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Montag, 25. November 2024

Adventskalenderbüchlein - schnelle Bastelidee zum Upcycling von Klopapierrollen

Natürlich kann man einen von diesen unglaublich teuren Adventskalendern kaufen, mit denen gerade zahlreiche Influencer die Netzwerke fluten. Da ist wohl thematisch auch für jeden was dabei und tatsächlich besitzen offenbar drei Viertel der Erwachsenen in unserem Land einen Kalender für die Adventszeit, wie ich kürzlich verwundert las. 

Wenn man aber darauf keine Lust oder fast alles schonmal durch hat - ich hatte Escape-Books, Kosmetikgedöns in etlichen Varianten, Süßes, Tee, Bastelkram, Yogaübungen, Geschichten und vieles mehr - wird es vielleicht Zeit, sich mal wieder auf das Wesentliche fernab des Konsumwahns zu besinnen und selbst aktiv zu werden. 

Falls du also noch auf den letzten Drücker ein paar kleine Adventskalender verschenken möchtest, hab ich hier eine schnelle Idee für dich:

Adventskalenderbüchlein aus Klorollen

  1. Schnapp dir eine leere Klorolle und schneide sie in Coverform zurecht. Presse sie unter ein paar schweren Büchern einige Stunden platt.
  2. Gestalte das Cover: bemalen, bekleben, bestempeln, schablonieren - alles ist erlaubt. Meine sind mit Servietten beklebt. In Geschenkpapier einschlagen geht auch - und total fix.
  3. Schneide dir im passenden Format Papier zu, sodass du 12 Blätter erhältst, die du mittig gefaltet in das Cover einnähen kannst. Nun hat dein Adventskalenderbüchlein 24 Seiten, für jeden Tag im Advent eine.
  4. Bestemple oder beschreibe das Cover mit einer 24.
  5. Wahlweise: Gestalte die Seiten im Inneren. 
  6. Bringe, wenn du magst, einen Verschluss und / oder ein Juteband oder Ähnliches an, um das Büchlein schließen zu können.

Gestaltung im Inneren 

Hier gibt es viele Möglichkeiten. Ich liste dir ein paar auf:  

  1. 24 Komplimente
  2. 24 kleine Skizzen, gemalte oder gezeichnete Bilder
  3. 24 Beschreibungen von netten Erlebnissen, die du mit der beschenkten Person hattest und an die du sie erinnern möchtest, für dieses nostalgische "Weißt-du-noch-Gefühl"
  4. 24 Bilder oder Fotos, themenbezogen oder ganz frei
  5. 24 Zitate
  6. Für Künstler: 24 schnelle kreative Aufgaben, die sich jeweils an einem Tag umsetzen lassen

Du kannst das Büchlein auch leer verschenken mit dem Hinweis, dass es mit folgenden Dingen gefüllt werden könnte:

  1. 24 Dinge, für die du dankbar bist
  2. 24 stärkende Affirmationen
  3. 24 Wünsche
  4. 24 Reiseziele
  5. 24  kostbare Lebenslektionen
  6. 24 starke Menschen, die du bewunderst

Lass deiner Fantasie gern auch freien Lauf. Meine Vorschläge dienen nur als Anregung.

Ich wünsche dir viel Spaß bei der Gestaltung dieser kleinen Geschenkidee.

Übrigens: Geschenke kann man sich auch selbst machen.

Montag, 11. November 2024

Der Baum der Wünsche - Ein magischer kleiner Textauszug und dazu ein Bild: Und welche Wünsche treiben dich an?

Schließlich stehen wir vor einem dritten Baum, der aber beileibe nicht der letzte in der Reihe ist, denn in der Ferne kann ich nicht nur Berge, eine Art Tempel und eine endlos weite Wüste, die sich bis zum Horizont erstreckt, erkennen, sondern auch jede Menge weiterer Bäume und andere Gewächse. Welche Art von Früchten sie tragen, sehe ich nicht, dazu sind sie zu weit weg. Ich blicke auf meine Füße und denke kurz darüber nach, ob ich vielleicht einen von diesen kleinen Rubinen oder Turmalinen in die Tasche stecken soll, doch Fredi knufft mich gegen das Knie.

„Schau nach oben! Schau immer nach oben und senk nicht den Kopf, als würdest du dich schämen oder hättest was zu verbergen!“ 

Mein Blick gleitet an Stamm, Ästen und Zweigen entlang, die in einem warmen Rosenholzton schimmern. Der Baum, unter dem wir stehen, ist viel kleiner als die anderen und trägt kein Laub. Es ist gut zu erkennen, wie feinverzweigt und vielgliedrig das Astwerk ist. Ich sehe allerdings auch keine Knospen.

„Der Baum der Wünsche“, sagt Fredi.

„Er ist kahl!“, entfährt es mir. „Heißt das, ich habe keine Wünsche?“

Ein kleiner Schock legt sich wie ein Schatten über meine Glieder, die sich mit einem Mal schwer und ungelenk anfühlen. Ich überlege intensiv, was ich mir wohl in der letzten Zeit gewünscht haben mag – und tatsächlich fällt mir nichts ein. Der Baum wirkt tot. Himmel, was sagt das über mich aus? Ein Mensch ohne Wünsche!

Fredi antwortet mir nicht. Er hat wohl erkannt, dass ich den richtigen Schluss gerade selbst gezogen habe. Ich bin nicht nur ernsthaft, sondern sogar vertrocknet! Wo steht jemand im Leben, der keine Wünsche mehr hat? Ich schätze, ich muss mein Weltbild und meine Lebenseinstellung einmal überdenken!

„Vielleicht mag er gerade weder Laub noch Früchte tragen, aber das bedeutet ja nicht, dass man ihn nicht wieder zum Blühen bringen kann.“ Das sind seine Worte und sie klingen versöhnlich. „Weißt du, wie eine kleine Weide aussieht, wenn man sie im Gartenfachhandel bestellt? Man sieht auf dem Bild eine wogende Masse von hellgrünen Blättchen an biegsamen Ästen. Aber wenn man die Lieferung auspackt, liegen da nur kümmerliche Stöckchen im Stroh, von denen man annimmt, dass sie niemals mehr sprießen. Dein Baum ist nicht tot – er braucht nur ein bisschen Aufmerksamkeit.“

„Was kann ich machen?“, frage ich, von der Idee beseelt, dieses Desaster sofort zu ändern.

„Pflanzen brauchen Wasser, Licht und Nährstoffe“, zitiert Fredi einen Gartenratgeber, „und etwas Zeit. Und dieser Baum braucht Inspiration.“

Er zeigt mit seiner Faust in eine unbestimmte Richtung. Ich laufe ein Stück um den Baum herum und renke mir fast den Hals aus, weil ich so intensiv nach oben spähe. Der Baum ist gar nicht ganz leer. An einem Zweig, den ich gerade noch so erreichen kann, wenn ich mich auf die Zehenspitzen stelle, baumelt ein Buch. Ich pflücke es ab wie eine besonders kostbare Frucht. Es ist klein, kompakt und hat viele Seiten. Der Einband ist braun wie von altem Leder und man kann es mit einem Bändchen, das man dreimal herumbinden kann, schließen. Auf dem Deckel prangen rätselhafte Zeichen und merkwürdige Bilder, die ein bisschen wie alte Höhlenmalereien wirken. Die Seiten hingegen sind bunt. Jede hat eine andere Farbe. Ich blättere neugierig und auch etwas ehrfürchtig durch, doch die Seiten sind unbeschrieben. Sie enthalten nicht einen einzigen Buchstaben.

Fragend halte ich Fredi das Büchlein entgegen.

„Es ist deine Aufgabe, es zu füllen“, sagt mein kleiner Freund.

„Ich soll es also mitnehmen und etwas reinschreiben.“ Natürlich vermute ich, dass es sich um ein Tagebuch handelt. Tagebuch habe ich ungefähr vor zwanzig Jahren zum letzten Mal geführt.

