Montag, 29. Juni 2020

Homeschooling für die Seele: Drei Aufgaben - Gefühle malen, einem Einhorn begegnen, das Einhorn festhalten

Obwohl die Schule ja inzwischen wieder läuft, schicke ich meinen Kids weiterhin montags ein paar liebe Worte mit Ideen, die ihnen die Zeit vertreiben und die Seele ein bisschen trösten können. Vor allem möchte ich die nach wie vor im Home-Office befindlichen Kids nicht vergessen, die sich immer noch zu Hause langweilen und ihre Freundinnen und Freunde und den schulischen Alltag vermissen!

Hier teile ich meine Ideen und Vorschläge mit euch.

Die Aufgaben für diese Woche: 

  1. Auf dieser Internetseite findest du ein paar tolle Beispiele, wie man seine Gefühle in einem gemalten Bild ausdrücken kann und welche "Botschaften" die einzelnen Farben haben. Wenn du Lust hast, lies dir die Seite einmal durch und schau dir die Bilder an. Und dann schnapp dir Farbstifte oder Pinsel und Farben und bringe selbst auf Papier, was du gerade denkst und fühlst. Vergiss nicht - es geht nicht um Leistung oder ein besonderes Kunstwerk, sondern nur darum, dich auszudrücken! Diese kleine Aufgabe eignet sich auch, wenn du einmal das Gefühl hast, dass negative Gefühle dich beherrschen und quälen, beispielsweise Angst, Wut oder Traurigkeit. Wenn du sie aufmalst, wird dir leichter ums Herz. Vielleicht möchtest du, wenn dein Bild fertig ist, mit jemandem, der dir nahesteht, darüber sprechen?

  2. Und wieder ein bisschen Meditation, zum Runterkommen: Das Einhorn der Freude 

  3. Hast du vom Malen schon genug? Nein? Prima, das geht mir auch immer so! Jetzt darfst du natürlich dein eigenes Einhorn der Freude aus der Meditation zeichnen oder malen, gern in einer schönen Landschaft. Zeige, was du beim Zuhören vor deinem inneren Auge gesehen hast.

Donnerstag, 25. Juni 2020

Wenn aus ein paar Buchstaben Magie wird: Leserstimmen zu "Die meisten Likes" und ein Dankeschön

Sechs psychisch kranke Menschen mit der Hoffnung auf Heilung durch eine neue Therapie. Millionen Gaffer vor dem Bildschirm, die auf der Suche nach einem besonderen Kick sind. Und ein paar Hundert Suchende, die ganz bewusst eine Katastrophe auslösen wollen:

Wer sind hier eigentlich die Irren? 
Wirst auch du es herausfinden?

Einige Leser und Blogger konnte ich bereits mit meinem Roman in den Bann ziehen! Die tollen und teilweise außergewöhnlich langen Rezensionen haben mein Herz erwärmt und ein paar davon habe ich in Auszügen gesammelt:


Ich danke euch ganz herzlich, liebe Leserinnen und Leser, liebe Bloggerinnen und Blogger, dass ihr eure Zeit meinem Thriller gewidmet habt! Ohne euch würde das Schreiben keinen Sinn machen - umso mehr Freude macht es mir jetzt, da ich weiß, wie gern (und rasant) einige von euch in die Geschichte eingetaucht sind.

Eure Worte sind der Lohn meiner Arbeit und lassen aus ein paar getippten Buchstaben in einem Textdokument wahre Magie werden.



Mittwoch, 24. Juni 2020

Mittwoch-Mini-Coaching: Umgang mit sachlicher Kritik

Jeden Mittwoch liefere ich dir fünf kleine Tipps zu unterschiedlichen Themen, die du sofort umsetzen kannst.

Heute gibt es Ideen, um mit Kritik umzugehen, die wohlwollend und sachlich ist, dich aber vielleicht trotzdem ein bisschen verletzt. 

