Mittwoch, 6. April 2022

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Katharina. Rückblick, Fazit und ein großes Dankeschön.

Rund um meinen Geburtstag möchte ich zwei Dinge tun: Ich möchte feiern - mit meinem Liebsten, meiner Familie, meinen KollegInnen und KlientInnen, meinen Freunden und lieben Menschen. Und ich möchte einen kurzen Moment innehalten und einen kleinen Rückblick auf das vergangene Lebensjahr wagen. Denn es war kein einfaches Jahr. Es sind Dinge geschehen, die mich ordentlich aus meiner gewohnten Umlaufbahn katapultiert und richtig, richtig weh getan haben. Aber mir wurden auch großartige Geschenke gemacht, nicht zuletzt ein wunderbarer neuer Job, der einer Gabe des Himmels gleicht und mir bestätigt hat, dass man manchmal den Sprung ins Ungewisse wagen muss, wenn man etwas Kostbares und Wertvolles gewinnen will.

Worauf zurückblicken und wie?

Wie orientiere ich mich nun in dem Jahresrückblick, der großen Bilanz, der ultimativen Lektion? 

Notiere ich, was ich erlebt habe? Was ich erreichte oder woran ich scheiterte? Die schönen Momente und die schlimmen? Die Lernzuwächse, die diese Erfahrungen mit sich brachten? Die Güter, die ich anhäufte oder - wahlweise - aufgeben musste? Die Erkenntnisse, die sich mir einbrannten? Worauf kommt es an? Was ist wirklich wichtig?

Ganz klassisch: Meine Erfolge.

Ich habe in diesem letzten Lebensjahr sechs Bücher veröffentlicht. Ich habe meinen bezahlten Job nach bestem Wissen und Gewissen erledigt und dabei versucht, mein ganzes Können und Wissen einzubringen, neuen Ideen den Weg zu ebnen, den mich umgebenden Menschen mit Herzenswärme und Sorgfalt zu begegnen, was angesichts der Umstände nicht immer leicht umsetzbar war, sich schließlich sogar als unmöglich herausgestellt hat und mich zur Kapitulation zwang. Ich habe mein Atelier neu eingerichtet. Ich habe viele Bücher gelesen und noch mehr Podcasts gehört. Ich habe etliche Collagen und Bilder gestaltet. Ich habe Reiki kennengelernt, mich bis zum zweiten Grad hochgearbeitet und eine Ausbildung zur Kunsttherapeutin absolviert. 

Ich habe Pflichten und Küren in allen Bereichen meines Lebens bewältigt und versucht, in alles, was ich tat, meine ganze Hingabe und Leidenschaft hineinzugeben. Ich habe mich fachlich und persönlich weiterentwickelt und könnte mir eigentlich voller Stolz auf die Schulter klopfen, denn das klingt alles richtig gut, oder?

Die Wahrheit: Meine Ängste, Verluste und Sackgassen.

Im Frühjahr des letzten Jahres ist mein Schwiegervater gestorben und seit diesem Tag war nichts mehr, wie wir es kannten. Eine solche Erfahrung erzwingt eine brutale, innere Einkehr und eine völlige Neuausrichtung des eigenen Denkens und Handelns. Sie lässt uns auch wissen, wie wertvoll uns Menschen, Ereignisse und Dinge sein können, denn ohne Liebe gäbe es keine Trauer. Die Trauer ist der Preis, den wir für das Glück zahlen, das wir zuvor mit dem verlorenen Menschen erlebt haben.

Nach sechs Jahren im niedersächsischen Schuldienst brachte mich mein Job im Herbst 2021 schließlich an den Rand des emotionalen und körperlichen Zusammenbruchs. Auch hier wurde ich von einer Klippe gestoßen, deren Fundament unter meinen Füßen mir einst den Halt gegeben hatte, von dem ich glaubte, ich würde ihn zum Überleben notwendigerweise brauchen. Dass dieses Fundament eine Eisenkugel an meinem Fuß war, die mich in die Tiefe zog, merkte ich zum Glück rechtzeitig. Aber das erzwang die Notwendigkeit, zu handeln - und wem fällt eine so grundlegende Lebensänderung schon leicht?

Das Universum fragt leider nicht, ob und wann wir zu Veränderungen bereit sind - es stülpt sie uns über und kickt radikal alles aus unserem Dasein, was uns nicht guttut, egal, wie innig wir an ihm hängen. (Und leider hängt man manchmal auch an Menschen, Dingen, Orten und Umständen, die einem schaden.) Wer ins Wasser geworfen wird, muss das Schwimmen lernen. Freiwillig begibt sich wohl kaum ein Mensch in eine umfassende Transformation, dazu sind wir auch viel zu sehr mit unserem herausfordernden Alltag und seinen unzähligen Kleinigkeiten beschäftigt, die sich zu großen Herausforderungen summieren. 