„Gewiss nicht“, gibt Fredi zurück. Sein Mienenspiel ist plötzlich lebendig und er hat rote Wangen. Erstaunlich für eine Puppe aus Plastik und Füllwatte.

„Es ist ein Reisetagebuch. Wir beide, du und ich, wir unternehmen in den nächsten Nächten ein paar Reisen.“

„Nachts muss ich schlafen“, gebe ich scharf zurück, weil mich das ganze Geschehen zu ängstigen beginnt. Bislang war diese Welt ein bisschen absurd und sehr schön. Aber die Vorstellung, mit einem fingerlosen Stoffgeschöpf in überfüllten Zügen zu hocken und auf Bahnhofsbänken zu rasten, behagt mir überhaupt nicht. „Ich muss nachts schlafen, weil ich tagsüber arbeiten muss.“

„Erstens schläfst du nachts sowieso nicht, wenn ich das mal bemerken darf.“ Fredi ist nicht aus dem Konzept zu bringen. „Zweitens musst du auch nicht arbeiten, wenn du dazu keine Lust hast.“

„Ach nee!“ Meine Hände, die das Buch halten, als hätte es eine ansteckende Krankheit, sind feucht von Schweiß. Ob vor Furcht oder vor Wut – ich weiß es nicht. „Wenn ich nicht arbeite, hab ich kein Einkommen! Dann kann ich meine Miete nicht zahlen und das Auto… Essen… Medikamente… Bücher… Mein Kühlschrank ist alt und macht seltsame Geräusche, ich brauch sicher bald einen neuen! Ich kann auch gar nicht verreisen, weil Reisen Geld kostet und zwar jede Menge! Mein Gehalt ist auch viel zu niedrig, um Extrawürste zu braten…“ Ich verstumme. Versuche ich hier gerade, vor einem Kinderspielzeug zu rechtfertigen, warum ich weder Lust noch Mittel für skurrile Ausflüge habe?

„Wir beide werden auf Reisen gehen“, fährt Fredi unbeirrt vor, als sei es beschlossene Sache, „und du wirst auf jeder Reise einen Gegenstand finden, den du brauchst. Diese Gegenstände sind klein und flach genug, um sie in das Büchlein zu legen. Du sammelst diese Gegenstände und dann legst du sie in dein Buch. Du darfst keinen auslassen und wenn du fertig bist, dann wirst du schon sehen. Es ist nämlich eine Art Puzzle.“

„Wozu sollte ich das machen?“ Angriffslustig verschränke ich die Arme vor der Brust. Wenn dieses kleine Wesen glaubt, es könnte mich zu irgendeiner absurden Aktion zwingen, hat es sich geschnitten! In meiner Welt bestimmen nicht Puppen den Plan, nach dem sich Menschen zu richten haben!

„Dein Baum der Wünsche liegt im Sterben“, erklärt Fredi nüchtern und deutet auf das rosa Gerippe, dessen letzte Frucht nun auch abgeerntet worden ist. Mein Widerstand zerschmilzt wie Butter in der Pfanne. Ich wage nicht zu fragen, was passiert, wenn der Baum tot ist.

„Du wirst am Morgen nicht müde sein“, sagt Fredi nun in einem tröstlichen Ton. „Dein Leben wird ganz so laufen wie sonst auch. In den Nächten sind wir unterwegs und am Morgen wirst du frisch und ausgeruht zurückkehren und es wird sein, als habest du selig wie ein Baby geschlafen. Und Geld“, lächelt er, „dein Geld, das euch Menschlein so aberwitzig wichtig ist: Weder brauchst du es, noch kann es dir nützen. Dort, wie wir hingehen.“  

Er sagt „gehen“ und nicht etwa „fahren“ oder „fliegen“. 

„Wo gehen wir denn hin?“ Ich stelle die Frage, doch möchte ich die Antwort hören? 

„Wir reisen in deine Heimat“, sagt Fredi. In mir macht sich Demotivation breit.

„Da will ich schonmal überhaupt gar nicht hin!“ gebe ich bockig zurück. Soll ich für das Geschöpf eine kleine Sightseeing-Tour durch die Eisenacher Highlights veranstalten? Bachhaus, Lutherhaus, Wartburg?  Im Café Toccata am Markt ein Eis essen? All die Straßen durchqueren, die mir Unbehagen bereiten? Vielleicht noch an der alten Wohnung vorbeischleichen, in der ich als einziges ungewolltes von drei Kindern aufgewachsen bin? 

„Ich will da nicht hin“, wiederhole ich. „Wenn wir schon reisen müssen, wie du sagst, warum dann nicht nach Wien oder Venedig?“

„Viele Leute sind schon nach Wien oder Venedig gereist und ein paar sogar auf den Mond. Das hat nicht verhindert, dass ihre verkrüppelten Bäume der inneren Seelenlandschaft ihr Lebenslicht aushauchten. Nur zu Hause wirst du finden, was du suchst.“

„Ich suche gar nichts! Es ist auch nicht mehr mein Zuhause! Ich bin… seit zwanzig Jahren dort weg! Ich bin froh, dass ich aus diesem gutbürgerlichen Scheißmief raus bin und genug… Abstand habe!“ Ich wehre mich mit Händen und Füßen, obwohl ich im Grunde selbst weiß, dass meine Einwände nichts ändern werden.

„Es wird dir gefallen“, meint Fredi. „Wir reisen nicht in das Eisenach von heute. Du wirst niemanden treffen, den du nicht sehen willst. Eisenach hat eine lange und bewegte Geschichte. Wir reisen nach Eisenach und in die Vergangenheit.“ Er tritt neben mich. Ich habe auf einem Felsen, der wie ein Rauchquarz aussieht, Platz genommen, das Buch im Schoß. Fredi liegt mir seinen Handstummel auf den Oberarm. 

„Du meinst, wir schauen Luther über die Schulter, während er die Bibel übersetzt und wohnen einer Hexenverbrennung bei? Oder verkaufen wir Eier auf dem mittelalterlichen Wochenmarkt?“ Ich kann nicht glauben, dass ich das frage. Es ist nicht einmal vorstellbar!

„Du willst doch auch, dass dein Baum der Wünsche wieder blüht, nicht wahr?“

„Was passiert, wenn ich ihn nicht retten will?“

„Dann wirst du sehr krank werden.“ Er bleibt vage, doch diese Aussage ist erschreckend genug.

„Aber was ist, wenn ich ihn nicht retten kann?“  

Diese Welt, so schön sie ist, gefällt mir nicht mehr! Außerdem kommt sie mir ein paar Schattierungen heller vor als eben noch. Vielleicht wäre es doch besser, einfach in der echten Welt im Bett zu liegen und sich herumzuwälzen, bis ein unruhiger, oberflächlicher Schlaf kommt. Die echte Welt mag langweilig oder sogar beängstigend sein, aber zumindest ist sie mir vertraut und einigermaßen berechenbar. Ist sie das wirklich?, frage ich mich im Stillen. Ist sie nicht genauso fremd und eigenartig wie diese skurrile Landschaft hier?

 „Du bist die Einzige, die ihn retten kann“, erklärt Fredi. „Immerhin ist es dein Baum.“ 

Er ist blass geworden. Nein, durchscheinend sogar. Die Wiese, die Bäume, das Meer in der Ferne – alles verliert an Farbe. Die Vögel singen nicht mehr und selbst das Büchlein in meiner Hand hat an Gewicht eingebüßt. Ich kann nicht mehr antworten. So innig ich mir gewünscht habe, ich läge wieder in meinem Bett, so rasch ist die Welt um mich herum verschwunden.

(...)

Der Text ist ein Auszug aus meinem Buch "Fredi", in dem Hanna in den Kristallwelten ihrer kleinen Puppe aus der Kindheit begegnet, die ihr erklärt, sie würde mit ihr eine Reise durch Raum und Zeit unternehmen, um ihren sterbenden Baum der Wünsche zu retten.

