Mittwoch, 23. Oktober 2019

Zehn Tipps gegen den Herbstblues

Nein, es ist keine Einbildung: Wenn die hellen Tage sich dem Ende neigen, dann sinken auch unsere Energie, Ausdauer und Kraft. Wir werden müde und lustlos oder sind schnell erschöpft. Viele Menschen erleben erhebliche Einbußen bei Stimmung und Wohlbefinden. Manche entwickeln sogar eine ausgewachsene Depression, die ärztlich und psychotherapeutisch behandelt werden muss.

Grund dafür ist vor allem das mangelnde Sonnenlicht, das für etliche Stoffwechselprozesse in unserem Körper wichtig ist, nun aber immer mehr abnimmt. Die Sonne steht in einem zu tiefen Winkel, um uns noch mit ihren Strahlen verwöhnen zu können. Zudem geht sie immer früher unter und es ist nicht mehr lang hin bis zu dem Zeitpunkt, wenn wir morgens im Dunkeln zur Arbeit fahren und abends im Dunkeln nach Hause kommen.

Viele Menschen mögen den Herbst nicht. Sie finden ihn kalt, feucht, düster und ungemütlich. Sie igeln sich lieber drin im Warmen ein und meiden die Außenwelt, wann immer es möglich ist.

Sicherlich werden solche Abneigungen nicht gänzlich verschwinden - ein echter Herbst-Hasser wird auch mit den besten Absichten kein riesiger Fan!

Doch es gibt eine Menge Dinge, die man tun kann, um dem Herbstblues zu entgehen. Schlechte Stimmung und ständige Müdigkeit lassen sich zumindest ein Stück weit verhindern!

1. Wenn das Sonnenlicht schwindet, nimmt auch die Vitamin-D-Produktion in unserem Körper ab, im Laufe der dunklen Monate wird sie gänzlich eingestellt. Vitamin D bildet unser Körper nur, wenn er eine Zeitlang der direkten UVB-Strahlung ausgesetzt ist. Oft wird geraten, im Sommer entsprechende Speicher anzulegen, an denen sich der Körper in der Mangelphase bedienen kann. Oder dass man das verbleibende Sonnenlicht nutzen soll, indem man sich auch in Herbst und Winter ein regelmäßiges Sonnenbad gönnt. Leider ist das wenig praktikabel und es nutzt auch nicht immer etwas: Die meisten Menschen leiden trotzdem unter einem Mangel und können diesen auch nicht ohne ergänzende Mittel ausgleichen.

> Besorge dir ein hochdosiertes Vitamin-D-Präparat in der Apotheke und nimm es von Oktober bis März regelmäßig ein.

2. Herbst ist Erkältungszeit! Viren und Bakterien tummeln sich zuhauf in den nunmehr gut geheizten Räumen, die Menschenmassen zusammenballen und unsere Schleimhäute austrocknen lassen. Da ist der nächste Schnupfen nicht weit! Vorbeugend und - wenn es schon zu spät ist und das erste Halskratzen sich breitmacht - während einer Erkältung hilft die Zauberknolle Ingwer dem Körper wieder auf die Beine. Mit einer heißen Zitrone und einigen frischen Ingwerscheiben, täglich in kleinen Schlucken getrunken, ist die Erkältung ganz schnell Geschichte! Vitamin C und die ätherischen Öle des scharfen Gewürzes stärken das Immunsystem und vertreiben die Keime ganz schnell.

> Ein Stück Ingwer, geraspelt oder in Scheiben geschnitten in heißem Wasser aufbrühen, dazu den Saft einer halben Zitrone geben. Mit Honig oder Reissirup süßen. Genießen! Sauer macht lustig und scharf macht gesund!

3. Ein alter Tipp, aber nicht minder wirksam: Egal, wie das Wetter sich gerade gebärdet, ein Spaziergang wirkt Wunder! Wir brauchen täglich Luft, Licht und Bewegung! Umso besser, wenn wir dazu noch eine nette Stelle im Wald oder am Strand kennen, denn auch das Hirn will ein bisschen Abwechslung während der Entspannung. Ja, auf dem Sofa mit Tee und Keksen und Netflix ist es auch schön. Aber erst danach!