  1. Tief durchatmen. Jemand findet deine Leistung verbesserungswürdig, aus welchem Grund auch immer? Gut, du kannst und darfst aus der Kritik mitnehmen, was du willst, aber vergiss niemals: Bei allem Wohlwollen und jeder Art von Meinungsfreiheit ist deine eigene Ansicht für dich und dein Leben die maßgebliche! Wie empfindest DU deine Leistung? Du bist zufrieden und sogar stolz? Dann bleibt es dabei, egal, was andere sagen! Lass dir deine Souveränität nicht nehmen, weder durch Lob, noch durch Tadel.
  2. Wenn du möchtest und das Gefühl hast, es bringt dich weiter, darfst du dich gern inhaltlich mit der Kritik beschäftigen und prüfen, was davon du nutzen und umsetzen willst. Fachliche, sachliche und freundlich geäußerte Kritik kann ein Weg sein, um Dinge zu verbessern und manche Menschen wollen dir vielleicht tatsächlich dabei helfen.
  3. Man soll sich ja nicht mit anderen vergleichen, denn das zieht zwangsläufig das eigene Selbstbewusstsein nach unten. Trotzdem schielt man natürlich immer mal nach rechts oder links. Ein gesunder Vergleich ist aber immer der mit dir selbst: Wäre dir diese Leistung vor ein paar Jahren so auch schon geglückt oder hast du dich weiterentwickelt? Falls deine Antwort auf diese Frage "Na klar!"lautet, hast du doch jedes Ziel längst erreicht!
  4. Überlege, ob du die Kritik erbeten oder sogar eingefordert hast, manchmal passiert das sogar aus Versehen oder eben ungefragt. Falls ja, freue dich darüber und nutze sie. Falls nein, überlege, wie du künftig besser deine eigenen Grenzen setzen und nach außen zeigen kannst. Bedanke dich freundlich für die Kritik oder signalisiere, dass du dich von ihr distanzierst. Beides ist möglich: Du hast die Wahl. Bleib dabei natürlich auch freundlich.
  5. Denk daran, dass eine oder ein paar Meinungen nicht der Nabel der Welt sind. Andere Menschen sehen die Dinge und auch deine Leistung vielleicht ganz anders! Wir können niemals alle und jeden zufriedenstellen und deshalb sollte das auch nicht unser Ziel sein.

Nächsten Mittwoch folgt der zweite Teil: Umgang mit unsachlicher Kritik.


Dienstag, 23. Juni 2020

Der geheimnisvolle Pullover in Orange

Eigentlich brauchte ich Hosen, damals, vor Corona. Ich marschierte mit dem besten Einkaufsberater aller Zeiten - bekanntermaßen meinem Liebsten - durch die altehrwürdige Skyline von Bad Zwischenahn und hüpfte in diversen Geschäften in ungefähr siebenhundert Skinnyjeans aller Farbschattierungen, bis ich endlich etwas fand, das weder quetschte noch schlabberte und mir gefiel. Und während ich brav die übrigen, verschmähten Beinkleider zurück in ihre Ständer wegsortierte, (Ich bringe die immer vorbildlich wieder dahin zurück, wo ich sie weggenommen habe!), da fiel er mir ins Auge - dieser knallorangefarbene, schreiend grelle Pullover. Er lag obenauf in einem Regal und erinnerte mich ein bisschen an diese DDR-Turnhosen, die damals niemand gemocht hatte, wegen der Seitenstreifen. Und diese Farbe! Himmel! Die konnte man doch nicht anziehen, wenn man nicht gerade auf einen Faschingsball ging! Trotzdem blieb ich stehen. Guckte. Legte die Stirn in Falten. Überlegte. Befühlte zögernd den Stoff. Überlegte weiter. Entfaltete ihn. Hielt ihn mir vor die Brust. Überlegte noch ein bisschen, aber da war es schon zu spät.