"Fredi" und mein Fehler

Das Buch bewerbe ich schon lange nicht mehr aktiv, denn leider ist mir beim Hochladen der Datei damals ein Fehler passiert - ich habe versehentlich die unkorrigierte Version angeklickt (Ja, auch das passiert, wir sind eben doch alle Menschen) und kann dies auch nicht mehr schnell ändern, weil mein Dienstleister nicht mehr existiert. Das ist schade, weil es inhaltlich eins meiner besten und vielseitigsten Bücher ist.

Eine Änderung ist allerdings kein "Mal-eben-schnell-gemacht-Ding" - ich müsste eine Neuauflage an den Start bringen und die frisst etwas Mühen und Zeit und ist nicht mal so erledigt.

Trotzdem wird genau das, denn das Buch wird eine zweite Chance bekommen und dann nach bestem Wissen und Gewissen rundüberholt mit überarbeitetem Text und neuem Cover auf den Markt kommen. Vermutlich spätestens im Frühjahr 2025. "Fredi" geht also in eine zweite Runde! 

Die Collage und Wünsche aller Art

Für die oben abgebildete Collage "Der Baum der Wünsche", die jüngst entstanden ist, diente mir dieser Auftakt einer wundersamen Geschichte als Inspiration. Sie bringt mich dazu, mich auch mit meinen eigenen Wünschen einmal wieder näher zu beschäftigen.

Was wünschst du dir? Offenherzig oder insgeheim?

Wie ist das bei dir?

Welche Wünsche hast du ganz offen? Welchen strebst du bewusst entgegen?

Welche Wünsche wachsen im Verborgenen? Was ist ihr Sinn oder Ziel?

Was tust du, um deine Wünsche in die Welt zu bringen und zu realisieren?

Und: Wie wäre es, in einer Zeit zu leben, wo das Wünschen noch geholfen hat?

Montag, 4. November 2024

Neue Life-Journals - Warum das gute alte Tagebuchschreiben dein Leben positiv beeinflussen kann

Tagebuchschreiben ist out, oder?

Nicht für mich: Ich tue es seit meiner frühesten Jugend, quasi schon mein ganzes Leben lang und habe auch nicht vor, jemals damit aufzuhören. Und ich kann es euch nur empfehlen!

Inzwischen gestalte ich die Bücher dafür selbst, denn so bin ich flexibler und kann mir überlegen, welches Format oder welche Art von Papier ich brauche. Die hier vorgestellten Varianten sind mit kaffeegefärbtem sowie klassischem weißen Papier gefüllt, haben jeweils fünf Signaturen aus jeweils fünf bzw. sieben Blättern (also fünfzig oder siebzig Seiten) und wurden liebevoll mit Hand genäht.

Allerdings schreibe ich nicht nur Texte in die Bücher, sondern ich gestalte sie auf jede erdenkliche Art: Ich verziere sie mit Motivpapieren und Aufklebern, ich male, kritzle, skizziere und zeichne, ich erstelle Mindmaps und Cluster, ich klebe Fotos und Bilder (eigene und aus Zeitschriften) ein, auch Eintrittskarten, Flyer, Karten, Briefchen - alles, was mir von anderen Menschen geschenkt wird. Ich vermerke Listen, Statistiken, Zahlen, Zitate. Ich gestalte kleine Kunstwerke und Collagen. Ich verwende Stempel und Schablonen, Washi-Tape, Acryl und Aquarell, alle Arten von Stiften, getrocknete Pflanzen und vieles mehr. Eigentlich benutze ich alles, was mir in die Hände fällt - man wird kreativer im Laufe der Zeit und bekommt ein Auge dafür, was nützlich sein könnte. 

Man kann dabei klein anfangen, mit wenig Aufwand und Kosten und braucht sich nicht sofort eine riesige Ausstattung anzuschaffen. Die wächst sowieso von selbst, wenn man auf den Geschmack gekommen ist, garaniert. 😊

Da ich auch Reste aller Art verarbeite (Umschläge, Verpackungen, alte Papiere, Schnipsel, alte Zeitschriften, Notenhefte und Bücher), ist das auch eine wunderbare Upcycling-Idee.

Die Life Journals haben vielfältige Funktionen:

  • Sie dokumentieren mein Leben wie ein Fotoalbum und beim Gestalten kann ich die Dinge nochmal erleben. Beim Durchblättern später kann ich dann in Erinnerungen schwelgen.
  • Sie haben katarthische und therapeutische Funktionen, denn ich kann aktuelle und vergangene Dinge aufarbeiten, betrachten, reflektieren, analysieren und verarbeiten. Jede Art von Gefühl und alle Gedanken haben Platz und dürfen ihren Ausdruck finden. Auch Sehnsüchte, Träume, Ängste, Ziele und spezifische Probleme (und Lösungsideen) werden festgehalten. Jegliche therapeutische Übung kann dafür genutzt und schriftlich oder bildnerisch fixiert werden.
  • Ich habe verschiedene Ausdrucksweisen zur Verfügung: Manches möchte chronologisch beschrieben werden, anderes kann mit Worten nicht dargestellt werden und braucht vielleicht Farben oder Formen, um aus meinem Kopf herauskommen zu können. Das schafft erleichternde Leere und inspiriert mich auch für andere Arten von künstlerischer Arbeit.
  • Die Gestaltung ist tiefenentspannend und durch diesen Prozess kann ich mich erholen, erden, runterbringen, Stress reduzieren, Harmonie und Gleichgewicht in mir wieder herstellen. Diese Möglichkeit ist manchmal überlebenswichtig für die eigene Gesundheit, das Wohlbefinden und die Zufriedenheit.
  • Ich lebe bewusster und achtsamer, denn während einer Erfahrung gestalte ich schon in Gedanken vorab meine dazugehörigen Seiten: Ich bemerke Details und Kleinigkeiten, fotografiere scheinbar Belangloses für mein Tagebuch und sammle Material, das ich später verwerten will. Da wird tatsächlich jeder Spaziergang zu einem Erlebnis, das eine Bedeutung hat!
  • Ich erlebe mich selbst als frei, denn ich kann alles nach meiner Vorstellung gestalten - es ist ein Bereich, in den mir niemand reinredet.
  • Es ist mein Safe Space: Auf den Seiten dieser Bücher bin ich sicher, geschützt und geborgen. Niemand hat Anteil an meinen Gedanken, Worten oder Bildern, es sei denn, ich möchte diese auszugsweise teilen. Allein das Aufschlagen des Buchs lässt meinen Puls und Blutdruck sinken, denn ich weiß, hier erwartet mich keinerlei sozialer Druck, sondern nur das stille, ruhige Vor-mich-hin-werkeln und ein schönes Ergebnis.
  • Sie sind ein Gegenentwurf zur virtuellen Welt, in der wir uns heute ständig bewegen und die nicht nur Vorteile hat: handfest, greifbar, ehrlich, taktil, beständig. Sie bringen eine Art nostalgischer Stabilität und Bodenständigkeit ins Dasein. Sie schulen Ausdauer und Verbindlichkeit. Sie schaffen Authentizität und Unvergänglichkeit. Sie erwecken Schönheit in all ihren Facetten. Und sie befreien von dem ätzenden Drang, sich immer vergleichen und so gut wie möglich dastehen zu wollen. Sie sind ein wohlwollendes persönliches Geheimnis und nicht Mittel zur Selbstdarstellung.
  • Ich kann experimentieren und mich ausprobieren, mit neuen Ideen, Methoden, Materialien. Natürlich kann man das mit allen künstlerischen Ausdrucksformen, aber hier lässt sich durch die Fixierung in Buchform eine Entwicklung oder ein Verlauf verfolgen. Alles ist ordentlich und sauber beisammen. Ich kann später alles nochmal nachschlagen und wie von außen mein eigenes Wachstum beobachten. Überhaupt habe ich mich als Künstlerin durch diese Routine extrem weiterentwickelt, denn im Grunde kreiere ich permanent Kunst - und das schult Augen, Herz und Hände.
  • Auch Informationen kann ich sammeln: besonders interessante Zeitschriftenartikel, tolle Songtexte oder Gedichte (auch eigene), Fakten über Menschen und Künstler, die mich inspirieren, Textauszüge von Schriftstellern, die mir viel bedeuten. Es gibt da keine Grenzen: Was du liebst, findet hier Raum.
  • Und nicht zuletzt, die Zuneigungsbekundungen meiner Mitmenschen finden hier Platz und landen nicht in der Mülltonne oder einer Ramschkiste auf dem Dachboden, sondern erfreuen beim nochmaligen Erblicken erneut mein Herz.