> Packe dich warm, regen- und winddicht ein und suche dir hübsche Spazierwege in deiner Umgebung, die du täglich aufsuchst. Auch, wenn du mal keine Lust hast, dich aufzuraffen: Nach deinem Spaziergang wirst du dich energiegeladener und wohler fühlen.

4. Rituale geben Halt in einer Zeit, in der wir uns nicht ganz so wohl fühlen. Vielleicht magst du einmal die Woche nach einem langen Arbeitstag ein heißes Bad genießen? Eine bestimmte Zeitschrift lesen oder Serie schauen? Auf eine bestimmte Art eine Mahlzeit zelebrieren? Einen Wellnesstag einlegen? Mit deiner Freundin oder deinem Partner einer bestimmten Tätigkeit nachgehen? Eine Kerze anzünden, wenn du abends nach der letzten Mahlzeit auch den Haushalt fertig hast und dich deiner Freizeit widmen kannst? Dich nach der Arbeit in lässige Kleidung werfen? Zu gewissen Zeiten einen lieben Menschen treffen oder anrufen?
Gewöhnliche Dinge können zu Ritualen werden, wenn man sie bewusst und langsam ausführt und wenn man sie regelmäßig zu bestimmten Zeitpunkten wiederholt.

> Überlege dir, welche Aktivität sich dafür eignet, um als Ritual etabliert zu werden und dann setze sie wiederkehrend um. Es wird nicht lange dauern und du freust dich schon im Vorfeld darauf. Beziehe gern Familienmitglieder und / oder Freunde ein. Gemeinschaftliche Rituale wirken besonders stark. 

5. Man mag es nicht glauben, aber im Sommer kommen Muße, Trödeln und Gammeln oft zu kurz. Das oft gute Wetter lädt so drängend zu Aktivitäten ein, dass man ein ganz schlechtes Gewissen bekommt, wenn man sich weigert, es zu nutzen und irgendetwas zu unternehmen. Für manche Menschen bedeutet dies Freizeitstress, denn es gibt immer irgendwas zu organisieren oder umzusetzen: Ein Kurztrip, Grillen mit den Nachbarn, ein Besuch bei der Schwiegermutter, die zur Gartenparty einlädt, eine Bootstour oder ein Schwimmbadausflug mit den Kindern... Jetzt finden viel weniger Events statt und du verpasst nichts mehr, wenn du nicht überall dabei bist. Dein Mantra darf jetzt lauten: Es ist düster. Es regnet. Ich muss gar nichts.

> Sei faul. Tue gar nichts. Hänge herum und genieß die Langeweile. Deine Seele wird es dir danken, denn nun kann sie einmal entspannt richtig tief durchatmen.

6.  Punkt 5 ermöglicht es nun auch, die Aufmerksamkeit auf andere Dinge zu lenken. Wenn das Tempo des Lebens sich reduziert und Körper und Geist nicht mehr auf der Überholspur unterwegs sind, ist der richtige Zeitpunkt, um sich um all die Dinge zu kümmern, die im Sommer zu kurz gekommen sind. Du kannst ein altes Hobby reaktivieren oder ein neues ausprobieren. Hauptsache, du kommst dabei zur Ruhe.

> Tue etwas, was völlig sinnfrei ist und keinem Zweck dient, dir aber Spaß macht. Das kann etwas sein, was du gut kannst und schon lange nicht mehr getan hast oder etwas, was dir noch völlig unbekannt ist und dich reizt. Malen, Handarbeiten und Basteln bieten sich an. Spiele sind immer eine gute Wahl. Vielleicht willst du aber auch etwas lernen oder dich in ein bestimmtes Thema vertiefen?
Leg los!

7. Wärme schafft Geborgenheit. Wenn es draußen ungemütlich ist, wird es drinnen umso kuschliger. Alles, was uns von außen und von innen hilft, verschafft wohlige Gefühle: ein Kamin, Kerzen, eine weiche Decke, dicke Socken. Kuscheln mit dem liebsten Menschen (oder Tier), lange ausschlafen am Wochenende, eine heiße Dusche, ein Saunabesuch, ein leckeres Essen oder ein heißes Getränk.

> Mach es dir gemütlich!