Nun trage ich niemals Pullover, sondern immer nur Strickjacken und Cardigans. Und, ich schwöre, mein Kleiderschrank - bevorzugt in Weiß, Brauntönen und soften Pastellfarben gehalten - gibt eine solche Farbe ganz bestimmt nicht her! Eigentlich war sogar die theoretische Vorstellung, ich könnte mir ein Teil in Orange kaufen, so absurd, dass ich zuvor darüber gelacht hätte! Ein Spontankäufer bin ich außerdem auch überhaupt nicht, eher so kritisch, dass Verkäuferinnen manchmal schon vorsorglich in Tränen ausbrechen, wenn ich den Laden betrete.

Aber da war er, der Pullover. Er passte wie angegossen und weckte ein Gefühl in mir, das ich nicht beschreiben kann. Es war, als würde ich in Fröhlichkeit und Unbeschwertheit schlüpfen, die mich durch und durch erfüllten! Nachdem ich ihn anprobiert hatte, konnte ich ihn nicht zurücklegen. Und das war eine gute Entscheidung! Er hebt sofort die Stimmung und schenkt Lebendigkeit, Lebensfreude und eine Art verlockender Kindlichkeit, die im Alltag voller Pflichten und Aufgaben nur schwer zu erschaffen ist.

Übrigens funktioniert Farbpsychologie nicht nur bei mir. In meinem Buch Kleiner Seelenschmaus erfährst du, (wenn du magst), welche Wirkung die einzelnen Farben haben und warum du in bestimmten Lebenssituationen ganz bestimmte Farben auf dem Körper tragen solltest.

Montag, 22. Juni 2020

Homeschooling für die Seele: Drei Aufgaben - Gefühle loslassen, Selbstvertrauen stärken und Tattoo entwerfen

Obwohl die Schule ja inzwischen wieder läuft, schicke ich meinen Kids weiterhin montags ein paar liebe Worte mit Ideen, die ihnen die Zeit vertreiben und die Seele ein bisschen trösten können. Vor allem möchte ich die nach wie vor im Home-Office befindlichen Kids nicht vergessen, die sich immer noch zu Hause langweilen und ihre Freundinnen und Freunde und den schulischen Alltag vermissen!

Hier teile ich meine Ideen und Vorschläge mit euch.

Die Aufgaben für diese Woche:


  1. Gibt es in deinem Leben einen Menschen, mit dem du zerstritten oder im Bösen auseinandergegangen bist? Eine/n Verwandten, eine Freundin, einen Freund? Liegt irgendwo noch etwas Ungeklärtes im Argen, das dich tief in deinem Herzen belastet? Diese Woche ist deine Aufgabe, dieser Person einen Brief zu schreiben und ihr alles mitzuteilen, was dich in Bezug auf diesen Menschen beschäftigt. Lass alles, was in deinem Kopf und deinem Herzen ist, auf das Papier fließen. Gefühle von Wut, Trauer, Schuld, Sehnsucht - egal was, es darf alles raus! Alles hat dort Platz, nichts ist verboten und deine Worte wird niemals jemand lesen! Sei also ganz offen und ehrlich und verbiete dir keinen Gedanken, der aufsteigen will. Und wenn du deinen Brief beendet hast, dann vernichte ihn! Lass dabei die Gefühle, die du empfindest, ziehen. Du wirst dich besser fühlen. Hernach kannst du natürlich entscheiden, ob du das Bedürfnis hast, diesen alten Konflikt zu klären, mit der Person Kontakt aufzunehmen, ein Gespräch zu führen oder die Verbindung offiziell zu beenden. Das alles kannst du, musst du aber nicht tun. Wichtig ist, dass du dir deine Gedanken in deinem Brief von der Seele geschrieben hast und damit ist das Thema für den gegenwärtigen Zeitpunkt keines mehr, das dich im Hintergrund belasten muss. Vielleicht hast du aber nun auch erkannt, dass du dich versöhnen möchtest und willst den ersten Schritt gehen?   
  2. Heute darfst du, wenn du Lust hast, wieder ein bisschen meditieren, und zwar mit dem Ziel, deinem Selbstvertrauen einen richtigen Push zu verleihen: Meditation für mehr Selbstvertrauen. Schreibe danach zehn Eigenschaften auf, die du an dir selbst sehr gern magst. Wenn dir keine einfallen, frag deine Freunde und Freundinnen oder deine Familie, was sie an dir mögen! Wirf in den nächsten Tagen und Wochen immer mal wieder einen Blick auf diesen Zettel und mach dir klar: DAS bist du und DESHALB bist du einzigartig und toll! Je öfter du dich daran erinnerst, umso stärker wird dein Selbstvertrauen werden.
  3. Schnapp dir einen flüssigen Eyeliner-Stift (Mama fragen! Oder in der Drogerie einen kaufen, die sind nicht teuer!) und dann darfst du ein bisschen kreativ sein! Entwirf auf deiner Haut ein supercooles Tattoo! Vielleicht auf deinem Unterarm oder deiner Hand? Was würde dir gefallen? Ein Tier? Ein Gegenstand? Mit Schriftzug oder ohne? Etwas, das für dich eine große symbolische Bedeutung hat? Du bekommst das kleine Kunstwerk mit Make-up-Entferner oder Öl wieder runter und kannst dich eine Zeitlang daran erfreuen. Bitte nimm dafür keine Filzstifte oder Fineliner, die sind schädlich für die Haut. Viel Spaß beim "Tätowieren"! Und natürlich dürfen Freundinnen und Kumpels sich auch gegenseitig bemalen.

