Mittwoch, 18. August 2021

Reiki und ich: Wie ich die Verbindung zur Schöpfung fand

Ich tue es jeden Tag, oft sogar mehrmals. Ich tue es im Liegen, im Stehen und im Sitzen. Ich tue es im Bett, auf dem Sofa, auf dem Meditationskissen, beim Spazierengehen, im Auto, in der Badewanne. Ich tue es mal kurz und mal richtig lang, bis sich Wohlbehagen und Tiefenentspannung in mir ausbreiten, meine Beine sich schwerelos anfühlen, innere bunte Bilder vor meinem geistigen Auge sich entfalten und mein Körper einen tiefen Seufzer ausstößt.

Die Rede ist von ... Nicht, was ihr jetzt denkt! 😀

Die Rede ist von Reiki!

Neulich habe ich mich bei der wundervollen Reiki-Meisterin Ilona Olenberg in den ersten Reiki-Grad einweihen lassen und praktiziere diese auf Mikao Usui zurückgehende traditionelle japanische Heilkunst durch Handauflegen nun mit Hingabe und Begeisterung. Meine erstaunlichen Erfahrungen möchte ich teilen, um dieser simplen Entspannungs- und Heilmethode eine weitere Stimme zu verleihen, die sie in meinen Augen zweifelsohne verdient hat.

Meine Ausgangsbasis:

Mit fernöstlichen Glaubens- und Heilkonzepten bin ich schon sehr lange vertraut. Vor etlichen Jahren erhielt ich eine ausführliche Einführung in die Geheimnisse des Kriya-Yoga und den Hinduismus, der mir als Glaubensanschauung unter allen Religionen wohl am nächsten steht, obwohl mein Glaube sich "ungebunden" und frei entfaltet, jenseits aller üblichen Konzepte. Ich praktiziere regelmäßig Yoga (allerdings inzwischen andere Versionen) und meditiere regelmäßig. TCM und Ayurveda sind quasi alte, lang vertraute Freunde, weswegen mir das "Ki" - die Lebensenergie, als "Chi" oder "Prana" immer mal wieder untergekommen war. 

Bei Reiki hingegen war ich skeptisch: 

Sollte so etwas Einfaches tatsächlich funktionieren? Etwas, das keiner Anstrengung und Disziplin bedurfte, das sich sozusagen "von selbst" ergab, sofort wirksam war und jederzeit und überall leicht umgesetzt werden konnte? Es erschien mir fast zu unglaublich, aber ich ging offen in das Seminar hinein: wohlwollend gespannt auf das, was sich tun würde - oder eben auch nicht. 

Beides wäre okay gewesen. Ich war bereit für Entwicklungen und neugierig auf neue Erfahrungen. Ich wäre nicht enttäuscht gewesen, wenn sich nachher herausgestellt hätte, dass es, wie viele Menschen meinen, "ja sowieso nicht funktioniert". Nicht jede Heilmethode passt zu jedem Menschen. Aber es zeigte sich, dass Reiki und ich ganz einmalig miteinander funktionieren und schnell zu besten Freunden wurden!

Meine Meisterin fand ich intuitiv: Ich suchte im Netz und blieb eben auf der Internetseite hängen, die mich am meisten ansprach und deren Foto etwas in mir auslöste, mich berührte. 

Ilona nimmt ihre Verantwortung sehr ernst: Erst nach einem Kennenlerngespräch, bei dem man checken kann, ob die Chemie stimmt, kommt es zu einer Terminabsprache. Ich bin sehr froh, dass ich sie mit ihrer einfühlsamen Art und ihrem großen Wissen gefunden habe! 

Sicherlich kein Zufall!

Meine Einweihung:

Die Einweihung war vielseitig, abwechslungsreich, spannend und interessant! Neben reichlich theoretischen Fakten und die geschichtliche Entwicklung wurde auch über die wichtigen Reiki-Lebensregeln gesprochen (über die es explizit noch einen eigenen Blogartikel geben wird), und es kamen eigene, persönliche Themen zur Sprache, welche die Aktivitäten als Reiki-Kanal möglicherweise blockieren oder beeinflussen. 

In dieser Hinsicht wirkt die Ausbildung fast wie ein Coaching oder eine Therapie zur Selbstentwicklung, was auf der einen Seite natürlich positiv zu werten ist, auf der anderen aber auch verdrängte Schatten ans Tageslicht befördern kann, die zunächst zu bearbeiten sind. Dafür muss man bereit sein, es bedeutet Arbeit und ist nicht immer angenehm. Aber aus ganzheitlicher Sicht ist dieses Schürfen im Schlamm wortwörtlich Gold wert und fördert einige kostbare Nuggets zutage!