8. Nun ist die richtige Zeit, um mal in den Rezepten der Frauenzeitschriften oder im Internet zu stöbern, sich etwas auszusuchen, was man noch nie zubereitet hat und ein neues Gericht oder einen tollen Kuchen auszuprobieren. Wie wäre es mit Cake-Pops, etwas Exotischem oder einem deftigen Eintopf? Bestimmte Lebensmittel haben jetzt Saison! Vielleicht hast du die schon lange nicht mehr gegessen? Äpfel, Kürbisse und Kohlsorten tummeln sich jetzt gern auf deinem Speiseplan.

> Koche oder backe etwas Neues. Wenn es lecker wird, prima! Wenn es nicht dein Fall ist oder der Familie nicht schmeckt, auch gut, dann hast du zumindest Freude in der Küche gehabt! Vergiss nicht, deine neuen Lieblingsrezepte zu speichern oder in dein Rezeptbuch zu kleben.

9. In deinem Wohnzimmer dominieren kühle Pastellfarben? Die Sommerdeko glänzt noch in trendigen Silbertönen? Kissen und Decken sind verstaut auf dem Dachboden? Die Kerzen und Lichterketten stauben vor sich hin? Höchste Zeit, dein Zuhause auf Herbst umzustellen!

> Sammle bei einem Spaziergang ein paar Dinge aus der Natur - Zweige, Blätter, Kastanien, Eicheln, Beeren oder Ähnliches - und dekoriere neu! Ergänze deinen Herbststyle mit goldenen oder kupferfarbenen Akzenten. Nun darf auch endlich mal wieder ein Räucherstäbchen zum Einsatz kommen.

10. Das Leben ist ein Kreislauf. Jede Jahreszeit hat ihre Zeit und alle unter ihnen haben Vor- und Nachteile. Auch, wenn du vielleicht den Herbst nicht so wahnsinnig magst, er bietet der Natur und auch dir die Gelegenheit, einen Gang runterzuschalten und dich auf das Wesentliche zu besinnen. Nutze diese Möglichkeit und erlebe auch diese Zeit achtsam und bewusst. Denke daran, dass nichts bleibt, wie es ist. Auf Herbst und Winter folgen ein neuer Frühling und Sommer und das können sie nur, weil der Lebenszyklus so ist, wie er ist.

> Gönne der Natur ihre Auszeit, damit sie im kommenden Jahr wieder durchstarten kann. Schenke dir selbst auch Gelegenheiten zum innerlichen Verweilen und sieh dies nicht als unerwünschten Bremsvorgang an. Niemand kann immer in Action durchs Leben hetzen. 

Reserven und Ressourcen werden nur geschaffen, indem man innehält und eine Pause einlegt. Oder zumindest das Tempo verlangsamt. Wenn du abends müde und erschöpft bist, freust du dich auch auf eine lange Nacht mit gutem Schlaf, aus der du erholt erwachen kannst. 

DAS ist der Herbst: Er läutet die Ruhephase ein, die jedes Wesen auf der Welt benötigt, um Kraft für das nächste Blühen zu sammeln.  

(Bildquelle)

Donnerstag, 17. Oktober 2019

Ein Date mit Johann Sebastian Bach


(Dieser Beitrag enthält Buchwerbung.)

Magst du die Kompositionen von Johann Sebastian Bach? 

Die meisten Leute sagen an dieser Stelle freudig und überzeugt „Ja!“, ist doch Johann Sebastian einer der bedeutendsten Komponisten, die es jemals gegeben hat. Nicht wenige musikalische Kenner sind gar der Meinung, er habe ausnahmslos jeder Art von Musik den Weg geebnet.

„Nicht Bach, sondern Meer sollte er heißen“, soll Ludwig van Beethoven, selbst nicht ganz unwichtig, über den großen Meister der Barockmusik gesagt haben. Bach, der für seine Zeit sehr alt geworden ist, hat eine große Fülle an Werken hinterlassen. Einige davon haben sogar in die Populärmusik Einzug gefunden. So gibt es Toccata und Fuge längst als Handyklingelton und die Goldberg-Variationen wurden so oft vertont, dass man mittlerweile fast ein eigenes Museum dafür eröffnen könnte. (Nicht, dass es keine Bach-Museen gibt. Eins davon befindet sich in seiner Geburtsstadt Eisenach.) 