Aber wenn man sich diesem Prozess hingibt, dann geschieht genau das Magische, von dem immer gemunkelt und geflüstert wird, ohne dass jemand wirklich weiß, warum und wie es zustande kommt: Türen öffnen sich, Kreativität, Energie und das Gefühl, etwas selbst entscheiden zu können, kehren zurück wie lang vermisste Geliebte - und plötzlich breitet sich eine Fülle an Ideen vor dem inneren Auge aus, wie ein Meer an Blumen, an denen man sich gar nicht sattsehen möchte. Und es auch nicht muss, denn das Leben definiert sich durch ständige Wandlung und Veränderung - sie sind die Essenz, die es ausmachen!

In meinem Fall wurde mein Mut belohnt: Ich bin nun beruflich an einem Ort, den ich sinnstiftend und angenehm erlebe, an dem ich geschätzt und gemocht werde, an dem ich mein Potenzial entfalten darf, an dem ich tollen Menschen begegne, die mir auf ihre Art viel geben. 

Neben den beiden einschneidenden Verlusterfahrungen war es vor allem die Entwicklung der Corona-Pandemie, die - wie bei den meisten - auch bei mir für Einschränkungen sorgte. Kein Urlaub dieses Jahr, wo mein Lebensgefärte und ich ansonsten doch ein recht reiselustiges Völkchen sind. Kein Theater, kein Konzert, kein Kino, kein Flohmarkt, wenige Events. Stattdessen Serien auf dem heimischen Sofa, Seminare vor dem Computerbildschirm, Ferien auf der Hollywoodschaukel im Garten. 

Das alles fand ich nicht so wild, da bin ich recht anpassungsfähig, aber die damit einhergehenden Ängste taugen durchaus dazu, einen wahnsinnig zu machen! Die Medien, die statt zu beruhigen, ständig Öl ins auflodernde Feuer der Gemeinschaft gossen. Das Umfeld Schule, in dem wir jeden Tag aufs Neue dem Höchstrisiko ausgesetzt waren. Die besorgniserregende Entwicklung in der Gesellschaft, die sich auftut wie eine Schlucht und die ich mit dem Auge der Soziologin ebenso alarmiert beobachte wie unser Gesundheitswesen. 

All dies hat dieses Jahr nicht gerade zur Entspannung beigetragen. Im Gegenteil musste man sich manchmal sogar zwingen, mal abzuschalten, im wahrsten Sinne des Wortes - und näher bei sich selbst zu bleiben. Das gilt übrigens ebenso für die zweite Katastrophe der jüngsten Zeit - den unsäglichen Ukraine-Krieg, der gerade viele von von uns sprachlos und fassungslos zurücklässt und nachts unruhig schlafen lässt.

Verluste aller Art laden uns zur Reflexion ein, die zuweilen höchst widerwillig geschieht, aber doch immer weiterführt, ein Stückchen weg von dem Weg, auf dem wir gerade noch standen. 

Und in solchen Momenten braucht es Lichter, die Orientierung bieten. 

Meine Lichter sind Bücher und Geschichten, Farben und Pinsel, Kunst und Kreativität, Spiritualität und Musik. Doch die größten von ihnen, jene, die am hellsten strahlen, meine glimmenden, nie verlöschenden Polarlichter, das sind die Menschen, die mein Leben mit mir teilen und absichtsvoll daran teilhaben.

Das echte Fazit: DANKE.

Meine Wege gehe ich nie allein. Auch wäre ich nicht, wer ich bin, wenn ich als Einzelgänger durchs Leben schliche. Deswegen ist mein Lebensjahrrückblick letztlich ein großes Dankeschön an die Menschen in meinem Leben, die mich begleiten, mir den Rücken stärken, mich inspirieren und voranbringen.

Ihr seid meine Herzensmenschen.