Bei mir sorgte diese Klärung für tiefe Reflektionen meiner gegenwärtigen Lebensgestaltung und auch im Hinblick auf die Vergangenheit. Alte Wunden kämpften sich ans Licht, die nun genau betrachtet werden wollten. Bedrängend oder verunsichernd war das nicht. Eher eine Art Weckruf mit dem Hinweis, dass der richtige Zeitpunkt für mich gekommen ist, um ein paar grundlegende Dinge völlig über den Haufen zu werfen und Einiges neu zu gestalten. (Passend dazu befinde ich mich derzeit auf mehreren Ebenen in einem radikalen Wandel und kann dafür eine extra Unterstützung sicherlich gut gebrauchen. Auch das - bestimmt kein Zufall!)

Neben den ausführlichen Gesprächen und der Vermittlung des theoretischen Wissens steht bei einer solchen Ausbildung natürlich viel Praxis auf dem Plan: Die Eigenbehandlung, einmal komplett von oben bis unten und von vorn bis hinten. Danach die Ganzbehandlung einer anderen Person, was erstmal ungewöhnlich ist, sind wir doch eine Gesellschaft, in der Berührungen, noch dazu von Fremden, alles andere als trendy sind. Wo und wie sind die Griffe vorzunehmen? Was ist dabei zu tun? Wie habe ich mich vorzubereiten und was ist danach angebracht? Was ist tabu? Schnell fühlt es sich aber auch alles nicht mehr seltsam an, man macht einfach und beobachtet interessiert, was sich daraus ergibt.

Und es ergab sich viel! Vor allem während der vier Einweihungen, die zwar überhaupt nicht spektakulär wirkten, aber umso mehr Fantasie auf den Plan riefen: So sah ich vor den geschlossenen Augen exploderend blühende Blumenwiesen und mein Hirn hatte allerlei zu tun. Schwerer war es, sich auf das Gefühl in den Händen zu konzentrieren: Was fühlt man da gerade eigentlich und was hat es zu sagen? Ich beschloss bald, mich meiner Intuition zu überlassen. Und es lief, als hätte ich nie etwas Anderes getan. Ich agierte intuitiv und brauchte auch bald schon keine Anleitung der Übungsfolge mehr, kreiere heute vielmehr meine eigene aus dem, was ich lernte und lerne und aus dem, was ich selbst hineinbringe.

Das Seminar empfand ich als hochinteressant und lehrreich, aber auch körperlich, mental und energetisch anstrengend. Kein Wunder, ist man ja auch immer gefordert und hat viel Neues zu verarbeiten. Für mich Wissens-Junkie genau das Richtige, um dazuzulernen!

Meine Reiki-Praxis:

Ich praktiziere regelmäßig Reiki, bei anderen Menschen, aber vor allem bei mir selbst. Allem voran und jenseits jeder spirituellen Betrachtung ist Reiki in jedem Fall eine supersimple Entspannungsmethode, die jederzeit und überall anwendbar ist und sofort das Nervensystem runterfährt. Es ist außerdem eine Möglichkeit, mit sich selbst in Kontakt zu kommen, kleine Auszeiten durchzusetzen, die Gedanken runterzufahren, sich selbst liebevolle Fürsorge angedeihen zu lassen. Als Ergänzung zu schulmedizinischen und naturheilkundlichen Methoden, aber auch in Verbindung mit Coaching und Therapie ist Reiki ein toller Weg zu Selbsterkenntnis, innerer Balance und persönlichem Wachstum. Nicht zuletzt: Verbindung! Reiki ist auch und vor allem Liebe, zu den Menschen, zur Welt, zur Schöpfung!

Es versorgt mit Kraft und Energie. Es stärkt das Selbstvertrauen und die Verbindung mit dem Göttlichen, sodass man sich geborgen, beschützt und gut aufgehoben fühlt. Es öffnet Gefühle, vor allem die der Liebe und Harmonie, und löst innerliche Verkrustungen und Verbitterungen. Gut, das will vielleicht nicht jeder, weil Mauern und Panzer solcherart auch schützen. Mich hat die Reiki-Praxis in den letzten Wochen noch sensibler und feinfühliger gemacht. Man mag das bedenklich finden für einen Menschen, der durch seine Hochsensibilität eh schon mit weit offenen Reizfiltern sozusagen schutzlos durchs Leben rennt. Aber gleichzeitig zu dieser Emotionsöffnung gibt Reiki mir auch das Gefühl, besser gegen alles, was an mich herangetragen wird, geschützt zu sein. Es ist Herzöffner und schützende Armee zugleich.