Bach hat nach wie vor Fans in aller Welt. Er wird auf Spotify und Deezer rauf und runter gedudelt, von jedem ambitionierten Wunderkind in spe mit Leidenschaft auf seinem Instrument gefiedelt, auf Tassen und Taschen gedruckt, in Kirchenkonzerten georgelt und mit raffiniertem Geschäftssinn gewinnbringend vermarktet. Er bringt Herzen zum Schmelzen, Tanzen, Lachen und Weinen. Er berührt und verbindet. Er legt seinen Zauber aus tausendundein Tönen über unsere Sinne und erfreut uns damit auf eine Art, wie es nur Wenige vermögen. 

Man kann ihn hören, wenn man will. Nur treffen kann man ihn nicht mehr.

Oder doch? Wenn du mit Hanna aus dem Buch „Fredi – Wundersame Zeitreisen durch die Eisenacher Geschichte“ gemeinsam ein Gespräch mit dem großen Komponisten führen und seinem Spiel in der Eisenacher Georgenkirche lauschen willst, dann gönn dir das Kapitel „Zaubermelodien“, das nun als Leseprobe zur Verfügung steht!




Dienstag, 15. Oktober 2019

Übung zur Stärkung des Selbstvertrauens von Kindern


Gemütliche Plauderrunde in einer siebten Klasse. 

Wann, werden die Kinder gefragt, habt ihr das letzte Mal ein Kompliment bekommen?
Fast jeder weiß etwas zu berichten: Mal hat ein Lehrer für eine Leistung gelobt, mal haben Mama oder Papa sich für Hilfe bei einer Tätigkeit im Haushalt bedankt, mal hat die liebste Freundin oder der beste Kumpel eine mehr oder weniger ausführliche Erklärung zu den freundschaftlichen Qualitäten abgegeben, die in diesem Alter noch recht leidenschaftlich sein kann. 

Alle sind sich einig, dass es sich auf der einen Seite gut anfühlt, gelobt zu werden, auf der anderen Seite aber auch etwas „komisch“. Ist ein Lob eigenartig, weil man so selten eins hört? Oder weil die kritische kleine Stimme im eigenen Kopf sofort dagegenhält: „Glaub das nicht! Du bist nichts Besonderes! Du hast das Lob nicht verdient!“ Jedenfalls ist es irgendwie angenehm, aber irgendwie auch "ein bisschen unangenehm".

Noch heikler wird es bei der Frage, wann die Kids denn selbst zum letzten Mal jemanden gelobt haben. Nun melden sich nicht mehr ganz so viele und die Beschreibungen werden weniger ausführlich. Manche Kinder erklären, sie hätten ihre Haustiere gelobt, aber Menschen fielen ihnen gerade nicht ein. Haustiere loben ist ja schonmal prima. Allerdings sind wir soziale Wesen und auf unsere Gruppe ein Stück weit angewiesen. Es macht deshalb Sinn (und ein gutes Gefühl), das Lobrepertoire auf menschliche Geschöpfe in der direkten Umgebung auszuweiten. Und auch dieses Seltsam-Gefühl, wenn man etwas Positives hört, wird mit jedem ehrlich angenommenen Lob immer mehr nachlassen.

Im Alltag wird oft vergessen, jemandem mal etwas Nettes zu sagen oder ein Kompliment zu machen. Vielleicht, weil man viele Dinge für selbstverständlich erachtet oder gar nicht wahrnimmt. Nicht selten kommt es sogar vor, dass wir ein Lob, das uns geschenkt wird, gar nicht mitbekommen. Nicht immer erreicht es und, weil wir manchmal eine Blockade im Kopf haben, die sich zwischen das Lob und unser damit beabsichtigtes Wohlgefühl schiebt. Noch seltener vergeben wir selbst ein Lob, obwohl es viele Gelegenheiten dafür gäbe.

Die Aufgabe ist nun, einen hübsch gestalteten Bogen mit dem Titel: „Was ist an dir toll finde“ mit dem eigenen Namen zu versehen und die Mitschüler darum zu bitten, dort etwas Nettes hinzuschreiben. Natürlich revanchiert man sich mit einigen netten Worten beim Schreiber, sodass auch der sein Blatt gefüllt bekommt. Vorgaben sind lediglich, dass die Komplimente ehrlich sein müssen und Ironie verboten ist. Die Komplimente sollen so genau und konkret wie möglich beschrieben und begründet werden. 