Ich danke für die Gespräche mit euch, ob live oder am Telefon oder über viele, viele E-Mails. Ich danke euch für eure Zuversicht und eure klaren Meinungen. Ich danke euch für gemeinsam umgesetzte Projekte, Feedback und Ausblicke. Ich danke euch für kuschelige Momente, Herzenswärme, Berührungen und die Aufforderung, zu fliegen. Ich danke euch für eure Geschenke, so viele von ihnen selbstgemacht, die immer in Benutzung sind und mich an euch erinnern. 
Ich danke euch für das Elementare - von liebevoll gebackenen Plätzchen oder einem gekochten Essen bis hin zu Kleidung, die nun nachhaltig und hübsch meine Schränke füllt. Ich danke euch für das Fachsimpeln und den Austausch, dafür, dass ich mit euch lachen, nachdenken und weinen durfte. Ich danke euch für eure aufmunternden Blicke und eure Hände auf meinen Schultern, die sie sanft und stärkend drückten. Ich danke euch für eure Magie, euren Input, eure Energie. Ich danke euch für Überraschungen im Briefkasten, Plakate an der Tür, Liebesnotizen, kleine und große Päckchen, die mein Herz beim Auspacken erhellten. 
Ich danke euch für jede Minute, in der ich mich mit euch verbinden konnte, in Echtzeit oder im Herzen. Ich danke euch für die Verschnaufpausen, die ihr mir ermöglicht habt. Für die Unterhaltung und Ablenkung, den Trost, die Hoffnung. Ich danke euch, dass ihr auch eure dunklen Stunden mit mir teilt und mich für würdig erachtet, euch ebenfalls eine Hand reichen zu dürfen, wenn ihr eine braucht. 
Ich danke euch für euer Vertrauen und euren Beistand. Ich danke euch, dass ihr so seid, wie ihr seid. Ich danke euch sogar für eure Mängel und Macken, denn sie beweisen mir, dass auch ich Mängel und Macken haben darf - und mich trotzdem im Schoß einer Gemeinschaft geborgen fühlen kann. 
Ich danke euch, dass ihr euer Wissen mit mir teilt und mich Teil einer Gruppe sein lasst.

Und ich danke der Schöpfung, dass sie mein Leben mit euch bereichert, meinen Herzensmenschen!

Ein Geheimnis des Lebens

Wenn ich ein großes Geheimnis des Lebens enthüllt haben sollte, dann ist es vermutlich dieses: Verluste und Krisen zeigen uns nicht nur, wie stark wir selbst sind, wenn wir eins sein müssen. Sie stoßen uns auch mit der Nase darauf, dass mehrere Glieder eine stabile Kette bilden. Ich weiß, das IST kein Geheimnis: Viele kluge Menschen sind schon vorher darauf gekommen und haben es unermüdlich verkündet. Aber es ist ein Unterschied, ob man es weiß - oder ob man es wirklich fühlt.

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich wünsche dir, dass auch du friedvoll auf die letzte Zeit zurückblicken kannst, trotz der belastenden Umstände, die uns kollektiv in die Knie gehen ließen und trotz deiner individuellen Probleme, mit denen du dich möglicherweise herumschlägst. Komm zur Ruhe. Schenke dir selbst Pausen zum Durchatmen. Besinne dich auf das, was dir wirklich wichtig ist. Und verbinde dich ganz bewusst mit all den Menschen in deinem Leben, die du liebst und die dich lieben.

Wer allein geht, stolpert orientierungslos durchs Unterholz. Aber wer sich links und rechts unterhakt, der kann nicht fallen, wie steinig der Pfad auch immer wird.

Möge sich alles zu deiner Zufriedenheit fügen, mögen dich Gesundheit, Zuneigung und eine Prise verlockender Abenteuer begleiten. Mögest du Kraft finden, wenn der eisige Hauch der Veränderung dich packt - und mögest du die Chancen erkennen, die darin liegen.

Und ich danke dir! Für deine Treue und dein Interesse, für deine Zeit, deine Rückmeldungen, deine Impulse. Dieser Blog lebt nur, weil DU ihn durch deine Teilhabe mitgestaltest!

Pass gut auf dich auf! Bleib tapfer, zuversichtlich und mitfühlend!

Samstag, 19. März 2022

Wie sähe es auf einem Planeten in einer fernen Galaxis aus, auf dem sich Leben entwickeln könnte? Acrylbild just for fun!

Ich höre häufig Hörspiele, Hörbücher und Podcasts. In einer dieser Dokumentationen ging es letztens (mal wieder) um die Frage, ob wir wohl allein im Universum sind oder nicht - und wie unwahrscheinlich es im Grunde ist, dass auf unserem Planeten einst Leben entstehen konnte. Eine Vielzahl von Bedingungen musste stimmen, bevor überhaupt auch nur der erste Einzeller auftauchen und unsere Entwicklung in Gang setzen konnte. Dass diese Voraussetzungen von der Schöpfung - oder wem auch immer - zur Verfügung gestellt wurden und die ganze Sache mit der Pflanzen-, Tier- und Menschenwelt ihren abenteuerlichen Lauf nahm, ist so unwahrscheinlich, dass man es wohl ein Wunder nennen darf, dass wir überhaupt heute hier sind!

Im Alltag macht man sich das selten bewusst, aber das Leben als solches ist ein großes Geschenk, das sich unsagbaren Widrigkeiten zum Trotz entwickelt hat. Eine winzige Abweichung der Bedingungen - eine kleinere oder größere Entfernung zur Sonne, eine andere Achsenneigung, ein diverser zeitlicher Ablauf und unzählige andere Möglichkeiten der Variation - hätten genügt und unsere Mutter Erde hätte niemals Leben hervorgebracht.