    Montag, 15. Juni 2020

    Homeschooling für die Seele: Drei Aufgaben - Worpswede und Paula Modersohn-Becker entdecken, selbst Menschen malen

    Obwohl die Schule ja inzwischen wieder läuft, schaden wöchentliche Aufgaben zur Seelenpflege und sinnvollen Beschäftigung den Kids ganz gewiss nicht, weshalb ich sie weiterhin verschicke! Die Aufgaben sollen Freude machen und für Wohlbefinden und Inspiration sorgen. Druck und Stress sind fehl am Platz - es geht dabei nicht um "Schulstoff stumpf lernen" und "Erfolge einheimsen". Der einzige Zweck meiner Aufgabe ist die Freude am Entdecken und Ausprobieren. 

    Hier teile ich meine Aufgaben mit euch.

    Heute sehen die Aufgaben folgendermaßen aus:


    1. Konntest du in der letzten Aufgabe rausfinden, wo die beiden schwarzen Gestalten stehen? Falls nicht: Die Statue befindet sich in Worpswede! Wenn du es nicht rausgefunden hast, ist das nicht schlimm, es war ja auch keine einfache Frage. Heute machen wir genau an der Stelle weiter: Google einmal dieses wunderschöne Künstlerdorf und schaue dir an, wer dort gewohnt und gearbeitet hat und was es dort zu finden gibt. Am besten wäre es natürlich, wenn du deine Eltern überreden kannst, mal einen kleinen Ausflug dorthin zu machen, wenn du nicht allzuweit weg wohnst. Es ist in der Nähe von Bremen. Falls das nicht möglich ist, kannst du dir über Google Earth einen Eindruck verschaffen, wenn du Lust hast. Oder dir ein paar Seiten im Internet zum Ort durchlesen.
    2. Zweite Recherche-Aufgabe: Such dir ein paar Infos im Internet zu Paula Modersohn-Becker raus und schau dir auch mal die Bilder an, die sie gemalt hat. Sie hatte es sehr schwer zu ihrer Zeit, vor allem, weil sie eine Frau war! Und sie war zu Lebzeiten weder berühmt noch reich durch ihre Bilder, obwohl sie beides zweifelsohne verdient hatte. Aber heute ist sie sehr bedeutend und es macht Spaß, sich mit ihr zu beschäftigen! Persönlich finde ich ihre Bilder sehr aussagekräftig und "eigen", ich mag sie sehr! Wie gefallen sie dir? Mach dir gern ein paar Notizen zu dem, was du siehst. Spricht es dich an? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?
    3. Wenn du Lust hast und dich inspiriert fühlst, male ein eigenes Bild. Vielleicht von Menschen in deiner Umgebung? Deiner Familie? Oder ein Bild von dir selbst? Nutze fröhliche, kräftige Farben! Versuch, das Besondere deines Modells einzufangen! Viel Spaß dabei!

