wasserwelt-Look das eigene Kreativsein und erfreuen das Auge.

Legt los, damit schöne Dinge entstehen können!

Hier kannst du das Buch bestellen:

>>> Zur Buchbestellung

Rezension: "Faszination Reinkarnation: Der erstaunliche Fall der Omm Sety" von Daniela Mattes

Handlung:

Ob es die Reinkarnation gibt oder nicht, ist umstritten. Doch immer wieder tauchen Fälle auf, die sogar Skeptiker ins Grübeln bringen. So auch der Fall der Engländerin Dorothy Eady, die bereits im Kindesalter darauf bestanden hat, früher in Ägypten gelebt zu haben.
Nach und nach kann sie sich detailliert an ihr damaliges Leben als Priesterin und heimliche Geliebte des Pharaos erinnern, der ihr nun auch regelmäßig im Traum erscheint und sich sogar vor Zeugen materialisiert.
Mithilfe ihrer Erinnerungen kann Dorothy selbst Ägyptologen und Archäologen verblüffen. Denn sie kann ihnen eindeutige Hinweise auf wichtige Fundstätten geben, in denen tatsächlich die vorher angekündigten Dinge ausgegraben werden.
Das Buch gibt Einblicke in ihre erstaunliche Geschichte und sucht mögliche Erklärungen dafür, wie Dorothy an das Wissen hätte gekommen sein können. Hat sie tatsächlich schon einmal gelebt oder war sie eine raffinierte Betrügerin?

Mein Eindruck:

Wohl wenige Menschen haben bereits von Omm Sety gehört, der Frau, die behauptete, schon einmal im Alten Ägypten gelebt zu haben. Dabei bewegt ihr Fall seit etlichen Jahren die Gemüter, zumindest die der Menschen, die sich mit ihrem Fall damals beschäftigt haben oder auch heute noch beschäftigen. Daniela Mattes hat sich die Mühe gemacht, alle relevanten Informationen zusammenzutragen. Sie beschreibt Omm Setys Lebensgeschichte und ihre Erfahrungen. Sie legt all jene Indizien vor, die Omm Setys These einst untermauerten und unterzieht sie einer kritischen Betrachtung. So erfährt der Leser nicht nur viel über diese erstaunliche Frau, sondern taucht auch ein in die Geschichte Ägyptens zur Zeit des Pharaos, der ihr Geliebter gewesen sein soll. Sie erläutert außerdem das Phänomen der Reinkarnation selbst und beschreibt ein paar Beispiele bekannter Fälle. Damit bettet sie die Lebensgeschichte von Omm Sety in einen größeren Zusammenhang ein, der für sich genommen ebenfalls sehr interessant ist und jede Menge Lust auf weiteren Lesestoff zu dem Thema weckt. Selbstverständlich liefert Daniela Mattes an dieser Stelle etliche Lektürevorschläge, die sich zur Vertiefung des Themas eignen.
Daniela Mattes hat auch für dieses Sachbuch auf ihre gewohnt gewissenhafte Weise zahlreiche Informationen recherchiert und diese außerordentlich leserfreundlich aufbereitet. Auch Bilder gibt es wieder zu sehen, welche die Geschichte noch anschaulicher machen. Das Besondere an Daniela Mattes‘ Schreibweise ist, dass sie nicht nur einen Fakt an den anderen reiht, sondern ihre „Hauptfiguren“ scheinbar auferstehen lässt, indem sie geschickt und warmherzig ein Bild von ihnen zeichnet, welches sie zu den Menschen werden lässt, die sie einst gewesen sein müssen. Dadurch sind sie dem Leser so nah, wie eine gut entworfene Romanfigur es wäre. Das ist bei einem Sachbuch schwer, weil dieses ja eigentlich eher von „kühlen“ Fakten handelt und die Empathie den Kampf gegen den Informationsgehalt meistens verliert. Daniela Mattes versteht es meisterhaft, Fakt und Fantasie zu verknüpfen, weshalb ihre „Figuren“ dem Leser schnell ans Herz wachsen.   
Dorothy Eady, alias Omm Sety, ist sicherlich keine große Berühmtheit, aber ihre Lebensgeschichte ist doch sehr ungewöhnlich. Das exotisch Fremdartige in ihrer Welt überträgt sich beim Lesen auf den Leser und auch in diesem Buch steht im Mittelpunkt die Frage: War Omm Sety eine Wiedergeborene oder wie lässt sich ihr Wissen über unbekannte Orte und Personen sonst erklären? Hat sie bewusst die Menschen zu täuschen versucht? Was waren ihre Beweggründe?
Daniela Mattes offeriert eine Menge Ideen und Möglichkeiten, wie es denn nun tatsächlich gewesen sein könnte. Sie nimmt ihre Leser an die Hand, um eine sehr alte und sehr fremde Welt zu erkunden. 

Fazit:

Eine informative und ungewöhnliche Lektüre für entspannte Stunden, die auf sehr spannende Art genug Fragen offenlässt, um sich noch weiter in das Thema zu vertiefen.
Quelle Bild und Handlung: Amazon