Freitag, 18. Februar 2022

Miniatur-Puppenzimmer selbst herstellen - ein Hobby, das in den Flow bringt, nachhaltig ist und eine Menge Freude bereitet

Seit geraumer Zeit beglücken uns meine Eltern bei vielen Gelegenheiten mit den Sonderausgaben von Playmobil-Männchen (keine Werbung, die sind alle bezahlt!), etwa von Künstlern, Komponisten, Dichtern oder anderen berühmten Persönlichkeiten. 

Obwohl ich die kleinen Dinger niedlich fand (Ich sammle ja Puppen und skurrile Stofftiere), wusste ich lange Zeit nicht so recht, was ich mit ihnen anstellen sollte. Sie einfach zwischen das Dekogedöns und die Bücher in die Schrankwand zu stellen fand ich blöd (es sah einfach aus wie gewollt und nicht gekonnt), sie in der Schublade verschwinden zu lassen erschien mir wiederum zu schade und hätte sich auch ein bisschen shabby angefühlt.

Also schnappte ich mir neulich eine kleine Pappkiste und entschied, den Männchen ein kleines Zuhause zu gestalten. Ich beklebte, grundierte und "malerte" zunächst erstmal das Zimmerchen (= den Karton), legte einen "Teppich" und gestaltete dann aus Pappe, einem Schwamm, Stoff und anderem Zeug, was man eben so zu Hause hat, ein paar Möbel. Dazu das Fenster mit Ausblick und kitschiger Gardine. Freilich brauchten die Männchen in ihrem neuen Heim auch noch Blumen in der Vase, ein paar Bücher und Sofakissen! Es war viel leichter als gedacht, vor allem mit meinem besten Freund, der Heißklebepistole, die beinahe zaubern kann, wenn man mit ihr richtig umzugehen weiß. 

Und schon bald konnten meine Männchen einziehen!





 

Mir machte die Gestaltung so viel Freude, dass ich für die Herren Goethe und Schiller noch auf eine ähnliche Art eine Schreibstube herstellte und für den Herrn Dürer ein buntes Atelier mit winzigen Pinseln, Malpaletten und Buntstiften. Überdies versuchte ich mich in der Herstellung verschiedenen Haushaltszubehörs aus Modelliermasse, was durchaus knifflig ist. Die Ergebnisse dieser Bemühungen werde ich an anderer Stelle präsentieren.

Long story short: Ich habe zufällig aus einer kleinen Not heraus ein tolles Hobby entdeckt, das, wie meine Recherche im Netz ergeben hat, eine große Community begeistert und unglaubliche Endprodukte erschafft. Meine Resultate sind noch bescheiden süß, aber die Freude, die ich dabei hatte, ist mit kaum etwa aufzuwiegen. Zudem ist die ganze Sache nachhaltig, weil jede Menge Müll - von den Kartons über Papp- und Papierreste bis hin zu Eierkartons, Dosen und Deckeln alles Mögliche genutzt und noch einmal aufgehübscht werden kann. Und ich lerne dazu - was, wie man weiß, wenn man mich kennt, wohl eine meiner zentralen Lebensaufgaben zu sein scheint, jedenfalls setzt sich der Drang immer wieder aufs Neue durch.

Und nun muss ich rasch zum Schluss kommen, denn mein kleiner Luther braucht noch sein Studierzimmer auf der Wartburg, mit dem grünen Kachelofen und dem legendären Tintenfleck an der Wand.😁

Suche dir ein paar Reste zusammen und baue dir was Hübsches aus einem alten Schuhkarton! Es ist heilsam, meditativ, erfolgversprechend und sehr, sehr unterhaltsam! Du wirst bestimmt Spaß daran haben.