Die Übung macht den Kids so viel Spaß, dass sie die Pausenklingel ignorieren. Am Ende hält jedes Kind ein Blatt voller bunter, freundlicher Aussagen in den Händen, auf dem seine Vorzüge – positive Eigenschaften, Talente und Fähigkeiten und gute Taten – niedergeschrieben sind.  

Dadurch, dass die Übung in unbeschwerter Atmosphäre und das Loben als solches ganz natürlich präsentiert wird, ist es auch nicht mehr schwierig, die notierten Komplimente anzunehmen und sich wirklich darüber zu freuen. Am Ende hocken rotgesichtige, über das ganze Gesicht grinsende Kids auf ihren Stühlen, die sich überlegen, wo in ihrem Zimmer sie die Komplimente aufhängen wollen.
Diese Übung ist empfehlenswert, um das Selbstvertrauen und den sozialen Zusammenhalt zu stärken. Sie ist leicht durchzuführen und hat eine Menge positiver Effekte im Gepäck. Sie eignet sich nicht nur für Schulklassen, sondern für alle Gruppen, in denen Menschen zusammenkommen.

Und sie macht riesigen Spaß! Also schnapp dir einen Zettel, lieber Leser, beschrifte ihn mit:

WAS ICH AN DIR TOLL FINDE:

und gehe auf Komplimentejagd in der Familie, im Freundeskreis und unter den Kollegen. Und vergiss nicht, die Menschen deinerseits ebenfalls zu loben! Denn beides – Lob kriegen und Lob verschenken – wird positive Gefühle in dir auslösen.

(Bildquelle)

Montag, 14. Oktober 2019

Den Teufel mit Tinte bekämpfen: Martin Luther auf der Wartburg


(Der Beitrag enthält Buchwerbung.)

Hat er oder hat er nicht? Martin Luther – hat er während seiner Übersetzung der Bibel ins Deutsche auf der Wartburg das berühmte Tintenfass an die Wand geworfen, weil er meinte, der Teufel sei ihm erschienen? 

Um den Fleck, der durch diese panische Aktion zustande gekommen sein soll, rankt sich jedenfalls eine lustige Anekdote, die jedes Eisenacher Kind und jeder Wartburg-Tourist zu hören bekommt: 

Luther, der sich auf der Wartburg versteckt hielt, weil er sich mit der katholischen Kirche angelegt hatte und nicht willens war, seine ungefälligen religiösen Thesen zurückzunehmen, soll 1521 die Wand seiner „Lutherstube“ mit blauer Tinte beworfen haben, um sich gegen den Leibhaftigen selbst zu wehren. Bekanntlich hinterlässt der Wurf eines gefüllten Tintenfässchens erhebliche Schäden an einer Wand und so beschäftigten sich seit dem 16. Jahrhundert Menschen mit diesem Fleck, der allerdings nach und nach verblasste.

Als er kaum noch zu sehen war, pinselte man fleißig nach. Wieder und wieder bekam der Fleck einen neuen Anstrich, schon auch, weil Besucher es sich nicht nehmen ließen, ihn anzufassen oder ein kleines Stück davon abzuschaben und mit nach Hause zu nehmen. Irgendwann ließ man das Pinseln sein und heute ist der Fleck nicht mehr zu sehen. Trotzdem ist er immer noch berühmt!

Aber war er überhaupt jemals da? Und wenn ja, stammte er tatsächlich von Martin Luther? Was ist in dieser legendären Nacht im Jahr 1521 geschehen? Erfahren werden wir das nicht. Aber wir können es uns vorstellen!

Wenn du eine Möglichkeit wissen willst, wie es gewesen sein könnte, genieße das Kapitel „Eine neue Sprache“ aus meinem Buch „Fredi – Wundersame Reisen durch die Eisenacher Geschichte“ und begegne dem Luther seiner Zeit. 

Und vergiss nicht, dem Lutherhaus und der Wartburg

 in Eisenach einen Besuch abzustatten!