Inzwischen experimentiere ich auch selbst: Ich verbinde zum Beispiel die mir bekannten Yoga- und Meditationstechniken mit Reiki. Ich nutze Heilsteine und Aromaöle dazu. Ich vertiefe mein Wissen mit entsprechender Lektüre und Ausprobieren. Ich befinde mich also auf einem spannenden Weg, auf dem ich jeden Tag dazulerne und neue Erfahrungen machen darf. 

Dinge verändern sich: meine Reaktion auf bestimmte Ereignisse, die früher gewisse Muster losgetreten haben und heute intensiver und anders durchdacht werden. Meine Selbstfürsorge, einst ein nebenbei praktiziertes Anhängsel, nun die wichtigste Ausgangsbasis allen Erlebens. Meine Wahrnehmung und mein Körpergefühl - so entdecken meine Sinne das Dasein um mich herum auf eine eigentümlich tiefere Weise und mein Körper erinnert sich an meine einstige Sportbegeisterung in der Jugend und berichtet leise von dem Wunsch nach einer Reaktivierung. Kleine Wunden verschwinden schneller, die stets kalten Hände bleiben wohlig warm, der Leib befindet sich spürbar in einer wohltuenden Bewegung, die Natur empfängt und nimmt mich auf als einen Teil von sich selbst, ganz selbstverständlich, als sei es nie anders gewesen.

Es gibt tausend kleine und ein paar große Dinge, die sich verändern, wenn man Reiki für sich entdeckt und mit dem Herzen bei der Sache ist!

Meine Verbindung zur Schöpfung habe ich noch nie so intensiv und stabil empfunden wie es seit der Einweihung der Fall ist. Mag es Humbug sein oder Einbildung, Placebo oder Spinnerei: Energien sind real. Sie sind spürbar und nutzbar und jeder, der sie für sich zu entdecken vermag, ist ein Glückspilz!

Leben nach den Reiki-Regeln:

Reiki ist kein Allheilmittel und keine Zauberei. Es heilt keine Wunden und Krankheiten einfach mal eben so oder auf Knopfdruck, schon gar nicht, wenn diese schon seit Jahren oder Jahrzehnten bestehen oder Stellvertreter für ein psychisches (verdrängtes) Leiden sind. 

Reiki ist ein ganzheitliches Lebenskonzept und wenn man sich darauf voll und ganz einlässt und ein bisschen Geduld hat, dann kann es tatsächlich die Wunder bewirken, die Skeptiker und Kritiker gern mal in Frage stellen. Aber mit ein bisschen Hände auflegen ist es eben nicht getan: Wer "heil" und "ganz" werden will, wer innerlich in Balance und sich äußerlich ein erfülltes Leben gestalten will, der tut gut daran, die Regeln im Alltag so gut wie möglich zu erfüllen. 

Das gelingt nicht immer, aber allein das Streben danach hat nachhaltigen Effekt. Seitdem ich Reiki kennengelernt habe, fliegen mir auch andere Methoden, Theorien und Konzepte zu, die mich interessieren und meinen Horizont erweitern. Die Grundlage, sie überhaupt als solche zu erkennen, ist ein tiefsinniger, spiritueller Lebensstil, den modernen Erwartungen zum Trotz, den ich inzwischen in den Mittelpunkt all meines Tuns, Denkens und Fühlens gestellt habe.

Danke.

Ich danke Ilona von Herzen, dass sie mich in Reiki eingeweiht hat. Ich danke den Vorreitern und allen Reiki-Praktizierenden, dass sie diese Kunst wahren, verbreiten und pflegen. Ich danke dem Leben, dass es mir Reiki geschenkt hat.

Mögt ihr alle für euch ein ähnlich kostbares Lebensgeschenk entdecken und für euch nutzen! Möge die Welt dadurch ein bisschen heiler, friedlicher und harmonischer werden, weiß Gott, das haben wir alle nötig und unsere Mutter Erde noch viel mehr!

Wenn Fragen sind, immer her damit! Vielleicht ergibt sich ein erhellender Austausch? Überhaupt freue ich mich auch über Nachrichten von anderen ReikianerInnen, im Sinne einer Vernetzung. 

Nur Mut! 

Bildquelle: pixabay