Diese Bücher sind die Signatur meines Lebens. Sie schaffen Bedeutung und angenehme Emotionen. Sie stehen symbolisch für das Leben, das ich mir gestalte. Sie sind, was ich bin. Sie sind mein Vermächtnis und meine Botschaft an die Welt, auch, wenn kaum jemand sie von innen zu Gesicht bekommt. Sie sind mein Begleiter in allen Lebenslagen, mein sicherer Hafen, mein Unterstützer in jeder Not, mein Anker zwischen Realität und Fantasie und mein Booster für die eigene Weiterentwicklung.

Einfach mal ausprobieren

Ich möchte dir ans Herz legen, diese wunderbare Technik für Entspannung, künstlerischen Ausdruck und Seelenhygiene auch mal auszuprobieren. Es genügt, sich ein paar Minuten Zeit am Tag dafür zu nehmen oder auch mal ein paar Stunden am Stück, wenn Zeit und Muße vorhanden sind. Das kannst du ganz nach Gusto und ohne jeden Leistungsdruck und Anspruch entscheiden! Es geht am Schreibtisch, auf dem Sofa, im Bett oder wo immer du kannst und willst.

Für hochsensible Menschen besonders empfehlenswert

Insbesondere meinen hochsensiblen Mitmenschen möchte ich das Tagebuchführen empfehlen, denn ihr wisst, liebe Leute, ihr habt nicht nur Entspannung und Innenschau besonders nötig, sondern ihr profitiert auch in besonderem Maß von dieser Gewohnheit, weil sie vielen eurer feinfühlingen und kreativen Bedürfnisse entgegenkommt.

Schnapp dir einfach ein Notizbuch mit unbedruckten Seiten deiner Wahl (das Papier sollte nicht zu dünn sein) und dann leg mal los. Du wirst von dir selbst und deinem Ergebnis überrascht sein und die positiven Auswirkungen auf Körper, Geist, Seele und Gemüt sofort bemerken.

Ich wünsche dir viel Spaß dabei!

Hier sind noch ein paar Beispiele meiner jüngst entstandenen Journals:





 Falls du ein Interesse daran hast, wie die Journals entstehen, lass es mich gern wissen.

Montag, 21. Oktober 2024

Bring in die Welt, was dich ausmacht - "Essenz", Collage, A2

Lege offen, wer du bist und was du kannst. 

Teile deine kostbaren Talente und Eigenheiten mit der Welt. Strahle nach außen, was deine einzigartige Essenz ausmacht. Verstecke nichts, verberge nichts, halte nichts zurück. Lass dich nicht von falscher Scham und anerzogener Bescheidenheit verunsichern. Das Leben will dich prall und pur und mit allem, was du mitbringst!

Bleib bei deinen wahren Gedanken und Gefühlen. Sprich klar mit deiner echten Stimme, vorbei an allen Schwindeleien und Unaufrichtigkeiten. Verweile in deinem Herzen, denn es kennt all deine Wege. Suche nach dem, was dich einzigartig macht, was nur DU der Welt schenken kannst. Und wenn du es gefunden hast, dann bringe es ans Licht und halte aus, dass man von ihm Kenntnis nimmt, in der ein oder anderen Weise.

Lege bei allem, was du tust, Authentizität und Liebe in deine Hände und dann wird alles, was du kreierst, produzierst, erschaffst in seinem Kern ein kleines Stück deiner unverfälschten Essenz in sich tragen.

Habe den Mut, im ersten Schritt du selbst zu sein.

Habe den Mut, im zweiten Schritt der Welt zu zeigen, wer und was du bist.

Hänge keine Erwartungen daran, denn das ist es, worauf es ankommt.

Das genügt. Du genügst. Du genügst in Gänze, immer und jederzeit.

Kleiner Tipp: Die Bildidee kommt dem, was die Japaner IKIGAI nennen, schon sehr nahe. 

Beschäftige dich gern einmal mit diesem Konzept, was das Bild etwas in dir ausgelöst hat.




Mit meinen Seelenbildern möchte ich dich berühren und inspirieren. Lass dich in sie hineinfallen, meditiere darüber, betrachte sie intensiv und entdecke ihre Botschaft, wenn du magst. Drucke sie dir aus, klebe sie dir in deinen Kalender oder dein Tagebuch oder an die Wand. 

Sie sind ein Geschenk von der Schöpfung selbst.


Montag, 13. November 2023

Schmuck für die Seele: Medaillons, welche die Elemente repräsentieren

 

Ja, ich stelle auch Schmuck her. Aber nicht irgendwelchen.

In diesem Fall sind es Medaillons, welche die vier Elemente Erde, Wasser, Feuer und Luft farblich und symbolisch darstellen. 

 

 

Sie mögen beim Tragen auch die Kraft und Energie dieser Elemente der Schöpfung verleihen und daran erinnern, dass wir alle Teil dieser wunderbaren und einzigartigen Schöpfung sind. Die kleinen Schätzchen sind aus lufttrocknender Modelliermasse geformt, mit Acrylfarben bemalt und mit einem jeweils passenden Bändchen versehen.

 


Vielleicht hast du auch einmal Lust, dir Schmuck zu gestalten, der eine Bedeutung für dich hat?

Montag, 2. Oktober 2023

Voller Liebe, Lektionen und Lebensweisheiten: Vier Ratgeber, die sich den Themen Stressmanagement, Persönlichkeitsentwicklung, Kreativität und Spiritualität auf ganz eigene Art nähern

Es gibt Bücher, aus denen kannst du etwas Neues für dich mitnehmen.

Es gibt Bücher, die machen Spaß.

Es gibt Bücher, die auf unterhaltsame Art tiefere Einsichten vermitteln und durch ihr subtiles Wirken im Hintergrund dein Leben verbessern können.


Es gibt Bücher, die dir praktische Hilfe bei verschiedenen Problemen bieten.

Es gibt Bücher, die dein Herz berühren und dich direkt an das andocken lassen, was man Schöpfung nennt.

Es gibt Bücher, die bringen dich zum Lächeln oder Weinen, zum Tanzen und Singen, zum kreativen Gestalten oder tausend neuen Ideen für alles, was immer du an Tätigkeiten liebst.

Und dann gibt es Bücher, die sich all das Genannte auf einmal zum Ziel gesetzt haben. 

Sie sind dazu geschrieben worden, um die Welt ein bisschen besser und die Menschen ein bisschen zufriedener und glücklicher zu machen.

Heute stelle ich dir vier davon hier vor.

Unter den Pitches findest du die Links zur Bestellung, falls du eins der Bücher bestellen und lesen möchtest. 

Sieh dich auch gern auf meiner Homepage um, dort gibt es noch mehr Infos und Leseproben.

 

 



Bestellmöglichkeiten:

>>> "Kraftquellen für den Alltag und in Krisen"

>>> "Collagen, die deine Seele liebt. Ein Buch zum Selbstgestalten"

>>> "Kleiner Seelenschatz. Rezepte für Selbstvertrauen und mehr Mut" 

>>> "Kleiner Seelenschatz. Rezepte für Entspannung und mehr Energie"

Auf meiner Homepage stöbern: 

>>> Autorenseite Katharina Lindner

Bildquelle: pixabay

Montag, 3. April 2023

Brauchst du noch eine Last-Minute-Geschenkidee zu Ostern? DIY: Arabisches Kaffeegewürz

Meine kleine Last-Minute-Geschenkidee für das Osterfest ist das selbstgemachte Kaffeegewürz, das schnell gemacht ist und recht gut bei den Beschenkten ankommt. Die Gewürze hat man vielleicht sogar immer im Haus und dann kann man sofort loslegen.