In dem Bericht wurden Untersuchungsmethoden erläutert und einige denkbare Planetenkandidaten vorgestellt, auf denen sich rein hypothetisch ebenfalls Leben würde ansiedeln können, vielleicht in einer anderen, fernen Galaxis: Eine Sonne als Wärme- und Lichtquelle bräuchte dieser Planet und weil es etliche rote Zwerge gibt, nahm man an, würde diese wohl rot leuchten. Demnach gäbe es sehr dunkle, fast schwarze Pflanzen, die das wenige Licht besser aufnehmen könnten. Als Vorbild für eine tierische Besiedelung diente unsere Tiefsee mit all ihren bisher kaum erforschten Geschöpfen.

Ich lauschte dieser Doku voller Spannung und Faszination. Und weil mich der Gedanke über das Bewusstsein, wie viel Glück ich hatte, überhaupt hier zu sein, nicht mehr losließ, malte ich dazu ein Bild von der Welt, wie ich sie mir in einem fernen Sonnensystem vorstelle. Wie meistens nutzte ich Acryl und arbeitete ohne jeden künstlerischen Anspruch. Es ging mir darum, das Bild in meinem Kopf auszudrücken und greifbar zu machen, auch als stetige Mahnung an das Geschenk das Lebens, das uns vom Schicksal gemacht wird.

Bei allem Schlimmen und Grausamen, was in der Welt und uns persönlich widerfährt, ist die Gabe des Lebens dennoch eine außerordentlich kostbare.



Hat dich auch schon mal ein Thema so gefesselt, dass eine kreative oder künstlerische Interpretation aus dir herausdrängte? Nicht, um ein hübsches Stillleben zu schaffen, das die Wand eines Hauses oder einer Galerie verzieren soll, sondern einfach nur, um einen Moment lang diese unfassbare Energie einzufangen, die unserem Leben seinen Antrieb verleiht? Es ist ein magischer Prozess, oder?

Freitag, 18. Februar 2022

Miniatur-Puppenzimmer selbst herstellen - ein Hobby, das in den Flow bringt, nachhaltig ist und eine Menge Freude bereitet

Seit geraumer Zeit beglücken uns meine Eltern bei vielen Gelegenheiten mit den Sonderausgaben von Playmobil-Männchen (keine Werbung, die sind alle bezahlt!), etwa von Künstlern, Komponisten, Dichtern oder anderen berühmten Persönlichkeiten. 

Obwohl ich die kleinen Dinger niedlich fand (Ich sammle ja Puppen und skurrile Stofftiere), wusste ich lange Zeit nicht so recht, was ich mit ihnen anstellen sollte. Sie einfach zwischen das Dekogedöns und die Bücher in die Schrankwand zu stellen fand ich blöd (es sah einfach aus wie gewollt und nicht gekonnt), sie in der Schublade verschwinden zu lassen erschien mir wiederum zu schade und hätte sich auch ein bisschen shabby angefühlt.

Also schnappte ich mir neulich eine kleine Pappkiste und entschied, den Männchen ein kleines Zuhause zu gestalten. Ich beklebte, grundierte und "malerte" zunächst erstmal das Zimmerchen (= den Karton), legte einen "Teppich" und gestaltete dann aus Pappe, einem Schwamm, Stoff und anderem Zeug, was man eben so zu Hause hat, ein paar Möbel. Dazu das Fenster mit Ausblick und kitschiger Gardine. Freilich brauchten die Männchen in ihrem neuen Heim auch noch Blumen in der Vase, ein paar Bücher und Sofakissen! Es war viel leichter als gedacht, vor allem mit meinem besten Freund, der Heißklebepistole, die beinahe zaubern kann, wenn man mit ihr richtig umzugehen weiß. 

Und schon bald konnten meine Männchen einziehen!





 

Mir machte die Gestaltung so viel Freude, dass ich für die Herren Goethe und Schiller noch auf eine ähnliche Art eine Schreibstube herstellte und für den Herrn Dürer ein buntes Atelier mit winzigen Pinseln, Malpaletten und Buntstiften. Überdies versuchte ich mich in der Herstellung verschiedenen Haushaltszubehörs aus Modelliermasse, was durchaus knifflig ist. Die Ergebnisse dieser Bemühungen werde ich an anderer Stelle präsentieren.