    Montag, 8. Juni 2020

    Homeschooling für die Seele: Drei Aufgaben - Holz bemalen, Ort herausfinden und von diesem Ort ein bisschen träumen

    Obwohl die Schule ja inzwischen wieder für viele SchülerInnen läuft, schicke ich meinen Kids weiterhin montags ein paar liebe Worte mit Ideen, die ihnen die Zeit vertreiben und in der immer noch nicht "normalen" Zeit die Seele ein bisschen trösten.

    Hier teile ich sie mit euch.

    Heute sehen die Aufgaben folgendermaßen aus:


    1. Diese Aufgabe stammt von einer meiner kreativen Schülerinnen, bei der ich mich hiermit herzlich bedanken möchte: Liebe C., es ist toll, dass du mir diesen Vorschlag geschickt hast! :-) Zur Aufgabe: Man sucht sich im Garten (oder irgendwo anders) irgendein Holzstück - ganz egal welches - und malt es an. Mit Acrylfarbe, Buntstiften, Filzstiften, etc. Das kann man dann beispielsweise auch super als nächstes Geburtstagsgeschenk verwenden.
    2. Schau dir das Foto mit den zwei geheimnisvollen Gestalten an. Finde heraus, wo diese beiden sich befinden. Überlege dir außerdem, was sie darstellen könnten: Wer sind sie? Was tun sie da? Welche Geschichte erzählen sie uns über ihr Leben und ihre Erfahrungen? Was ist an ihnen besonders? 
    3. Wenn du an diesem Ort aus Punkt 2 wärst, sagen wir, als Gast, der dort für ein halbes Jahr ein kleines Häuschen gemietet und sonst keinerlei Verpflichtungen hat: Was genau würdest du dort tun? Welche Projekte könntest du dort verwirklichen? Welcher Tätigkeit könntest du nachgehen? Spinne ruhig ein bisschen rum, vielleicht wird es ja eines Tages Wirklichkeit! Hättest du Lust, dort ein halbes Jahr zu verbringen? Warum? Oder warum nicht?

    Freitag, 5. Juni 2020

    Leserin mit Haut und Haaren: Vorstellung und Interview der Bloggerin und Künstlerin Celin vom Blog Papierflügel

    Jeder leidenschaftliche Leser hat wohl schon einmal den Ausdruck "Ich habe ein Buch verschlungen" verwendet. Celin aus Leipzig macht das auch, aber auf eine ganz besondere Weise: Sie verleibt sich die Lektüre ganz und gar ein und verwandelt sie mit einem mutigen und ungewöhnlichen Händchen in etwas sehr Eigenes um.
    Celin macht Kunst. Und schenkt damit den von ihr gelesenen und rezensierten Büchern eine Art von Aufmerksamkeit, die man sogar in unserer bunten und schrillen Welt lange suchen muss.

    Als ich Celins Bilder das erste Mal zu Gesicht bekam, war ich total hingerissen von ihrer Art, aus Kunst neue Kunst zu produzieren. Allerdings ist das vermutlich gar nicht ihr erklärtes Ziel, sondern sie hat einfach Spaß und Freude daran, ihre Schöpferkraft auszuleben und ein Stück ihrer Kreativität in die Welt zu tragen. In Celins Bildern sprechen die Geschichten direkt zu uns, sie sitzen uns plötzlich gegenüber, als würden wir entspannt miteinander schwatzen. Sie laden zur unmittelbaren Nähe ein und nehmen uns gefangen. Sie lachen, weinen oder raunen uns direkt ins Gesicht. Sie entführen uns in ihre Welt, die uns selbst noch einmal mehr zum Lesen verführt. Und sie sorgen für eine ganz eigene Verbindung: zwischen dem Autor, der die Geschichte geschrieben hat, der Bloggerin, die ihre eigenen Ideen dazu visualisiert und dem Leser, in dessen Seele im besten Fall sofort eine brennende Neugierde erwacht. 