Das Kaffeegewürz geht sehr schnell, kostet nicht viel und kann nicht nur in Kaffeegetränke, sondern zum Beispiel auch in Kakao, Porridge, Müsli oder Süß- und Joghurtspeisen gegeben werden. 

Auch gekocht habe ich damit schon. Vor allem Gerichte aus dem indischen Raum sind mit ihrem exotischen Anklang dafür gut geeignet.

Der Clou: Das Kaffeegewürz wertet die Lebensmittel nicht nur geschmacklich auf, sondern hat nach der Ayurvedischen Lehre auch noch einen ausgleichenden, harmonisierenden Effekt auf den Körper.

Zutaten für das Kaffeegewürz:

zwei Teile Zimt (alle Zutaten gemahlen)

ein Teil Kardamom

ein halber Teil Nelken

ein halber Teil Muskatnuss

ein halber Teil Piment

("Teil", meint das Verhältnis zueinander, wenn du also beispielsweise als Mengenreferenz zwei Esslöffel Zimt nimmst, werden die anderen Zutaten entsprechend auf einen oder jeweils einen halben Esslöffel reduziert.)

Du brauchst außerdem eine Schüssel, einen Löffel zum Rühren und kleine Gefäße zum Abfüllen. Ich habe Aludosen in verschiedenen Größen genommen und diese noch hübsch gelabelt. Alte Cremedosen oder Gläschen (sauber natürlich) gehen aber auch.

Zubereitung des Kaffeegewürzes:

Alles gut zusammenmischen, in die Behälter geben, fertig. Einfacher geht es nicht.

Lass es dir schmecken!

Montag, 27. März 2023

DIY - Geschenkidee zu Ostern: Seife herstellen

Seife selbst machen ist supereinfach. 

Meine Exemplare sind bereits im letzten Winter produziert und zu Weihnachten verschenkt worden, aber so kleine selbstgemachte Niedlichkeiten eignen sich ja auch als Geschenke und Mitbringsel zu anderen Gelegenheiten.

Vielleicht für deine Lieben zu Ostern?

Was du zur Seifenherstellung brauchst:

Du brauchst Rohseife (bestellbar im Netz, bitte gern auf gute Qualität, Haut- und Umweltverträglichkeit achten), Seifenfarbe und Duftöl nach Wunsch, einen kleinen und einen größeren Topf für ein Wasserbad und diverse Seifenformen, orientiert an der Wunschgröße deiner Seife, einen Löffel zum Umrühren. 

Die größeren Formen ergeben handelsüblich große Seifenstücke, während die kleineren Pralinen- oder Eisförmchen kleine duftende Schätzchen ergeben, beispielsweise für das Gästebad.

Wie du beim Seife herstellen vorgehst:

Die Rohseife wird im Wasserbad langsam und vorsichtig geschmolzen. Es gibt klare und milchige Variaten, die auch kombiniert werden können.

Ist die Rohseife flüssig, gibst du Farbe und einen Duft dazu und rührst gut um. Meine Seifen duften nach einer Pfefferminz-Eukalyptus-Mischung, nach Orange-Bergamotte und nach einem Parfüm, das ich recht extravagant und reizvoll finde.

Nun wird die Seife in die Formen gegossen (oder gelöffelt). Willst du eine zweifarbige Seife haben, gieße erst die eine Hälfte ein, warte kurz, bis die erste Schicht etwas angetrocknet ist, und gib dann die zweite Schicht darüber. Nicht zu lang warten, sonst verbinden sie sich nicht mehr!

Abwarten und aushärten lassen - fertig!

Ich habe die Seifen nachher noch hübsch eingepackt.

Viel Freude mit den Seifen!

Montag, 20. März 2023

Minibüchlein, die superschnell fertig sind

Brauchst du noch schnell ein Geschenk, am besten handgemacht und nicht teuer? Dann wühle den Papiermüll mal nach ein paar Klorollen durch, presse sie glatt, schneide sie an einer Längsseite auf und gestalte darauf ein hübsches Cover. (Meine sind mit Serviettentechnik auf einer Gessogrundlage entstanden.)

Dann brauchst du nur noch ein paar passende Papiere einnähen, einen Verschluss anbringen (auch das Band ohne den Knopf zum Drumwickeln tut es) und schon ist dein Büchlein fertig. 

Die Büchlein können auch zu einem bestimmten Thema oder als farblich zueinander passendes Set gestaltet werden.

Viel Freude beim Werkeln!

Eine ausführliche Anleitung zum Gestalten von Büchern findest du übrigens hier.

 


 

 


Freitag, 13. Mai 2022

Journal Art - gefülltes Tagebuch und ganz viel Lebensfreude

Als große Anhängerin des Tagebuch-Führens habe ich auch auf diesem Blog schon einige Beiträge zu diesem Thema vorgestellt, zuletzt mein dreiteiliges aktuelles Journal, das ich euch schon gezeigt habe. Die drei (zusammengehörenden) Exemplare sind also derzeit bei mir in Benutzung und bislang noch fast jungfräulich, mit blanken Seiten und viel Raum für neue Eintragungen und therapeutische oder einfach nur schöne Kunstwerke.

Das "alte" Tagebuch

Dem neuen Schatz ging aber natürlich ein gefülltes Buch voraus, nämlich das, was ich zuvor nutzte. Und es ist mehr als prall gefüllt! 

Dieses Buch enthält Facetten meines Lebens, in Worten, in Bildern, in Fotos. Es zeigt, wer und was ich bin, auch, wer und was ich nicht sein will oder unbedingt sein will. Es enthält ganz viel von meinen Sehnsüchten, Träumen, Ängsten, Sorgen, Wünschen und natürlich alles, was ich in den letzten bewegenden Monaten erlebt habe. Es zeigt meine Essenz, authentisch und ungetrübt. 

Nicht zuletzt deshalb erfüllt es mich mit einem ganz warmen, weichen Gefühl, wenn ich es zur Hand nehme und denke: "Ja, da wurde etwas vollbracht." Nicht nur im Buch, sondern in der manchmal recht schwierigen Kunst des Lebens, die nicht immer gut gelingt, aber doch jeden Tag wieder versucht werden möchte.

Ganz schön fett

In der Journal-Szene nennt man aufklaffenden Bücher wie diese "Krokodilmäuler" und sie kommen zustande, weil zu viele Seiten in ein zu schmales Buch gestopft werden. Mehr noch, wenn diese Seiten durch eingeklebte Fotos oder andere Dinge weiter wachsen und wachsen, während es gefüllt wird. Diese Krokodilmäuler werden nicht gern gesehen und ein echter Bastelprofi passt den Buchrücken entsprechend schon bei der Produktion des Buches an. Für mich fühlt es sich aber genau richtig an: Dieses Buch ist voll, weil die Monate, die es dokumentiert, voll waren. Sie stecken voller Leben, prall und ungestüm, überquellend und überfließend - und so bin ich eben auch. 

Goodbye, Tagebuch!

Dieses Exemplar findet nun seinen Platz in einem Regal. Der Spruch auf dem Cover stammt übrigens von der von mir heiß und innig verehrten Glennon Doyle, deren Buch "Ungezähmt" mein ganzes Denken einmal gründlich durcheinander gewirbelt und das Unterste zuoberst gekehrt hat. 

In diesem Tagebuch war ich eine Pionierin, Tag für Tag, Stunde um Stunde. Es ist Zeugnis meines ganz eigenen So-Seins, meines Selbsts, meiner Substanz. Es wird noch da sein, wenn ich eines Tages nicht mehr bin. Und davon sprechen, wie sehr ich das Leben geliebt habe, obwohl ich es zuweilen auch verfluchte, wie es wohl jeder von uns von Zeit zu Zeit tut. Ein bisschen runtergerungst sieht es auch aus - naja, so wie ich eben auch, nach einem harten Tag.😁

Wozu dieser ganze Sermon?