Long story short: Ich habe zufällig aus einer kleinen Not heraus ein tolles Hobby entdeckt, das, wie meine Recherche im Netz ergeben hat, eine große Community begeistert und unglaubliche Endprodukte erschafft. Meine Resultate sind noch bescheiden süß, aber die Freude, die ich dabei hatte, ist mit kaum etwa aufzuwiegen. Zudem ist die ganze Sache nachhaltig, weil jede Menge Müll - von den Kartons über Papp- und Papierreste bis hin zu Eierkartons, Dosen und Deckeln alles Mögliche genutzt und noch einmal aufgehübscht werden kann. Und ich lerne dazu - was, wie man weiß, wenn man mich kennt, wohl eine meiner zentralen Lebensaufgaben zu sein scheint, jedenfalls setzt sich der Drang immer wieder aufs Neue durch.

Und nun muss ich rasch zum Schluss kommen, denn mein kleiner Luther braucht noch sein Studierzimmer auf der Wartburg, mit dem grünen Kachelofen und dem legendären Tintenfleck an der Wand.😁

Suche dir ein paar Reste zusammen und baue dir was Hübsches aus einem alten Schuhkarton! Es ist heilsam, meditativ, erfolgversprechend und sehr, sehr unterhaltsam! Du wirst bestimmt Spaß daran haben. 

Montag, 7. Februar 2022

FÜRSORGE: Ich schenke dir eine Kraftquelle aus meinem neuen Buch "Kraftquellen für den Alltag und in Krisen"!

"Ich hatte das Glück, einen wunderbaren Jungen großziehen zu dürfen und kann im Nachhinein bestätigen, dass das Gebären und Erziehen eines Kindes eine einzige permanente Abfolge von fürsorglichen Gedanken, Gefühlen und Aktivitäten ist. 

Alles dreht sich um das Kind: Man kuschelt sich abends zu ihm ins Bett, liest und singt ihm etwas vor. Man setzt ihm eine Mütze auf, wenn es draußen kalt ist. Man wickelt ihm kalte Lappen um die Waden, wenn es fiebert. Man schmiert Schulbrote, kocht Essen und geht zum Elternabend. Man fragt Vokabeln ab, putzt das Zimmer, sorgt für einen vollen Kleiderschrank. Man schubst es auf der Schaukel an, immer darauf bedacht, dass es nicht runterfällt. Man fährt mit ihm Inlineskaten, zum Picknicken und in den Zoo. Man spart sich Geschenke vom Munde ab, formuliert Bewerbungsanschreiben, bedient die Best Buddys mit Cola und Chips und checkt den Ausgehlook. Man schenkt Ohr und Herz bei Liebeskummer, Schulproblemen und tausend anderen Stolpersteinen, die das Leben mit sich bringt.

Ja, die meisten Eltern sind menschengewordene Fürsorge und es ist ganz erstaunlich und auch ein wenig schade, dass diese Art von liebevoller Aufmerksamkeit in Familien zwar ausdrücklich gewünscht, in allen anderen Bereichen des Lebens jedoch verpönt zu sein scheint und sogar ein wenig verspottet wird. In der Geschäftswelt jedenfalls und überall da, wo wir uns nicht in sehr persönlichen, intimen Kreisen bewegen, werden allzu bemühte Muttis und Vatis gern einmal belächelt und in ihrer eigentlichen Funktion nicht immer ernst genommen.

Wäre es aber doch nicht wunderbar, wenn wir eine Kultur gegenseitiger Fürsorge pflegen würden, in der man darauf achtet, wie es allen geht und sich darum kümmert, wenn jemand etwas braucht? Würden alle Menschen so handeln, wären alle versorgt! Mich erschreckt immer wieder, welch schlechten Stand Herzenswärme in der Gesellschaft hat: Klar, man kann sich nichts mit ihr kaufen, nicht mit ihr angeben und auf den Putz hauen, die eigenen Bedürfnisse nicht eigennützig und sogar auf Kosten anderer durchsetzen. Herzenswärme gilt als schwächlich, weich und (zu Unrecht!) weiblich – und das will in der Welt des Erfolges, in der Status, Einkommen und Erfolg den größten Teil der Persönlichkeit zu definieren scheinen, niemand sein!

Ein solches Umfeld ist kalt, herzlos und einsam. Ich denke und hoffe, es ist endlich an der Zeit, zu Pionieren zu werden und im Sinne einer neuen Ausgestaltung des gemeinsamen Lebens mutig voranzuschreiten! Würden wir uns umeinander kümmern, müsste niemand Hunger, Not, Elend oder Armut leiden, während andere auf Kosten der ökonomisch Schwächeren groteske Geldberge auf ihren Konten scheffeln! Würden wir aufeinander achtgeben, könnte mehr Zuneigung fließen, das Zusammenleben friedlicher gestaltet werden, Konflikte und Auseinandersetzungen sanfter gelöst werden. Es darf auch mal knallen – aber nicht unter der Gürtellinie! Ein wertschätzender, respektvoller, aufmerksamer und gütiger Umgang untereinander käme jedem von uns zugute.