    Neben einer schöpferischen Ader und dem Mut, etwas Neues zu schaffen, braucht es auch etwas technisches / fachliches Know-How, aber vor allem braucht es, wie ich finde, zu solchen Präsentationen eine ganz große Portion Liebe zur Literatur, um etwas so Schönes und Einzigartiges zu schaffen.

    Heute möchte ich euch diese tolle Bloggerin Celin von Papierflügel vorstellen, indem ich sie selbst zu Wort kommen lasse.


    Liebe Celin, magst du ein paar Eckdaten nennen? Wie alt bist du, woher kommst du und was machst du (beruflich/privat)?

     

    Sehr gerne. Ich bin 22 Jahre alt (feiere dennoch jedes Jahr meinen 17. Geburtstag – ja, das mit dem „Angst-vorm-Älterwerden“ begann bei mir schon sehr früh). Ich wohne momentan in Leipzig, komme aber ursprünglich aus einem Dorf etwas außerhalb. Umgezogen bin ich damals, weil ich angefangen habe in Leipzig zu studieren. Auch wenn ich jetzt wieder in meinem Heimatdorf arbeite, möchte ich derzeit das Stadtleben noch nicht missen und werde demnach auch (noch) nicht wieder zurückziehen. Ich mache aktuell eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten. Privat geht es bei mir sehr viel ums Lesen und Bloggen, außerdem bin ich ein absoluter Trash-TV-Junkie, wenn es darum geht meine Freizeit möglichst primitiv und ohne groß nachzudenken zu verbringen.

    Was bedeutet dir die Literatur, das Lesen?
     
    Die Literatur nimmt einen großen Teil meines Lebens ein. Wenn ich nach Hause komme und meine Bücher fein säuberlich im Regal stehen sehe, geht mir mein Herz auf. Beruflich wollte ich auch in diese Richtung gehen und habe begonnen Germanistik zu studieren, mit dem Wunsch, Lektorin zu werden. Leider musste ich diesen Traum aufgrund mangelnder Jobchancen verwerfen. Das Bloggen und Lesen bringt mich dem jedoch sehr nahe, sodass ich jetzt meinen Brotjob mit meiner Leidenschaft vereinen kann.
     

    Seit wann gestaltest du deine Rezensionen mit diesen atemberaubenden Bildern und wie kam dir der Gedanke, für deine Rezensionen diese Art von Bildern zu gestalten?

     

    Bewusst hatte ich nie diesen Moment, in dem ich dachte „Ich mache das jetzt auf diese Art.“ Ich habe von Beginn an versucht, mit meinen Bildern eine Verbindung entweder zum Inhalt eines Buches, oder dessen Cover zu schaffen. Irgendwann musste ich mit aufs Bild, weil sich meine Ideen nur noch auf die Art hätten umsetzen lassen. Dass ich damit viel mehr Möglichkeiten habe, ist mir sehr schnell klar geworden, sodass es heute für mich selbstverständlich ist, dass ich mein Buch mit mir zusammen präsentiere.  

    Gibt es Genres, die du gar nicht liest oder wärst du prinzipiell für alles offen?

     

    Ich bin absolut nicht für alles offen. New Adult finde ich überhaupt nicht schön, ebenso kitschige Romane und Liebesgeschichten. Fantasy habe ich früher wahnsinnig gerne gelesen, aber auch das ist mir mittlerweile zu langweilig. Bei mir im Regal findest du heute überwiegend nur noch düstere Thriller und Horrorbücher.