Eigentlich will ich euch heute nur eins ins Gedächtnis zurückrufen: Den Gedanken daran, dass nichts Materielles Bestand hat, das Erlebte in der Seele jedoch ewig gespeichert bleibt.

Liebe Leute, sammelt Erinnerungen! Sie sind das, woraus letztlich euer Leben bestanden haben wird, wenn es Geschichte ist - wenn IHR Geschichte seid. Weil euer Leben die Geschichte ist, die IHR schreibst, ob mit einem Stift auf Papier oder einfach nur so in den weitläufigen Raum des Universums: Es setzt sich aus Momenten zusammen, die es wert sind, festgehalten zu werden. 

Freitag, 22. April 2022

Tagebuch mal anders: Art Journal, Script Journal, Lesetagebuch und Schattenjournal

Zeit meines Lebens führte ich Tagebuch. Aber inzwischen sind es nicht mehr einfach nur Texte in Notizbüchern, rasch hingeworfen mit irgendeinem Kuli, den ich gerade zur Hand habe, in aller Eile und ohne jede Muße.

Mein Tagebuch ist meine Spielwiese, auf der ich all meinen Leidenschaften nachgehe: dem Schreiben, der Kunst, dem Malen und Basteln, dem Eintauchen in psychologische Zusammenhänge und zwischenmenschliche Geheimnisse, dem Genuss von Auszeiten und Relaxmomenten, dem Festhalten schöner Momente, dem Fixieren von Informationen, die mir wichtig erscheinen. Ein simpler Ringblock oder ein Heftchen reicht mir dafür längst nicht mehr aus.

Ein Notizbuch, das alles und noch mehr können muss:

In meinem Tagebuch brauche ich nicht nur viel Platz, sondern auch diverse Varianten von Papier, um es für alles nutzen zu können, was mir wichtig ist: Weiße Seiten, auf denen ich male und kritzele. Linierte oder karierte Seiten, auf denen ich schreibe. Bunte und vielfältig gestaltete Seiten, auf denen nachher kleine Kunstwerke und Collagen zu den Themen entstehen, die mich gerade beschäftigen. Manchmal notiere ich dort auch nur ein kleines Zitat oder klebe Bilder ein, wie in ein Fotoalbum. Ich nutze alle möglichen Arten von Kunst und Worten, um mich auszudrücken und auszuleben.

Wo bitte gibt es ein solches Tagebuch zu kaufen?

Mein Tagebuch ist also ein All-in-one-Tausendsassa! Ahnst du, wo das Problem liegt? Ein solches Buch gibt es nirgendwo auf der Welt! Es ist so speziell, dass ich es nicht kaufen kann, sondern entsprechend selbst gestalten muss. Gesagt, getan! Grundlage war ein Umschlag vom großen A, das ich collagenmäßig aufhübschte und verzierte.

Der Tagebuch-Teil:

Das von mir derzeit genutzte Diary besteht aus drei Signaturen mit den oben genannten Papiervarianten. Die Signaturen habe ich einfach nebeneinander eingenäht.

Wie du ein solches Buch herstellen kannst, habe ich hier beschrieben.

Der Lesetagebuch-Teil: 

Bislang habe ich die von mir gelesenen Bücher und gesehene Filme oder Serien samt kurzer Inhaltsangabe und persönlichem Eindruck im klassischen Tagebuch mit aufgeführt. Das wurde mir aber zu unübersichtlich, weil ich gern auch mal auf einen Blick hätte, wann ich welches Buch gelesen habe, ohne ellenlange Texte oder aufwendige Kunstwerke dazwischen. Also lautete die Lösung, ein farblich passendes Extra-Büchlein dafür herzustellen. Es lässt sich in einer Tasche in der Innenseite des großen Tagebuchs verstauen.

Der Schattentagebuch-Teil:

Manchmal bin ich am Jammern, Herumätzen, Nörgeln und Schimpfen. Gerade im Tagebuch bietet sich der optimale Platz für hin und wieder aufkommenden Frust, um zu verdauen, zu verstehen, zu reflektieren oder auch loslassen zu können. Allerdings nervte mich irgendwie, dass diese Seiten voller negativer Energien sich zwischen den bunten Kunstwerken oder alltäglichen Beschreibungen des Alltags wiederfanden. Ich wollte sie da raushaben. Ich wollte meinem Schatten (siehe: C. G. Jung!) seinen Platz in meinem Erleben nicht wirklich zugestehen. Ich wollte, dass es mich fröhlich stimmt, wenn ich durch die Aufzeichnungen meines Lebens blättere.

Nun wissen wir aber alle, was geschieht, wenn wir den eigenen Schatten - unsere ungeliebten, verdrängten Anteile, die wir derart verleugnen, dass wir manchmal nicht einmal ihre bloße Existenz anerkennen - aus unserem Denken und Fühlen ausklammern. Und es tut ja auch gut, sich auch mal das Schlechte und Schlimme im eigenen Kopf anzuschauen, es in die Arme zu nehmen und Frieden mit seiner Anwesenheit zu schließen. 

Meine Idee war dann, dem Schatten ein eigenes Buch zur Verfügung zu stellen, in dem er nach Lust und Laune herumwüten und seine blöden Vibes versprühen kann. 

Auch das Schattenjournal gestaltete ich farblich passend zu den anderen beiden Schätzchen. Es ist ebenfalls in das große Buch integriert, aber herausnehmbar. Und schon darf der Schatten sein - aber eben nicht überall sein Unwesen treiben.

Das Tagebuch als Lebensbegleiter

Mein Tagebuch ist tatsächlich alles für mich: ein geduldiger Zuhörer, ein warmherziger Tröster, ein kluger Ratgeber. Es lässt mir Kopf und Herz frei werden, ermöglicht mir viele verschiedene Arten des Künstlerisch-Aktiv-Werdens und ergibt letztlich ein sorgsam geführtes und liebevoll gestaltetes Dokument meines Daseins. 

Fun Fact: Die Spitze, mit der der Buchrücken verziert ist, hat mir meine Stiefoma überlassen, denn sie ist eigens von meiner Uroma höchstselbst hergestellt worden. Eine nette Verbindung zu meinen Ahnen, die jeden Tag im Leben ersichtlich wird, oder?

Der Frage, warum Tagebuch-Schreiben eine so wunderbare Sache ist, bin ich übrigens hier mal nachgegangen.

Wenn du selbst Lust auf Schreiben und / oder Gestalten hast, dann beschäftige dich doch mal mit der Idee, dies in einem einzigen Buch zu tun, das du immer bei dir haben und ständig zur Hand nehmen kannst. Oder wahlweise, wenn du auch so ein Ordnungsfreak bist wie ich, in verschiedenen Büchern, die sich thematisch unterscheiden und all deine unterschiedlichen Wünsche bedienen.

Viel Spaß dabei!

Montag, 11. April 2022

Last-Minute-Ostergeschenke: Knuffige Häschen im Schokokugelbad und hübsch verpackte Süßigkeiten

Weil meine Osterbasteleien im Grunde selbsterklärend sind, verzichte ich heute auf langatmige Beschreibungen und lasse die Bilder für sich selbst sprechen.

Vielleicht fehlt dir noch eine Idee für ein kleines Osterbrunch-Mitbringsel oder du willst jemandem eine Freude machen, der Hasen mag? Dann los - du brauchst dafür nicht viel Material und auch nicht viel Zeit.

Die Häschen sind aus klassischen Wollpompons hergestellt, die wir schon aus der Grundschule kennen, Ohren, Augen, Füße und Nase sind aus Pappe, die Schwänzchen aus Watte. Die Tütchen, gefüllt mit Süßkram, sind aus Kaffeefiltern gemacht. Die Näpfchen, aus denen die Hasenpopos herauslugen, stammen vom Möbelschweden, da stecken die Kakteen drin, die uns unerklärlicherweise immer eingehen.