Man mag diese Sicht auf die Welt und die Menschen blauäugig nennen, lächerlich sozialromantisch, ewiggestrig, nostalgisch. Vor allem, weil wir wissen, dass es immer jene Gauner, Schurken, Egoisten und Nutznießer geben wird, die ein System gegenseitiger Hilfe und Rücksichtnahme karikierten, gar ad absurdum führen. Aber man muss auch mal bedenken, warum manche Menschen es nicht schaffen, ihre lichtvollen Seiten zu leben, sondern ständig in ihren Schatten verstrickt bleiben: Da es das ultimativ Böse in all seinen Ausprägungen nicht grundlos gibt, dürften es wohl die Wunden und Verletzungen sein, mit denen „das Böse“ sich vor „dem Bösen“ zu schützen versucht. Und diese Wunden und Verletzungen fügen wir einander zu! Wären wir also milder, nachsichtiger und liebevoller unseren Mitmenschen gegenüber, könnten alte Wunden heilen und neue vermieden werden. Ein heilender Engelskreislauf könnte in Gang gesetzt werden.

Und was wäre denn, würden wir einander die Mützen aufsetzen, wenn der Wind auffrischt? Wir hätten alle warme Ohren! Wir würden uns auf der Schaukel anschubsen und im Fluss dieser Bewegung, bei der jeder mal im Wechsel drankommt, könnten wir alle unser ganz ureigenes Potenzial entfalten!

Fürsorge selbst kann sich in vielen unterschiedlichen Handlungen zeigen, manche davon mit weniger Aufwand, manche mit mehr. Fürsorglich zu sein bedeutet, das Wohl eines Gegenübers im Blick zu haben und bei den eigenen Aktivitäten zu bedenken. Das tut uns nicht weh und es kostet uns nichts.


Mein Sohn und ich
Mein Sohn und ich vor siebzehn Jahren

Zehn Wege, um mehr Fürsorge in dein Leben zu bringen:

1. Lasse fürsorgliche Taten in deinen Alltag einfließen: Koche mal den Kaffee für das ganze Team, wenn du morgens ins Büro kommst (Falls du natürlich der Einzige bist, der das immer tut, ist eine klare Ansage fällig!). Frage deine Kollegin, ob sie ein Brötchen vom Bäcker möchte, wenn du in die Mittagspause gehst. Steck dem Bettler dein Kleingeld zu. Nimm den Müll mit, den ein Umweltferkel im Wald hinterlassen hat, wenn du bei einem Spaziergang darauf stößt. Grüße freundlich. Lächle herzlich. Kommuniziere klar und eindeutig. Halte jemandem die Tür auf, sei höflich und achtsam. Schalte das Licht aus, das ein anderer vergessen hat. Gieße die Blumen, wenn du merkst, dass die Erde ausgetrocknet ist. Frage, ob jemand Hilfe und Unterstützung braucht, wenn du siehst, dass dem so sein könnte. Stelle nötige Informationen zur Verfügung. Bleibe fair und wohlwollend. Kritisiere sachlich und leiste auf eine erwachsene Art Widerstand, wenn es angebracht ist. Du wirst, wenn du ein bisschen aufmerksam bist, sehr schnell merken, wann und wo du fürsorglich sein kannst. Und wenn du dies für dich umsetzt, wird sich auch dein Leben wandeln: Menschliche Handlungsweisen wirken im Schlechten wie im Guten ansteckend.

2. Prüfe den Grad deiner Fürsorglichkeit sehr genau, denn manchmal ist es auch zu viel des Guten. Es kann sein, dass du Menschen Verantwortungen aus den Händen nimmst, die gar nicht für dich bestimmt sind. Es kann Bequemlichkeit und Egoismus fördern. Es kann sogar nerven und als ungefragte Einmischung empfunden werden, wie gut es auch gemeint sein mag. Und es fördert Unselbstständigkeit und Abhängigkeiten, die keiner Seite guttun.

Wie bei allem im Leben ist auch hier Balance gefragt: Weder braucht deine erwachsene Tochter einen Rundum-Haushaltsservice und ständige finanzielle Zuwendungen, die nur verhindern, dass sie lernt, auf eigenen Beinen zu stehen. Noch musst du deine abendliche Verabredung absagen, weil deine Kollegin mit Jammermiene ihre ungeliebte Arbeit und damit eigene Überstunden auf dich abwälzen will. Fürsorge ist gut, Überfürsorglichkeit überspannt den Bogen. Lasse dein eigenes Pendel zwischen den Polen Eigen- und Fremdverantwortung hin und her schwingen und sich sauber in der Mitte platzieren.

