Dienstag, 14. September 2021

Kraftorte aus spiritueller und aus psychologischer Sicht

Letztes Jahr im Urlaub in der Nähe von Lüneburg entdeckten wir einen etwas versteckten, geheimnisvollen Ort, der mich auf eine ganz ungewohnte Weise ansprach. 

Es handelte sich um einen Steinkreis aus unfassbar alten, zum Teil riesigen Steinen, in dessen Mitte sich ein weiterer großer Felsen und daneben ein kleiner Baum befanden.

Mein Kraftort:

Dieser Ort übte eine ganz besondere Anziehungskraft auf mich aus. Meine Wahrnehmungen schienen geschärft, die Sonne strahlte heller, der Stein unter mir war behaglich warm und in den umliegenden Bäumen rauschte intensiv der Wind, als wollten die Blätter mir etwas zuflüstern. 

Ich nutzte unseren Aufenthalt nicht nur, um mich über die Entstehung dieser merkwürdigen Steinformationen zu informieren, sondern ich spürte auch, wie ich mehr und mehr zu mir selbst kam und mich uneingeschränkt mit der Schöpfung und dem Universum verband. Es war, als hätte ich einen direkten Draht gelegt und könne plötzlich Energien fühlen, die ich zuvor gar nicht bemerkt hatte. Und ich sah Bilder, Worte, ganze Geschichten, weshalb ich mir rasch einige Notizen im Handy machte, weil ich nichts zu schreiben dabei hatte. (Aus diesen Notizen entstanden später Gedichte, Texte, ganze Geschichten.)

Am Ende wollte ich gar nicht mehr gehen! Ich war nicht nur in Verbindung mit der Schöpfung, sondern auch mit allen Menschen, die vor mir schon an diesem Ort gewesen waren, verbunden über Raum und Zeit hinweg. Ich konnte einen winzigen Blick in die Unendlichkeit des Universums werfen und mich an seiner unfassbaren Schönheit erfreuen. Es war ... magisch.

Dieser Ort, der mich andocken und ankommen ließ, muss ein Kraftort gewesen sein.

Ich möchte dir heute etwas über Kraftorte erzählen. Es gibt zwei Arten, die für mich relevant sind, jene reale Orte in der Welt, von denen ich ja eben diesen einen besucht hatte, und jene imaginierten in meinem Kopf, die ganz besondere Geschenke in petto haben.

Spirituelle Kraftorte:

Schon immer haben Menschen bestimmten Orten geheimnisvolle, vielleicht sogar magische Kräfte zugeschrieben, an denen Energien besonders intensiv fließen sollen. In demütiger Verehrung und tiefer innerer Verbundenheit begegneten die Menschen früherer Zeiten diesen Orten, etwa Steinkreisen, gewissen Landschaften mit markanten Merkmalen, Quellen und Wasserfällen oder Bergen, auch Gebäuden, etwa Kirchen, und niemand fand etwas seltsam dabei. Das war jene Zeit, in der man noch besser auf die Botschaften der Schöpfung eingestimmt war und mehr im Einklang mit der Natur lebte.

Diese magischen Orte, um die sich so manche Geschichte und vielen Mythen ranken, gibt es bis heute. Und es gibt auch immer noch Menschen, die das Bedürfnis haben, sie aufzusuchen und sich an ihrer Kraft zu laben, vielleicht eine höhere Schwingung zu erreichen oder die Bewusstseinsebene zu verändern, Klarheit, inneren Frieden und mehr Energie zu erlangen. Beispiele für Kraftorte sind etwa Ayers Rock in Australien, Stonehenge in Großbritannien, die Pyramiden von Gizeh oder die Externsteine im Teutoburger Wald. Aber nicht nur berühmte und touristisch massiv überlaufene Orte können ein Kraftort sein - du kannst genauso gut einen solchen Kraftort in deiner unmittelbaren Umgebung finden, denn sie sind überall vorhanden.

Was da genau vor sich geht an einem solchen Ort, kann die Wissenschaft - wie so vieles - nicht erklären. Für einen sensiblen Menschen reicht es aber, still zu werden und sich einfach bereitwillig darauf einzulassen, um sich mit einem Kraftort zu verbinden.