Ich habe alle Geschenke letztes Jahr verschenkt und sie sorgten für einige lächelnde Gesichter.

Inspiriert hat mich die unermüdlich informative Bastelquelle Pinterest.





Viel Spaß beim Nachbasteln! Und schöne Ostertage für euch.

Samstag, 19. März 2022

Wie sähe es auf einem Planeten in einer fernen Galaxis aus, auf dem sich Leben entwickeln könnte? Acrylbild just for fun!

Ich höre häufig Hörspiele, Hörbücher und Podcasts. In einer dieser Dokumentationen ging es letztens (mal wieder) um die Frage, ob wir wohl allein im Universum sind oder nicht - und wie unwahrscheinlich es im Grunde ist, dass auf unserem Planeten einst Leben entstehen konnte. Eine Vielzahl von Bedingungen musste stimmen, bevor überhaupt auch nur der erste Einzeller auftauchen und unsere Entwicklung in Gang setzen konnte. Dass diese Voraussetzungen von der Schöpfung - oder wem auch immer - zur Verfügung gestellt wurden und die ganze Sache mit der Pflanzen-, Tier- und Menschenwelt ihren abenteuerlichen Lauf nahm, ist so unwahrscheinlich, dass man es wohl ein Wunder nennen darf, dass wir überhaupt heute hier sind!

Im Alltag macht man sich das selten bewusst, aber das Leben als solches ist ein großes Geschenk, das sich unsagbaren Widrigkeiten zum Trotz entwickelt hat. Eine winzige Abweichung der Bedingungen - eine kleinere oder größere Entfernung zur Sonne, eine andere Achsenneigung, ein diverser zeitlicher Ablauf und unzählige andere Möglichkeiten der Variation - hätten genügt und unsere Mutter Erde hätte niemals Leben hervorgebracht.

In dem Bericht wurden Untersuchungsmethoden erläutert und einige denkbare Planetenkandidaten vorgestellt, auf denen sich rein hypothetisch ebenfalls Leben würde ansiedeln können, vielleicht in einer anderen, fernen Galaxis: Eine Sonne als Wärme- und Lichtquelle bräuchte dieser Planet und weil es etliche rote Zwerge gibt, nahm man an, würde diese wohl rot leuchten. Demnach gäbe es sehr dunkle, fast schwarze Pflanzen, die das wenige Licht besser aufnehmen könnten. Als Vorbild für eine tierische Besiedelung diente unsere Tiefsee mit all ihren bisher kaum erforschten Geschöpfen.

Ich lauschte dieser Doku voller Spannung und Faszination. Und weil mich der Gedanke über das Bewusstsein, wie viel Glück ich hatte, überhaupt hier zu sein, nicht mehr losließ, malte ich dazu ein Bild von der Welt, wie ich sie mir in einem fernen Sonnensystem vorstelle. Wie meistens nutzte ich Acryl und arbeitete ohne jeden künstlerischen Anspruch. Es ging mir darum, das Bild in meinem Kopf auszudrücken und greifbar zu machen, auch als stetige Mahnung an das Geschenk das Lebens, das uns vom Schicksal gemacht wird.

Bei allem Schlimmen und Grausamen, was in der Welt und uns persönlich widerfährt, ist die Gabe des Lebens dennoch eine außerordentlich kostbare.



Hat dich auch schon mal ein Thema so gefesselt, dass eine kreative oder künstlerische Interpretation aus dir herausdrängte? Nicht, um ein hübsches Stillleben zu schaffen, das die Wand eines Hauses oder einer Galerie verzieren soll, sondern einfach nur, um einen Moment lang diese unfassbare Energie einzufangen, die unserem Leben seinen Antrieb verleiht? Es ist ein magischer Prozess, oder?

Freitag, 18. Februar 2022

Miniatur-Puppenzimmer selbst herstellen - ein Hobby, das in den Flow bringt, nachhaltig ist und eine Menge Freude bereitet

Seit geraumer Zeit beglücken uns meine Eltern bei vielen Gelegenheiten mit den Sonderausgaben von Playmobil-Männchen (keine Werbung, die sind alle bezahlt!), etwa von Künstlern, Komponisten, Dichtern oder anderen berühmten Persönlichkeiten. 

Obwohl ich die kleinen Dinger niedlich fand (Ich sammle ja Puppen und skurrile Stofftiere), wusste ich lange Zeit nicht so recht, was ich mit ihnen anstellen sollte. Sie einfach zwischen das Dekogedöns und die Bücher in die Schrankwand zu stellen fand ich blöd (es sah einfach aus wie gewollt und nicht gekonnt), sie in der Schublade verschwinden zu lassen erschien mir wiederum zu schade und hätte sich auch ein bisschen shabby angefühlt.

Also schnappte ich mir neulich eine kleine Pappkiste und entschied, den Männchen ein kleines Zuhause zu gestalten. Ich beklebte, grundierte und "malerte" zunächst erstmal das Zimmerchen (= den Karton), legte einen "Teppich" und gestaltete dann aus Pappe, einem Schwamm, Stoff und anderem Zeug, was man eben so zu Hause hat, ein paar Möbel. Dazu das Fenster mit Ausblick und kitschiger Gardine. Freilich brauchten die Männchen in ihrem neuen Heim auch noch Blumen in der Vase, ein paar Bücher und Sofakissen! Es war viel leichter als gedacht, vor allem mit meinem besten Freund, der Heißklebepistole, die beinahe zaubern kann, wenn man mit ihr richtig umzugehen weiß. 

Und schon bald konnten meine Männchen einziehen!





 

Mir machte die Gestaltung so viel Freude, dass ich für die Herren Goethe und Schiller noch auf eine ähnliche Art eine Schreibstube herstellte und für den Herrn Dürer ein buntes Atelier mit winzigen Pinseln, Malpaletten und Buntstiften. Überdies versuchte ich mich in der Herstellung verschiedenen Haushaltszubehörs aus Modelliermasse, was durchaus knifflig ist. Die Ergebnisse dieser Bemühungen werde ich an anderer Stelle präsentieren.

Long story short: Ich habe zufällig aus einer kleinen Not heraus ein tolles Hobby entdeckt, das, wie meine Recherche im Netz ergeben hat, eine große Community begeistert und unglaubliche Endprodukte erschafft. Meine Resultate sind noch bescheiden süß, aber die Freude, die ich dabei hatte, ist mit kaum etwa aufzuwiegen. Zudem ist die ganze Sache nachhaltig, weil jede Menge Müll - von den Kartons über Papp- und Papierreste bis hin zu Eierkartons, Dosen und Deckeln alles Mögliche genutzt und noch einmal aufgehübscht werden kann. Und ich lerne dazu - was, wie man weiß, wenn man mich kennt, wohl eine meiner zentralen Lebensaufgaben zu sein scheint, jedenfalls setzt sich der Drang immer wieder aufs Neue durch.

Und nun muss ich rasch zum Schluss kommen, denn mein kleiner Luther braucht noch sein Studierzimmer auf der Wartburg, mit dem grünen Kachelofen und dem legendären Tintenfleck an der Wand.😁

Suche dir ein paar Reste zusammen und baue dir was Hübsches aus einem alten Schuhkarton! Es ist heilsam, meditativ, erfolgversprechend und sehr, sehr unterhaltsam! Du wirst bestimmt Spaß daran haben. 

Dienstag, 25. Januar 2022

Kreativ und emotional stärkend: Beleuchtete Sternbilder mit persönlichen Sinnsprüchen basteln

Hast du einen Spruch oder ein Motto, das dich durch das Leben begleitet und dir immer wieder Kraft, Mut und Hoffnung schenkt?

Falls du noch keinen hast, googel doch mal nach Zitaten und such dir Worte und Sätze aus, die dich direkt ansprechen. Falls du so etwas schon hast, umso besser.

Und dann leg los! Denn dieses eindrucksvolle Bild wird dafür sorgen, dass dein Lebensspruch immer ins rechte Licht gerückt wird und dir ständig ins Auge fällt. 