3. Bewahre dir dein weiches, zärtliches, offenes Herz, wenn du ein solches hast. Es mag manchmal scheinen, als seien Menschen mit einem solchen Herzen nicht besonders kompetent für die Art von Leben, die zu führen wir angeblich bestimmt sind. Doch wenn wir uns eine neue, andere Art von Leben wünschen – ruhiger, weniger hektisch und weniger stressig, unter der Prämisse anderer Werte – dann kommen wir nicht umhin, selbst dafür zu sorgen, den Lebensstil und die innere Einstellung dazu zu ändern. Dann müssen wir ein Vorbild sein und beispielhaft umsetzen, was wir eigentlich viel lieber leben möchten. Sei du derjenige, der den Anfang macht und dem weiblichen Prinzip wieder zu der Anerkennung verhilft, die es verdient hat und die ihm so lange im Schatten des übertrieben propagierten männlichen Prinzips in unserer Gesellschaft verwehrt wurde!

4. Die Art und Weise, wie du Fürsorge ausdrückst, darf dir genau entsprechen! Meine Oma zum Beispiel backte und kochte riesige Mengen und stopfte alle Besucher mit ihren Leckereien voll – das war ihre Art, sich um ihre Familie zu kümmern. Mein wortkarger und brummiger Opa nahm mich mit aufs Feld und zeigte mir, wie man Gras mit einer Sense mäht, weil er es wohl für sinnvoll hielt, eine Zehnjährige dies wissen zu lassen. Wer wusste auch schon, wozu ich dies im Leben mal brauchen würde? Im Winter stopfte er Stroh in eine große Plastiktüte, auf der ich den verschneiten Berg hinunterrutschen konnte. Meine Schwägerin beschenkt all ihre Lieben mit wärmenden, handgestrickten Socken. Mein Lebensgefährte kümmert sich um kaputte Autos und IT-Probleme und hat eine unendliche Geduld, wenn es um meine Sorgen, Pläne, Wünsche, Ziele und Projekte geht. Meine Eltern und mein Bruder müssen ungefähr sieben Millionen Ohren haben, weil sie immer noch gut hören, obwohl ich ihnen in vielen Gesprächen welche abkaue. Auch sind sie immer mit praktischen Ratschlägen zur Stelle. Meine Schwiegermutter ist eine wahre Königin des Schenkens und Einpackens und mein Schwiegervater erfreute Herzen mit Musik. Mein Sohn glänzt durch uneingeschränkte Loyalität und Hilfsbereitschaft. Ich habe Verwandte, die sofort anpacken, wenn irgendwo Not am Mann ist und Freundinnen, die mich inspirieren, beflügeln und in meiner Entwicklung voranbringen.

So hat jeder seine ganz eigene, sehr persönliche Art, wie er sich am liebsten und besten um seine Mitmenschen kümmert. Finde heraus, welche das bei dir ist und dann gehe ihr nach Herzenslust nach. Vergiss nicht, dich an ihrer Wirkung zu erfreuen!

5. Wage den Blick über den Tellerrand. Vielleicht gibt es etwas, das du für Menschen tun kannst, die du nicht persönlich kennst? Das muss nicht unbedingt materieller oder faktischer Art sein: Jemandem etwa bei einer Shitstorm-Hetze in einem Netzwerk zur Seite zu springen oder auf eine andere Weise Zivilcourage zu zeigen und Stellung zu beziehen, kann auch eine Heldentat sein. An dieser Stelle möchte ich auch ausdrücklich auf die Belange benachteiligter oder unterdrückter Gruppen und Minderheiten hinweisen – und nicht zuletzt auf die Bedürfnisse unserer armen gebeutelten Mutter Natur.

6. Räume in deiner inneren Welt auf. Werde dir darüber klar, welche Werte es sind, die dich führen – und dann richte dein Leben danach aus. Wie auch beim Mitgefühl bist du nur stark und fähig, dich um andere zu sorgen, wenn du dich selbst in deiner Mitte befindest.

7. Selbstfürsorge darfst du auf jede Art praktizieren: Dich im Alltag bewusst ernähren, dir aber auch mal etwas gönnen. Eine Auszeit im Garten in der Sonne oder mit einem Buch auf dem Sofa. Eine Fortbildung, die du dir schon lange wünschst, die aber für deinen beruflichen Weg eigentlich nicht viel hermacht. Das Ausprobieren und Pflegen von Passionen. Heiß baden, kalt duschen, die Wohnräume gemütlich und behaglich gestalten. Einen alten Streit klären oder eine überflüssig gewordene Bindung beenden. Bewegung und Ruhe im Wechsel. Meditation oder Gebete. Zeit für dich selbst, große Träume und Wünsche, eigennützige Projekte. Nein sagen, Grenzen setzen. Ja sagen, dich bekennen. Was immer es ist, was dein Herz zum Strahlen bringt: Tue es regelmäßig!