Wie kannst du den Kraftort für dich nutzen?

Wenn du dir ein bisschen Zeit und deiner Seele Raum zum Atmen gibst, empfängt dich dein Kraftort mit einer deutlichen Botschaft, die du vielleicht nicht erkennst, aber in jedem Fall deutlich fühlst. Lass dich dort nieder, schenk dir ein paar entspannte Minuten, nimm um dich herum die Landschaft in all ihren Einzelheiten wahr.

Gehe dann in dich und verliere dich selbst in einer kleinen Meditation, wobei du dich nur auf deine gleichmäßige und ruhige Atmung konzentrierst. Spüre, was um dich herum vorgeht, spüre, was in dir selbst passiert. Was macht der Ort mit dir? Steigen Bilder oder Worte auf? Ideen? Gib dich hin und vertraue deinem Kraftort. Bitte ihn, dich mit frischer Energie und Stärke zu versorgen. Stell dir vor, wie diese Energie deinen Körper, deinen Geist und deine Seele in sanften Farben umhüllt. Fühle dich im Arm der Schöpfung geborgen. Tanke alles, was du brauchst und lass alles los, was du nicht mehr benötigst.

Wenn du das Gefühl hast, es genügt, dann löse dich langsam von deinem Kraftort und vergiss nicht, dich bei ihm zu bedanken. Du kannst vor deinem Abschied auch ein Mandala aus Naturmaterial legen oder deinem Kraftort anderweitig ein Geschenk machen (aber bitte nichts, was nachher als Müll liegenbleibt!). 

Kehre an deinen Kraftort zurück, wann immer du es brauchst. Suche immer wieder nach neuen Kraftorten, wenn du irgendwo unterwegs bist. Man bekommt mit der Zeit ein Gespür für die "richtige" Schwingung, fühlt sich dort geborgen und von der Schöpfung getragen, versöhnt und mit allem um sich herum in Frieden. Daran erkennst du diese Kraftorte!

Und auch, wenn es traditionelle und kulturell geprägte Kraftorte gibt, an denen sich viele Menschen tummeln wollen, so gibt es doch auch jene kleinen versteckten Plätze, die nur für dich ein Kraftort sind! Es bereitet große Freude und Erfüllung, sich auf die Suche nach einem Ort zu machen, der die Zeit für dich eine Weile anhält, eine heilige Andacht ausstrahlt und einen neuen Blick auf die Welt ermöglicht. 

Psychologische Kraftorte:

Für diese Art von Kraftort, wie er in vielen psychotherpeutischen Methoden genutzt wird, musst du dich nicht vor die Tür begeben, ja, dich nicht einmal großartig bewegen! Er existiert nämlich nicht im Außen, sondern wird dank deiner Fantasie in deiner Vorstellung erschaffen. Dafür begibst du dich in einen Zustand der Entspannung und visualisierst deinen inneren Kraftort mit allen möglichen Sinneseindrücken und in vielgestaltigen Einzelheiten. Wenn du das ein paar Mal geübt hast, kannst du deinen Kraftort in jeder Situation - auch prekären oder schwierigen - vor deinem inneren Auge abrufen.

Er wird so etwas wie ein mentaler Schutzbunker, in dem du Kraft und Energie sammeln oder dich gegen Angriffe wappnen kannst. Gerade, wenn die äußere Welt einem bedrohlich, gefährlich oder feindlich vorkommt, ist ein sicherer innerer Rückszugsort, an dem man Kraft tanken kann, Gold wert!

Das Beste ist: Weil du deinen Kraftort selbst erschaffst, kann er aussehen und sich anfühlen, wie auch immer du willst! Du kannst ihn nicht verlieren, du hast ihn immer bei dir! Und in wirklich jeder Situation wird es möglich, ihn für dich zu nutzen.

Wie kannst du dir einen solchen Kraftort schaffen?

Am einfachsten klappt die innere Reise an den eigenen Kraftort mit einer geführten Meditation, wie zum Beispiel dieser hier von "Deiner Entspannungsfee".

Ich hoffe, ich konnte dir mit meinen Anregungen ein bisschen weiterhelfen.