Du brauchst dazu kein Künstler zu sein, sondern du kannst einfach nur das meditative Tun genießen und dich danach an deinem ganz individuellen Ergebnis erfreuen.

Anleitung für eine sternenübersäte Leinwand mit deinem Lieblingszitat:

  1. Gestalte eine Leinwand mit Acrylfarben nach deinen Vorstellungen.
  2. Schreibe dein Lieblingszitat auf das Bild. Du kannst auch selbst etwas formulieren, wenn du nichts für dich Passendes findest.  Es sollte dich wirklich im Inneren berühren und dir wichtig sein. Es sollten Worte sein, die dich bestärken und deren Anblick dich fröhlich und zuversichtlich stimmt. 
  3. Stich kleine Löcher an die Stellen, wo die Sterne auftauchen sollen. 
  4. Stecke vorsichtig die Lämpchen einer kleinen Lichterkette durch die Löcher.
  5. Hänge deine Leinwand auf und - voilà - schon hast du dein ganz eigenes Sternbild gebastelt, das dir nicht nur Freude beim Machen beschert hat, sondern auch künftig beim Betrachten.
  6. Lebe nach deinem Motto oder Zitat! Ich weiß, das klingt immer so banal und einfach - und das ist es in der Tat nicht. Aber je mehr klitzekleine alltägliche Schritte du nach deinem Leitspruch ausrichtest und je öfter du in seinem Sinne handelst, umso schneller und umso tiefer geht er dir in Fleisch und Blut über.

Viel Freude beim Basteln!

Montag, 22. November 2021

Warum Tagebuch schreiben gut tut

Früher gehörte es für Mädchen zum Erwachsenwerden dazu: Fast jeder Backfisch führte heimlich ein Notizheft, das seine Träume, Wünsche, Sehnsüchte und Frustrationen beherbergte und noch Jahre später wieder hevorgekramt wurde, um darin zu schmökern und sich zu erinnern. 

Später wurde das handschriftliche Verfassen persönlicher Notizen irgendwie unpopulär und heute dürfte wohl kaum eine Jugendliche noch ein Tagebuch unter ihrem Kissen verstecken. Und auch die Älteren unter uns tun es selten.

Das ist schade, denn das Tagebuchschreiben hat unschlagbare Vorteile, die kaum noch jemand auf dem Schirm hat. 

Deshalb habe ich sie hier für dich gesammelt:

1. Das langsame Schreiben mit der Hand bringt auch den Geist zur Ruhe. 

Gerade in unserer schnelllebigen, digitalen Welt, in der jede Information nur noch einen Wisch entfernt, aber nicht mehr viel wert ist, braucht unsere Seele diese Ruheoasen durch langsames, besonnenenes Tun. Natürlich kann man auch am PC ein Tagebuch führen - es ist aber nur halb so angenehm und auch das Blättern darin entgeht dir dadurch.

2. Struktur schafft immer Erleichterung.

Du kannst deine Gedanken, die vielleicht wild und chaotisch in deinem Kopf durcheinanderpoltern, sortieren, ordnen, sammeln. Du findest Klarheit, Durchblick und innere Sicherheit.

3. Du kannst Begegnungen und Erlebnisse Revue passieren lassen. 

Erlebnisse noch einmal durchdenken, dir überlegen, ob und wie du dich vielleicht anders hättest verhalten können, eine Bilanz ziehen und es beim nächsten Mal anders machen ... Gespräche und Erfahrungen können ein zweites Mal (oder viele Male) erlebt werden, was dabei hilft, um daraus zu lernen.

4. Tagebücher lieben Listen.

To-dos, Einkäufe, Wünsche, Ziele, gelesene Bücher, geschaute Filme, gekochte Rezepte, gesehene Orte. Du kannst sammeln, bis die Schwarte kracht und wirst nichts mehr vergessen!

5. Erinnerungen prägen sich besser ein, wenn man sie aufschreibt.

So wird dir ein bestimmtes Erlebnis besser im Gedächtnis bleiben, weil du es dir notiert hast. Und selbst, wenn du es irgendwann trotzdem vergisst: Das macht nichts, denn du kannst es ja nachlesen! Du hast bleibende Erinnerungen geschaffen!

6. Ein Tagebuch ist ein buntes Kreativitätsfeuerwerk! 

Man kann schreiben, malen, zeichnen, kritzeln, collagieren, einkleben, basteln. Alles, was flach ist, findet darin Platz! In einer Zeitschrift ein cooles Outfit gesehen? Eine Parfümprobe, die du magst? Eintrittskarten vom letzten Zoobesuch? Einen Liebesbrief vom Schatz bekommen? Eine Postkarte von Mutti aus dem Urlaub? Geschenkpapier vom letzten Weihnachtsfest aufgehoben? 

In deinem Tagebuch ist all das richtig aufgehoben und das Gestalten macht viel Spaß!

7. Ein Tagebuch ist belastbar.

Dein Partner, Familie und Freunde sind es leid, dass du immer über ein bestimmtes Thema redest, dass dich beschäftigt? Oder du bist so richtig sauer, traurig, schlecht gelaunt, frustriert, ... ? Lass es auf den Seiten raus und du wirst dich besser fühlen. Du kannst so oft über ein Thema schreiben, wie du willst, bis du es verarbeitet hast. Du kannst ihm alle Gefühle anvertrauen, auch die ungeliebten und unangenehmen - es wird ihm nie zuviel! Du kannst dich so richtig selbst bemitleiden und jammern und niemand nörgelt deswegen. Dein Tagebuch ist das offene Ohr ohne Grenze. Pass aber dabei auf, dass du dich nicht selbst in den Untiefen des Jammerns verlierst. Sobald du den Groll und Unmut an die Seiten abgegeben hast, ist es an der Zeit, dich wieder deinem Leben zu widmen.

8. Ein Tagebuch ist verschwiegen.

Selbstredend, dass du dich nicht zurückhalten musst. Stelle sicher, dass niemand es liest - und dann sei ehrlich, wenn du schreibst. Hier kannst du auch Dinge festhalten, die mit Ängsten, Schuld oder Scham zusammenhängen. Alles hat Platz, alles darf sein.

9. Ein Tagebuch ist eine prima Lagerhalle.

Dinge, die wir nicht aus dem Kopf auslagern können, bleiben drin hängen und belasten uns ständig. Man nennt diesen Vorgang "grübeln" und er ist sinnlos und schädlich. Wenn du dir angewöhnst, Dinge, die dich beschäftigen, belasten oder noch bevorstehen, schriftlich zu fixieren, wird das deinen Kopf entlasten. Das betrifft Erinnerungen genauso wie Verpflichtungen.

10. Du lernst dich selbst besser kennen.

Wer bist du? Was sind deine Eigenschaften, Besonderheiten, Ziele, Wünsche, Träume, Ängste? Je mehr du dich mit deinem Inneren beschäftigst, umso besser kannst du dich selbst einschätzen, was wiederum dein Selbstwertgefühl steigert. Du solltest allerdings darauf achten, dass du dein Tagebuch nicht mit vernichtender Selbstkritik füllst, sondern bewusst auf Selbstfürsorge achten.

Zehn gute Gründe für das Tagebuch!

Zehn gute Gründe, um mit dem Tagebuchschreiben zu beginnen! Vorschriften gibt es nicht! Die Inhalte gestaltest DU und du bist dabei niemandem Rechenschaft schuldig! Du kannst deine Büchlein bunt wie ein Fotoalbum gestalten, ausführlich mit langen Texten, poetisch mit Gedichten oder minimalistisch in Stichpunkten - du entscheidest selbst!

Einziger Tipp für die Praxis: 

Nutze ein hochwertiges Büchlein in einem dir angenehmen Format mit etwas stabilerem Papier. Und schreibe mit einem Schreibgerät, das gut in der Hand liegt und das du gern nutzt. Auf dünnem Papier mit schmierigem Kuli vergeht dir sonst schnell die Lust!

Viel Spaß dabei!