8. Für-Sorge: In diesem Wort steckt die eigentlich eher unbeliebte „Sorge“, oder? Sie ist nicht zufällig unbeliebt: Sich sorgen ist ein absolut nutzloser Akt, der sinnlos Energie verschwendet. Meistens beschäftigt er sich mit der Vergangenheit, an der nichts mehr zu ändern ist oder der Zukunft, die noch nicht unmittelbar bevorsteht. Mach dich frei von „Sorgen“, die deinen Geist verschmutzen, ohne zu irgendeinem Ziel zu führen!

Fürsorglich sein bedeutet nicht, sich übermäßig zu sorgen, im Gegenteil: Um dich um deine Mitmenschen und dich selbst gut kümmern zu können, brauchst du dein ganzes inneres Potenzial und das ist umso stärker, je weniger geistiger und seelischer Ballast dir Hirn und Herz verstopft.

9. Wenn du in einem helfenden Beruf arbeitest oder in deinem Umfeld viele / besonders hilfsbedürftige Menschen hast, bist du vermutlich schon von Haus aus eine ziemlich fürsorgliche Seele, die schnell einmal über ihre eigenen Grenzen geht, oft unbemerkt. Bleibe in diesem Punkt achtsam und lege dir selbst regelmäßig Rechenschaft darüber ab, ob deine Bilanz noch stimmt. Du verkaufst oder verschenkst nicht nur Lebenszeit, sondern auch Energie – und du solltest dafür nicht nur Geld oder Anerkennung bekommen, sondern eben auch eine Form von Energie! Stimmt das Verhältnis nicht (mehr), wage Veränderungen. Im Zweifel hilft es immer, zunächst das Gespräch zu suchen und die eigenen Beobachtungen und Bedenken zu formulieren. Will man dann mit dir nicht nach einvernehmlichen Lösungen suchen, ist auch dies eine klare Botschaft, aus der du deine Konsequenzen ziehen kannst.

10. Würdige die Fürsorge, die dir entgegengebracht wird. Zeige, formuliere und fühle deinen Dank nicht nur gegenüber den Menschen, die sich um dich kümmern, sondern auch gegenüber der Schöpfung und dem Leben. Auch das Leben selbst mag es, wenn man seine Bemühungen anerkennt und schätzt.

(Auszug aus meinem Buch >>> "Kraftquellen für den Alltag und in Krisen".)

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Dienstag, 25. Januar 2022

Kreativ und emotional stärkend: Beleuchtete Sternbilder mit persönlichen Sinnsprüchen basteln

Hast du einen Spruch oder ein Motto, das dich durch das Leben begleitet und dir immer wieder Kraft, Mut und Hoffnung schenkt?

Falls du noch keinen hast, googel doch mal nach Zitaten und such dir Worte und Sätze aus, die dich direkt ansprechen. Falls du so etwas schon hast, umso besser.

Und dann leg los! Denn dieses eindrucksvolle Bild wird dafür sorgen, dass dein Lebensspruch immer ins rechte Licht gerückt wird und dir ständig ins Auge fällt. 

Du brauchst dazu kein Künstler zu sein, sondern du kannst einfach nur das meditative Tun genießen und dich danach an deinem ganz individuellen Ergebnis erfreuen.

Anleitung für eine sternenübersäte Leinwand mit deinem Lieblingszitat:

  1. Gestalte eine Leinwand mit Acrylfarben nach deinen Vorstellungen.
  2. Schreibe dein Lieblingszitat auf das Bild. Du kannst auch selbst etwas formulieren, wenn du nichts für dich Passendes findest.  Es sollte dich wirklich im Inneren berühren und dir wichtig sein. Es sollten Worte sein, die dich bestärken und deren Anblick dich fröhlich und zuversichtlich stimmt. 
  3. Stich kleine Löcher an die Stellen, wo die Sterne auftauchen sollen. 
  4. Stecke vorsichtig die Lämpchen einer kleinen Lichterkette durch die Löcher.
  5. Hänge deine Leinwand auf und - voilà - schon hast du dein ganz eigenes Sternbild gebastelt, das dir nicht nur Freude beim Machen beschert hat, sondern auch künftig beim Betrachten.
  6. Lebe nach deinem Motto oder Zitat! Ich weiß, das klingt immer so banal und einfach - und das ist es in der Tat nicht. Aber je mehr klitzekleine alltägliche Schritte du nach deinem Leitspruch ausrichtest und je öfter du in seinem Sinne handelst, umso schneller und umso tiefer geht er dir in Fleisch und Blut über.

Viel Freude beim Basteln!