    Wie wichtig ist es dir, dich kreativ auszuleben und schaffst du das in deinem Alltag immer?

     

    Das ist mir unheimlich wichtig. Die Kunst war schon immer ein Teil von mir und ich liebe es, mich kreativ auszulassen. Ob zeichnen, basteln, kreative Ideen entwickeln oder eben fotografieren und bearbeiten – ohne geht für mich nicht. Natürlich ist es schwer das immer bewusst in den Alltag zu integrieren, aber wenn es mich packt, dann nehme ich mir die Zeit dafür.
     

    Wie lange brauchst du zur Umsetzung eines Posts mit Rezension und Bild?

     

    Das geht teilweise schneller als man glauben mag. Sobald ich beginne ein Buch zu lesen, habe ich bereits eine grobe Vorstellung von dem zukünftigen Bild im Kopf. Die Rezension schreibe ich frühestens 2 Tage nach Beendigung des Buches, damit mir auch nichts entgeht. Das Bild selbst dauert im Schnitt 1-2 Stunden. Sobald ich eine klare Vorstellung habe, geht das fotografieren und bearbeiten sehr schnell. Dabei hält mein Perfektionismus gerne mal ein paar Minuten auf, aber grundsätzlich weiß ich, wohin die Reise gehen soll und kann das auch in den meisten Fällen sofort umsetzen. 

    Wie gehst du damit um, wenn dir ein Buch nicht ganz so gut gefällt? Oder vielleicht auch mal eins überhaupt nicht?

     

    Nüchtern. Eine Rezension ist schließlich keine Patentlösung, sondern nur meine Meinung. Ich sehe das Bloggen und Rezensieren als meine Arbeit und wüsste nicht, für wen ich das Buch besser bewerten sollte, als ich es finde. Natürlich ist schlechte Kritik für Autoren nicht immer schön, aber es ist immer noch NUR meine Meinung. Ich scheue mich also nicht davor, ein Buch schlechter zu bewerten, wenn es mir nicht gefallen hat. Einen Abbruch versuche ich eigentlich so gut ich kann zu vermeiden, leider gibt es ungefähr 1 Buch im Jahr, bei dem ich mich nicht durchringen kann, es zu beenden. Aber auch hier schreibe ich eine kurze Rezension, um zu begründen welche Aspekte zum Abbruch des Buches führten. 

    Wie reagieren deine Familie und deine Freunde auf deine Arbeit?

     

    Absolut begeistert. Vor allem mein Papa war froh, dass ich mein „brotloses“ Germanistik-Studium abgebrochen habe und das mit der Literatur jetzt auf diese Weise löse. Mein Freund unterstützt mich am allermeisten, kümmert sich um technische Aspekte auf meinem Blog, fotografiert mich immer, bringt seine Meinung und manchmal sogar Ideen mit ein. Freunde freuen sich über neue Rezensionen und wollen sich rezensierte Bücher ausleihen. Es stehen wirklich alle aus meinem Umfeld hinter mir und das fühlt sich toll an. 
     

    Wie sind die Reaktionen (fremder Menschen) auf deine Arbeit?


    Das lässt sich schwer sagen, da ich nur beurteilen kann, wie meine Instagram-Follower reagieren. Das zähle ich unter „fremd“, weil ich die wenigsten davon persönlich kenne. Hier habe ich durchweg positive Reaktionen erlebt, was mich natürlich unglaublich stolz macht. Immerhin steckt auch Arbeit dahinter und es fühlt sich gut an, wenn man dafür gelobt und wergeschätzt wird. 

    Gibt es auch negative Reaktionen? Wie gehst du mit denen um?

     

    Bisher kann ich (zum Glück) keine negativen Reaktionen verzeichnen. Ich glaube ich könnte nicht gut damit umgehen, denn ich nehme mir sehr vieles schnell zu Herzen. Gerade da ich in diese „Arbeit“ meine ganze Kraft und mein Herzblut stecke, würde mich eine negative Reaktion vielleicht erstmal traurig machen. Auf den zweiten Gedanken würde ich wahrscheinlich sagen „Ich liebe was ich tue und stehe zu 100% dahinter, egal was andere davon denken.“ Aber bisher gab es ausschließlich positives Feedback und das macht mich unheimlich stolz.
     

    Gibt es Bücher, die du rezensieren wollen würdest, bei denen dir aber einfach keine zündende Idee für ein passendes Bild einfallen will? Was machst du in einem solchen Fall?

     

    Dann schummle ich. Die Rezension wird es trotzdem auf meinem Blog geben, aber ohne Titelbild, sondern nur unter dem Buchcover zu finden. Das ist bisher aber erst einmal vorgekommen – bei einem Buch, das ich abgebrochen habe. Ich hatte danach einfach keine Lust mehr, so viel Aufwand zu betreiben. Die Enttäuschung war einfach zu groß. Wenn ich ein Buch beende, findet sich immer eine Idee. Wenn nicht an den Inhalt angepasst, dann immerhin zum Cover.

    Hast du Unterstützung bei der Umsetzung deiner Bilder? Und wie sieht es mit der technischen Seite aus? Woher kannst du so gut mit den entsprechenden Programmen umgehen?

     

    Die Fotos macht mein Freund. Ich sage ihm, wie ich mir das Bild vorstelle und er drückt auf den Auslöser. Es ist ein bisschen wie ein Fotoshooting: er drückt ohne Pause und ich wechsle dabei Pose und Mimik. Nach ca. 30 Bildern wird selektiert und wenn da keins dabei ist, dann muss er das Ganze nochmal machen, bis ich zufrieden bin. Die Arbeit mit den Programmen verläuft nach dem Motto „Learning-by-doing“, ich probiere einfach immer viel aus und experimentiere gerne herum. Irgendwann findet man dabei seinen Rhythmus und steigert sich eigentlich nur noch. Man bekommt einfach ein Gefühl dafür, das passiert von ganz alleine. 

    Gibt es andere Arten von Kunst / Kreativität, mit denen du dich beschäftigst?


    Der zweitwichtigste kreative Zweig in meinem Leben ist wohl die Kunst und das Zeichnen. Das funktioniert bei mir leider nicht auf Abruf, sondern nur in bestimmten Stimmungslagen. Daher kommt es auch zustande, dass ich zuletzt vor 3 Jahren gezeichnet habe, obwohl ich es so sehr liebe.

    Hast du Lust, vielleicht selbst mal ein Buch zu schreiben? Oder einen Bildband zu gestalten? Etwas in der Art?


    Ich träume von einem riesigen Plakat, mit all meinen geschaffenen Bildern als Collage, wobei auf jedem Foto der dazugehörige Autor seine Unterschrift hinterlässt. Das kommt einem Bildband wohl am nächsten. Ein Buch habe ich angefangen, das pausiert aber gerade. Ich weiß nicht ob jemals etwas daraus wird, aber die ersten 30 Seiten existieren bereits.
     

    Wo kann man dich im Netz finden?


    Primär findet man mich auf Instagram (papierfluegel_thriller) und auf meinem Blog Papierflügel. Dort bin ich am aktivsten. Auf Twitter und Facebook halte ich über neue Rezensionen auch auf dem Laufenden, jedoch bin ich dort nicht immer aktiv oder schnell erreichbar.

    Dankeschön für diesen Einblick in dein Leben und deine Arbeit!


    Vielen Dank für das Interview! 😊

    Liebe Celin, ich danke dir für deine ausführlichen Antworten und die tollen Bilder! Der Absatz mit der brotlosen Germanistik hat mich besonders gefreut! Dein Papa hat recht! Germanistik führt ins Nirgendwo ODER in die Schule! *altergermanistenwitz*

    Ich wünsche dir von Herzen alles Liebe für die Zukunft und noch viele wundervolle Projekte!